Wahlkampf zwischen Chips, Bier, Brötchen und Klopapier: OB-Kandidaten Geier und Vogt an der Supermarktkasse

Am Sonntag wird in Halle (Saale) ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Seit der Suspendierung und dem späteren Rückzug von Bernd Wiegand ist dieser Posten verwaist. Mit Egbert Geier und Alexander Vogt haben sich zwei der Kandidaten an Supermarkt-Kassen gesetzt. Denn hier kommt man mit vielen Menschen in Kontakt.
Geier zog die Produkte bei EDEKA Niebisch an der Vogelweide über den Scanner, wer wohnt ja auch hier gleich um die Ecke. Doch so wirklich zum Kassieren kam er gar nicht. Denn neben Fotos wollten viele Bürger mit dem Bürgermeister ein paar Wort wechseln. Ein Thema war dabei die Kreuzung Vogelweide und ihre umliegenden Straßen. Hier soll ja im Rahmen des Stadtbahnprogramms saniert werden. Bei der Damaschkestraße gibt es noch Diskussionen bezüglich der Baumreihen. Voraussichtlich 2028 geht es in der Elsa-Brändström-Straße los, es dauert also noch etwas. Ein Bürger regte daher an, die Spurrillen in der Straße schon vorher zu beseitigen. Zudem sollten die Ampelkästen optimiert werden, denn oft würden Autofahrer gar nicht auf die Grün habenden Fußgänger achten. Der Anwohner regte auch eine Umgestaltung der gesamten Platzanlage an der Vogelweide an.
Ordnung und Sauberkeit in der Stadt war ebenso ein Anliegen. Die Stadt sollte die Eigentümer zwingen, ihre Fassaden in Ordnung zu halten, Graffiti und Plakate schnell entfernen. Mit Eigentümern direkt aus Halle bestehe ein direkter und guter Kontakt, so Geier. “Die haben auch selber Interesse, dass es schön aussieht.” Schwieriger sei es, wenn die Gebäude anonymen Fondsgesellschaften gehören. “Hier ist es auch für uns schwierig, ranzukommen”, so Geier. Mit der Halleschen Wasser und Stadtwirtschaft (HWS) soll es aber auch Gespräche bezüglich der Reinigungsintervalle und mögliche Anpassungen geben.
Ein Problem, das wohl schon viele Hallenser gemacht haben, brachte eine Frau hervor. Ihr Ausweis laufe im Mai ab. Und zwei Tage vor diesem Datum habe sie erst einen Termin beim Bürgerservice bekommen. “Das kann doch nicht sein”, sagte sie, und ernte auch Zustimmung von Geier. “Das ist eine unbefriedigende Situation.” Die Zahl der Mitarbeiter habe man zwar aufgestockt, doch es gebe immer mehr gesetzliche Aufgaben durch Bundesgesetze, die man übernehmen müsse. Allerdings soll es noch im Februar eine Vorlage für den Stadtrat zu einem weiteren Standort für den Bürgerservice geben, dort sind acht weitere Arbeitsplätze vorgesehen, so Geier.
Aus dem Gesundbrunnen-Viertel kam wieder das Thema “Erhaltungssatzung” zur Sprache. Das sei aber eine komplexe Sache, so Geier. Der Stadtrat habe ja auch eine Aufhebung der Satzung abgelehnt, allerdings gab es zuletzt einen Beschluss, doch die Erhaltungssatzungen zu überprüfen. Trotz des laufenden Prozesses haben Eigentümer Rückbauverfügungen durch die Stadt erhalten. Der zuständige Fachbereich habe hier nicht glücklich agiert, so Geier.

Beim NETTO-Markt am Gastronom in Halle-Neustadt hat Alexander Vogt abkassiert. „Seit über 4 Jahren arbeite ich schon als Lehrer in Halle, habe auch schon vorher verschiede Lebensstationen bewältigt. In Halle geboren ging es für mich nach der Schule zur Ausbildung bei der Post nach Dessau, danach habe ich das Abitur im Zweiten Bildungsweg in Halle-Neustadt erlangt. Anschließend konnte ich mehrere Jahre im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Köln arbeiten und danach 8 Jahre lang in Brüssel im EU-Parlament, bevor ich zurück in meine Heimatstadt Halle kam. Diese Jahre haben mich geprägt, dabei war es mir immer wichtig mit den Menschen zu sprechen und ihre Perspektive auf Arbeit zu verstehen.“, so Vogt.
„Politik muss nah an der Bürgerinnen und Bürgern sein, man muss wissen was gut läuft und wo es hakt. Man muss verschiedene Perspektiven kennen, ob die einer Freiwilligen Feuerwehr, im Supermarkt, in einem Labor, einer Fabrik oder in der Schule. Wir stehen vor großen Herausforderungen, ob es nun um die Sauberkeit geht, um Stadtentwicklung oder die steigenden Preise mit denen wir kämpfen. Vieles, was heute im Supermarkt angesprochen wurde, ist auch Thema auf kommunaler Ebene und kann durch uns vor Ort bewältigt werden. Dem stelle ich mich, und deswegen werbe ich am Sonntag um ihre Stimme, damit Halle endlich wieder gestaltet und nicht nur verwaltet wird.“
Finde nur ich solch Aktionen ein wenig peinlich und künstlich inszeniert?
nö, ich sehe das genauso
Bewerbung für einen Job bei Edeka, fall’s er die Wahl verliert
Herr Vogt, was machen die Anzeigen von der Aktion am Markt?
Wird nun wegen Fahrerflucht ermittelt oder nicht ?
Insziniert Wahlauftritte ganz zufällig mit Fotograf und Reporter. Einfach peinlich.
Du bist da sicher was großem auf der Spur. So kurz vor der Wahl. Bleib bloß dran und informiere uns! Übrigens war die Aktion von Geier vorher angekündigt…
Trotzdem peinlich
Du lässt es einfach nicht! Was hat dein Bernd damals alle inszeniert, um seine Wiederwahl zu sichern? Du weißt es doch bessers als damalige „gaue Eminenz“. Und übrigens Geiers Auftritt war angekündigt. Und die Bürger, die mit ihm gesprochen haben, fanden das keinenswegs peinlich. Peinlich ist dein Kommentärchen!
Was hast du gegen vernüftige Wahlauftritte, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen? Und natürlich kommen Reporter und Fotograf zu einrm angekündigen Termin. Du weißt doch aus Erfahrung, was Wahlkamof ist! Was also soll deine peinliche Bemerkung?
Irgendwie klingt es so, dass Brüssel viel schöner ist und er eigentlich da wieder hin will.
Klingt eher so, als habe er Angst, als elitär wahrgenommen zu werden, und gibt sich dehalb betont bürgernah mit seiner Lebensgeschichte.
Dabei ist es doch ein offenes Geheimnis, dass die ganze Wahlaktion vom ihm durch hart erarbeitetes Geld von seinen Mietern finanziert wird. So wurde zumindest bei der letzten Vorstellung auf den hinteren Bänken gekuschelt.
Gekuschelt? Wie unangebracht. Tuscheln wäre OK gewesen. Immer diese Fremdworte.
ach? Er hat Einnahmen durch Miete? Na sowas! Ist gängige Praxis, wenn jemand Wohnungen zur Verfügung stellt und dort jemand einzieht und monatlich was zahlt. Wo du jetzt einen Miethai siehst, bleibt dein Geheimnis. Vor lauter kuscheln nichts mehr verstanden?
Dritte für deine Egotrips zur Kasse zu bitten ist halt pervers, was soll ich sagen.
Was bleibt denn an der Lebensgeschichte bürgernah?
Naja, er hat Lebensstationen „bewältigt“ (musste alles selber „hart erarbeiten“), kommt ja ursprünglich aus Halle-Neustadt (ist also „Arbeiterkind“), hat bei der Post eine Lehre gemacht (ist also „einfacher Arbeiter“ gewesen), er hat Abitur auf dem zweiten Bildungsweg gemacht (kommt also nicht aus dem Bildungsbürgertum). Alles soll hervorheben, wie bodenständig er doch angeblich ist.
Das mit der Post erzählt er aber nicht.
Das mit dem Abi kam ganz am Anfang mal.
Und in seinem Alter hat in Halle-Neustadt aufwachsen nicht unbedingt was mit Arbeiterkind zu tun.
Er wiederholt eigentlich immer nur seine Doktorarbeit (während der Zeit bei einem Lobbyverein) und Brüssel.
Wieso hatte Herr Vogt seinen Pudel nicht dabei? Hätte doch sicher Hundefutter und Streicheleinheiten gratis gegeben!
Wenigstens spendet er für Projekte in unserer Stadt und auch für’s Tierheim, er ist übrigens ohne Partei und Parteikasse unterwegs: https://dubisthalle.de/ob-kandidat-dr-alexander-vogt-laedt-zu-buergerdialogen-und-sammelt-spenden-fuer-das-tierheim-halle-saale
Eigentlich zahlen die Spenden ja seine Mieter. Aber mit falschen Lorbeeren schmücken, das klappt. Aus dem Partei-Umfeld hörte man ja auch, dass er diesen EU-Lobbyclub mit Karteileichen geflutet hat um sich das auf die Fahne zu schreiben Vorsitzender von etwas zu sein. Informier dich mal lieber wen du da Unterstützung anbietet.
Ich nenne das schwararbeit und nicht Wahlkampf