Wie steht es um den Klimaschutz in Halle? Kandidierende für Oberbürgermeisterwahl präsentieren sich

Am Dienstagabend luden Fridays for Future Halle und die Institutsgruppe Politikwissenschaft zur Podiumsdiskussion „Was kann, soll und muss Halle gegen den Klimawandel tun?“ ein, um über kommunalen Klimaschutz zu diskutieren. Das Podium stand allen Kandidierenden der OB-Wahl offen. Von Seiten der OB-Kandidierenden sind Alexander Vogt, Sven Macha und Dörte Jacobi erschienen. Von Seiten der Stadtgesellschaft bestand hingegen großes Interesse an der Veranstaltung. An die 200 Bürger*innen drängten sich in den Hörsaal mit etwas mehr als 150 Sitzplätzen. Die Veranstaltung war damit eine der bisher am besten besuchten OB-Wahlforen in Halle.
„Der hohe Andrang zeigt, dass weiterhin hohes Interesse am Klimaschutz besteht. Auch wenn die Klimakrise nicht immer im Zentrum der Debatte steht, ist und bleibt die Klimakrise aktuell, bis wir konsequent gegen sie vorgehen. Parteien und Politiker*innen auf allen politischen Ebenen sind gut beraten, endlich durchdachte und langfristige Lösungen einzubringen, wie Klimaschutz, Gesellschaft und Wirtschaft in Einklang zu bringen sind, statt diese gegeneinander auszuspielen.“ sagt Jan Hauke Friedrichs von Fridays for Future Halle.
Die Veranstaltung begann mit mehreren Umfragen zum kommunalen Klimaschutz. So gaben viele der Besucher*innen an, dass die Informationslage zu Klimaschutzmaßnahmen sehr schlecht sei. Im Anschluss konnten die Kandidierenden zum energie- und klimapolitischen Leitbild, zur Energie- und Wärmewende, zur Mobilität und zur Stadtplanung Stellung beziehen und ihre Pläne für Halle darlegen. Alle anwesenden Kandidierenden bekannten sich zum energie- und klimapolitischen Leitbild der Stadt Halle und nannten Maßnahmen, um dieses umzusetzen. Anschließend wurde die Diskussion für das Publikum geöffnet. Neben einigen Nachfragen gab es auch Kritik. Den Kandidierenden wurde vorgeworfen, den Klimawandel nicht ernst genug zu nehmen. Für viel Diskussion sorgten Parkplätze und der zukünftige Raum für den Autoverkehr. Auch wurde über Pflege von Grünflächen, Baumschutz, Fahrradwege und Finanzierung gesprochen, ebenso war die Frage nach dem Abbau von Bürokratie ein Thema. Gegen Ende wurde kritisiert, dass es den Kandidierenden an einem großen Konzept fehle, um ausreichenden Klimaschutz in Halle zu betreiben. Insgesamt wirkte das Publikum nicht zufrieden. Auch wurde das Fernbleiben der anderen Kandidierenden kritisiert.
Ole Horn von Fridays for Future Halle ordnet den Abend wie folgt ein: „Der Abend hat gezeigt, es bedarf noch viel Arbeit der Kandidierenden beim Thema Klimaschutz. Auch wenn positiv anzumerken ist, dass die anwesenden Kandidierenden sich offen für neue Ideen und effektiven Klimaschutz gezeigt haben, liegt es in ihrer Verantwortung, hier nachzuschärfen. Das gilt für die anwesenden Kandidierenden, aber noch mehr für diejenigen, die gestern nicht da waren – hier sieht es teils bezüglich konkreter Maßnahmen noch düsterer aus. Klimaschutz wird eines der zentralen Themen in den nächsten Jahren sein und wer das nicht anerkennt, sollte keine solche Verantwortung für unsere Stadt übernehmen.“
Abschließend lud Fridays for Future Halle zu ihrem wöchentlichen Plenum ein. Dieses findet jeden Dienstag um 18 Uhr im Raum der Zukunft im Ritterhaus statt. Außerdem riefen sie zum Klimastreik am 14.02. um 13 Uhr auf dem Marktplatz auf.
Foto FFF
Vielen Dank an die Veranstalter, es war ein sehr interessanter Abend. Es wurde ein wichtiges Zeichen für kommunalen Klimaschutz gesetzt.
Es ist sehr schade, dass sich so wenige Kandidierende in der Verantwortung sahen, zum Klimaschutz Stellung zu beziehen. Bei Godenrath und Wels wundert es aber auch nicht, die haben da ja gar nichts zu bieten!
Wenn zahlreiche Vereine oder Vereinigungen meinen, dass die Kandidaten (m/w/d) jederzeit Zeit haben und immer gesprungen kommen, wenn sie rufen, nehmen sie sich zu wichtig.
Frau Godenrath hatte wohl eine eigen Veranstaltung und parallel gab es wohl auch Termine im Stadtrat.
Warum soll man daran teilnehmen, wenn man eh nur beschimpft wird (siehe Ihr Post).
Festzustellen, dass jemand im Klimaschutz nichts zu bieten hat, ist eine Beschimpfung? Ist halt einfach eine Feststellung aus den Wahlprogrammen und Äußerungen bisher. Ansonsten solltest du ja kein Problem haben, mir bitte eine effektive Klimaschutzmaßnahme zu nennen, die Godenrath oder Wels planen.
Warum so inkonsequent Gendern und nicht „Zuhörende“ und „Veranstaltende“ schreiben? 🙄
Mich interessiert eher die:
– Eindämmung der Kriminalität
– Schuldenabbau der Stadt
– Ausbau Radinfrastruktur
– Verbesserung Verkehrsfluss MIV
– Attraktivität der Innenstadt
– Verdichtung der Innenstadt
– Expansion
– Attraktivität im Tourismus und VORALLEM WIRTSCHAFT
– Integration und Einschleusung in den Arbeitsmarkt von migrierten Menschen
DAS SIND THEMEN!!!
Ja, Klima ist auch wichtig, spielt aber bei einer Bürgermeisterwahl für mich eine nachgeordnete Rolle.
Wieso spielt Klima bei einer Bürgermeisterwahl eine nachgeordnete Rolle? Schließlich können viele wichtige Entscheidungen, z.B. zur Fernwärme und zum ÖPNV, nur auf kommunaler Ebene getroffen werden.
Und inwiefern steht ein Bürgermeister, der sich für das Klima einsetzt, im Gegensatz dazu, diese anderen Themen zu lösen? Er hat schließlich einen riesigen Verwaltungsapparat, um sich um alle diese Probleme zu kümmern und das sollte er auch.
Die Veranstaltung war von Fridays for Future.
Steht im Artikel!
Ich denke da haben einige Kandidaten durch nicht erscheinen eine Menge Stimmen verschenkt.
Aber im Grunde waren die Oberbürgermeister-Kandidaten da, die sich Glaubhaft für dieses Thema einsetzen. Diesbezüglich fehlte eigentlich nur noch Herr Bochmann.
Glaube nicht, dass Stimmen „verschenkt“ wurden. Für mich wird immer klarer, wen ich wählen sollte. Übrigens schönes Oxymoron, der glaubhafte Herr Bochmann.
Das ist kein Oxymoron. Glauben Sie mir.
200 Interessierte!
Ja, ein bissel schade, ging aber absolut nicht. Immerhin hatte ich im Vorfeld auf Anfrage bestätigt, dass ich das Thema mehr als ernst nehme und im Zweifelsfall einfach mal auf die Wissenschaft höre. Und die ist eindeutig.
große Worte und zum Schluss nur leere Worte, Halle kann die Welt nicht verändern und Deutschland erst recht nicht
Das globale Problem kann man nicht ändern, aber vielleicht kann man ja aber das Stadtklima verändern und für verschattung bei versiegelten Flächen sorgen.