Zensus 2022: Anhörungsverfahren startet – Zähl-Aktion der Stadt Halle nach Ansicht des Statistischen Landesamtes nicht geeignet zur Überprüfung der Zensus-Ergebnisse
Mit dem Versand der sogenannten Datenblätter und Anhörungsschreiben an die Gemeinden startet am 27.09.2024 das Anhörungsverfahren zur Feststellung der amtlichen Einwohnerzahl im Rahmen des Zensus 2022, wie das Statistische Landesamt mitteilt. Im Rahmen des Anhörungsverfahrens können die Kommunen schriftlich eine Stellungnahme zur vorgesehenen Feststellung der amtlichen Einwohnerzahl gegenüber dem Statistischen Landesamt abgeben.
Der Zensus 2022 wurde gemeinsam von Bund, Ländern und Kommunen auf der Grundlage einer vom Statistischen Bundesamt entwickelten und wissenschaftlich geprüften Methodik durchgeführt. Sie glich der bereits beim Zensus 2011 eingesetzten und vom Bundesverfassungsgericht mit Urteil vom 19. September 2018 als verfassungskonform bestätigten Methodik.
Um die Bevölkerungszahl ermitteln zu können, wurde danach zunächst auf die Einwohnermelderegister der Städte und Gemeinden zurückgegriffen. Diese Daten wurden durch eine bundesweite Mehrfachfallprüfung plausibilisiert und so u. a. ermittelt, ob Personen mit mehreren Hauptwohnsitzen in Deutschland gemeldet sind und wo diese Personen dann zu zählen sind.
Um Über- und Unterfassungen im Melderegister feststellen zu können, führten in Sachsen-Anhalt weiterhin rund 2 700 Erhebungsbeauftragte im Auftrag der 38 kommunalen Erhebungsstellen sogenannte Existenzfeststellungen und Befragungen vor Ort durch. Bei diesen wurde auch erfragt, ob es sich um den Haupt- oder Nebenwohnsitz handelt. Durch die Erhebungsbeauftragen wurden in der Befragung vor Ort Name, Vorname, Geschlecht und Geburtsdatum jedes Haushaltsmitglied an der Stichprobenanschrift erfasst. Diese Stichprobenbefragungen waren notwendig, um zu überprüfen, ob die Melderegisterdaten korrekt sind. Die Zensus-Ergebnisse haben gezeigt, dass in vielen Fällen ein Korrekturbedarf der Melderegister besteht.
Die von der Stadt Halle (Saale) nach der Veröffentlichung der Zensus-Ergebnisse gestartete Aktion „Halle (Saale) zählt selbst“, wird daher als ein Schritt zur Verbesserung der Qualität des Melderegisters begrüßt. Die Aktion ist allerdings aus Sicht des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt als Methode zur Überprüfung der durch den Zensus 2022 ermittelten Einwohnerzahl nicht geeignet. Mehr als 243.000 Briefe hatte die Stadt verschickt, 150.000 Euro kostet die Aktion. Bislang sind schon 5.900 Briefe als unzustellbar zurückgekommen.
Eine rein postalische Zustellung eines Briefes kann aus Sicht des Statistischen Landesamtes nicht mit der Ermittlung einer Einwohnerzahlzahl und der dafür notwendigen Existenzfeststellung durch die Erhebung der Kernmerkmale gleichgesetzt werden. So können Personen beispielsweise bereits verzogen bzw. verstorben sein, das Namensschild am Briefkasten aber noch nicht entfernt, ein Nachsendeauftrag bei der Post eingerichtet oder das Namensschild bei Mehrpersonenhaushalten mit gleichem Nachnamen beibehalten worden sein. Dadurch kann eine postalische Zustellung erfolgen, obwohl die Person faktisch nicht mehr in der Gemeinde wohnhaft ist. Auch verzogene Familienmitglieder, die den gleichen Nachnamen tragen, können so nicht berücksichtigt werden.
Zudem erfolgt im Zuge der städtischen Aktion ggf. auch eine Zustellung an Personen, die in der Gemeinde nur ihren Nebenwohnsitz haben, dies jedoch nicht beim Einwohnermeldeamt gemeldet haben. Personen mit Nebenwohnsitz zählen nicht zur Bevölkerungszahl der jeweiligen Gemeinde, sondern werden an der Hauptwohnung gezählt. Die postalische Zustellung eines Briefes an alle gemeldeten Personen und Auswertung der nichtzustellbaren Rückläufer kann somit genau bei diesen Fallkonstellationen Ungenauigkeiten im Melderegister nicht aufklären. Des Weiteren ist das Verfahrens
auch von der Zuverlässigkeit der Postzustellung abhängig.
Durch diese Aktion werden auch Personen nicht ermittelt, welche im Rahmen der Existenzfeststellung des Zensus erfasst wurden, jedoch nicht beim Einwohnermeldeamt gemeldet sind.
Also hätte man bevor man einen Haufen Geld zum Fenster rausschmeißt klären müssen, ob dieser Aktion überhaupt Hieb und Stichfest ist ?
Was nun ?
Wer ist verantwortlich dafür und wer bezahlt es, wovon?
Die Aktion hilft jedenfalls Übererfassungen zu finden und insoweit das Melderegister zu korrigieren. Das ist auch eine Aufgabe der Stadt, das Register aktuell und korrekt zu halten. Eine Vollständige und fehlerfreie Erfassung von über 200.000 Personen wird nie gelingen. Letztlich kann die Stadt daher nur versuchen für eine möglichen Rechtsstreit über die Zensus Zahlen Fakten zusammenzustellen, die an der Plausibilität begründete Zweifel erwecken. Die Stadt hat bereits früher auch andere Grundlagen für ihre Behauptung vorgetragen, weshalb die ermittelte Bevölkerungszahl unplausibel ist. Das Statische Landesamt hat nur seine Ansicht über die Aktion geäußert. Auch dessen Ansichten sind nicht in Stein gemeißelt.
Der Finanzausschuss der Stadt Halle musste die 150.000 Euro für die Aktion freigeben. Leider stimmten alle Ausschussmitglieder, außer Herrn Wolter (MitBürger) und mir (FDP), dafür. Die Sinnlosigkeit dieser Aktion wurde dort schon bemängelt.
„Eine rein postalische Zustellung eines Briefes kann aus Sicht des Statistischen Landesamtes nicht mit der Ermittlung einer Einwohnerzahlzahl und der dafür notwendigen Existenzfeststellung durch die Erhebung der Kernmerkmale gleichgesetzt werden.“
Demnach kann der Zensus n.m.E. mit der Ermittlung einer Einwohnerzahlzahl und der dafür notwendigen Existenzfeststellung durch die Erhebung seiner Kernmerkmale ebenfalls nicht gleichgesetzt werden.
Im Prinzip sagt der ganze Artikel nur aus, dass das Einwohnermeldeamt obsolet ist und 150.000 € von A nach B geflossen sind.
Erstklassig.
Wie mit den Umfragen in den Öffentlich Rechtlichen. Kaum kommt der Erste Nichtwisser und Möchtegerndemokrat aus der Wahlbude heraus, wo er seine Stimme „abgegeben“ hat, und sogleich wird die erste Hochrechnung veranlasst.
Umgedreht aber genauso liebes Statistisches Landesamt. Also kein Name am Kasten und wohnt trotzdem dort! Der statistische Fehler wird ziemlich ausgeglichen sein.
Eure physische Zählung ist vermutlich im migrantischen Teil und bei Nichtwählern auch nicht optimal verlaufen.
Ich vermute mal, der ein oder andere Migrant oder Nichtwähler hat sich verleugnen lassen oder Gemeldete wurden aus verschiedenen Gründen nicht benannt.
Da taucht einer auf und fragt, wie viel Personen leben hier. Ihr glaubt doch nicht, dass dann immer die Wahrheit erzählt wird?
Aus welchen Gründen müsste man untersuchen!
Zudem, wie war die Verteilung der 10% Erfassung über das Stadtgebiet in der Methodik?
Eine Abweichung von 3% bis max 5% sind realistisch.
Das Problem liegt bei allen Personen, welche nicht wählen dürfen!
„Ich vermute mal, der ein oder andere Migrant oder Nichtwähler hat sich verleugnen lassen oder Gemeldete wurden aus verschiedenen Gründen nicht benannt.“
Entweder ist man gemeldet und Einwohner oder man „lässt sich verleugnen“ und ist kein Einwohner.
„Da taucht einer auf und fragt, wie viel Personen leben hier.“
Hä?
Ja aber das war bekannt und wurde so diskutiert. Das ist ein Problem jeder Zählung, die keine tatsächlicher Momentaufnahme macht. Kannst halt nicht ganz Deutschland einmal röntgen.
Der Unterschied ist: Beim Zensus ist die Methode und ihre Probleme dokumentiert und bewertet und das Geld ist ausgegeben.
Hier geht es um zusätzliche Kosten ohne zusätzliche Genauigkeit beim Ergebnis.
„Da taucht einer auf und fragt, wie viel Personen leben hier. Ihr glaubt doch nicht, dass dann immer die Wahrheit erzählt wird?“
Was unterscheidet das von der Post? Es steht ein Nachname am Postkasten. Wer aus der Familie dort wohnt, weiß doch die Post nicht. Ob da ein Brief versendet wird oder fünf, solange der Nachname stimmt, werden sie eingeworfen.
Sinnlos zusätzlich verpulvertes Geld.
„So können Personen beispielsweise bereits verzogen bzw. verstorben sein, das Namensschild am Briefkasten aber noch nicht entfernt, ein Nachsendeauftrag bei der Post eingerichtet oder das Namensschild bei Mehrpersonenhaushalten mit gleichem Nachnamen beibehalten worden sein. Dadurch kann eine postalische Zustellung erfolgen, obwohl die Person faktisch nicht mehr in der Gemeinde wohnhaft ist. Auch verzogene Familienmitglieder, die den gleichen Nachnamen tragen, können so nicht berücksichtigt werden.“
Genau das waren von vornherein meine Bedenken. Es ist eine bodenlose Unverschämtheit, wie Herr Geier mitsamt seiner Verwaltung das wenige Geld der Stadt zum Fenster rauswirft, um ein statistisch ebenso fragwürdiges Ergebnis zu erzielen.
Die Verwaltung macht ja keine Statistik, sondern erfasst nach postaluschen Prinzip.
Äpfel mit Birnen Mathematik vergleichen.
Nehmen wir mal an in einer Familie ist das Kind oder die Kinder, wahlberechtigt oder auch nicht gerade im Ausland zum Studium oder Austausch .Zensus sagt, aktueller Wohnort nicht Halle, da aktuell wohnhaft in….
Halle sagt, aktuelle Erstmeldeadresse Halle.
Was stimmt?
Beides! Die Frage ist aber die Betrachtung der Fälle im Sinne der Statistik!
Ist jemand EW von Halle, wenn dieser für die Zeit X nicht in Halle wohnt ?
Aus Sicht von Halle ist er aus wahltechnischer Sicht beim Amt gemeldet. Aus Sicht der Präsenz des Zensus nicht.
Und was hilft das? Das Geld für diese Briefaktion ist weg! Niemand kann aus diesen Daten sinnvolle Schlüsse ziehen.
Das Geld ist nicht weg. Es hat nur den Besitzer gewechselt!
Da liegst du falsch. Geld hat keinen Besitzer:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/jura-kurios-wem-gehoert-eigentlich-geld-a-724287.html
Nun sind auch noch 150.000 € in Sand gesetzt
„So können Personen beispielsweise bereits verzogen bzw. verstorben sein, das Namensschild am Briefkasten aber noch nicht entfernt, ein Nachsendeauftrag bei der Post eingerichtet oder das Namensschild bei Mehrpersonenhaushalten mit gleichem Nachnamen beibehalten worden sein. Dadurch kann eine postalische Zustellung erfolgen, obwohl die Person faktisch nicht mehr in der Gemeinde wohnhaft ist. Auch verzogene Familienmitglieder, die den gleichen Nachnamen tragen, können so nicht berücksichtigt werden.“
Aber all das kann man durch „Stichprobenbefragungen“ feststellen??? Der Zensus beruht auf SCHÄTZUNGEN! Für mich ist das noch viel unglaubwürdiger als ein paar Abweichungen vom Melderegister. Natürlich wird das nicht exakt stimmen, aber eine so hohe Abweichung kann ich einfach nicht glauben. Wenn man monatelang auf einen Termin warten muss, um sich an- oder abzumelden, muss man sich nicht wundern! In diesem Jahr gibt es online überhaupt kein Termine mehr zu buchen!!! Lasst uns wieder Nummern ziehen und gemütlich warten. Das geht wesentlich schneller.
Was sollen denn die Statistiker auch sagen. Ihre Schätzungen und sinnlosen Hochrechnungen haben uns doch erst so weit gebracht. Entscheiden wird win Richter darüber.
Die Hochrechnungen und Schätzungen vom Zensus sind doch auch nicht genau.
Bundesweiter Austausch der Melderegister könnte da helfen und das mit Fingerabdruck.
Wenn der MMZ nichts zustellen kann, heißt das erst mal gar nichts.
Wieso wird immer auf MMZ rumgehackt.
Macht ihr mal was diese Leute machen,in der Nacht aufstehen und sind bei Wind und Wetter draußen.
Wieso wird immer auf den MMZ herrumgehackt.
Würdet ihr in der Nacht aufstehen und bei Wind und Wetter zustellen
Statt sinnlose Diskussionen zu führen, sollte die Stadtverwaltung sich der Realität stellen und die wegfallenden 15 Millionen Euro einsparen. Gerade die Stadtverwaltung bietet reichlich Potential an, von daher sollte man dort endlich mal den Rotstift ansetzen und die Zahl der Stellen verringern.
Ach PaulusHallenser. Die gute alte Parteimär von Personal/Stellen abbauen. Ganz nach der politischen „ich klopf mir auf die Schultern“-Mentalität, denn ich habe ja Kosten gespart. Davon werden die Arbeitsaufgaben, welche anstehen, auch nicht weniger. Eher bauen sich Arbeitsrückstände auf, der Druck auf die vorhandenen Mitarbeitenden steigt immer mehr, die Krankmeldungen durch die Arbeitsverdichtung (gerade bei Älteren) ebenso. Damit ist ein Teufelskreis in Gang gesetzt, weswegen unter diesen Bedingungen die jungen, flexiblen und eher gut qualifizierten Fachkräfte den Job wechseln. Da man in dieser Altersklasse auf die Worklife-Balance achtet.
Ich schlage vor, dass man eher die Anzahl an wenig qualifizierten Politikern in deren Gremien in Stadtrat, Landtag und der Bundesebene reduzieren sollte. Da liegt auch viel Potential im Bereinigen unqualifizierter, phrasendrechender politischer Vertreter, welche selbst nach dem Peter-Prinzip handeln.
Die Zuverlässigkeit der Postzustellung… Zugestellt hat der MZZ Briefdienst, das konnte nicht gut gehen.
So oder so: Die fetten Jahre sind vorbei, die Fluthilfemittel ausgegeben, und nun: Warten auf den Geldregen für das Zukunftszentrum ? Wird nicht klappen.
Warum kann das nicht gut gehen.
Hackt doch nicht immer auf MMZ rum.
Sind die Briefe denn schon alle raus.Wer schmeisst diese rein? Verschwinden diese?
Ich habe bis heute an meiner Meldeadresse mit korrektem Briefkasten keinen erhalten.
150000€ versenkt, nur Unfähige.
Was für Laien haben sich so was ausgedacht
Die besten der Welt!
Das ja immerhin was.
Schade. Wäre die Aktion vor dem Zensus durchgeführt worden, hätten die Zensus-Leute nicht so viele Karteileichen gefunden und Halle bekäme keine oder weniger Kürzungen. Das passiert, wenn man immer nur reagiert statt zu agieren. Dann muss Halle wohl einen eigenen Zensus nach Zensusverfahren durchführen, falls das überhaupt anerkannt wird …