397 Unterschriften gegen geplantes DRK-Heim in Reideburg im halleschen Stadtrat übergeben

Die Diskussion um das geplante Heim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Halle-Reideburg sorgt weiter für kontroverse Debatten in der Stadtpolitik. Am heutigen Dienstag wurden im Stadtrat 397 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern übergeben, die sich gegen das Vorhaben aussprechen. Die Kritik richtet sich weniger gegen das DRK selbst als gegen das geplante Nutzungskonzept sowie fehlende Transparenz bei der Planung.

Evelyn Nitschke, eine der engagierten Stimmen aus dem Stadtteil, forderte in der Sitzung ein umfassendes Sicherheits- und Brandschutzkonzept sowie ein Gebietsverträglichkeitsgutachten. „Die Bürger wollen wissen, was konkret auf sie zukommt“, betonte Nitschke.

Für Aufklärung sorgte Sozialdezernentin Katharina Brederlow: Entgegen kursierender Gerüchte handele es sich nicht um ein Asylbewerberheim. „Es wird dort kein Asylbewerberheim entstehen“, stellte sie klar. Die geplante Einrichtung richte sich an Jugendliche. Derzeit befindet sich die Einrichtung in Nietleben. Brederlow musste aber zugeben, dass dort derzeit ausschließlich ausländische unbegleitete Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren untergebracht sind.

Ein gesondertes Gebietsverträglichkeitskonzept sei laut Brederlow nicht erforderlich: „Die Jugendlichen wohnen dort.“ Auch ein privater Wachschutz sei nicht vorgesehen. Stattdessen werde gemeinsam mit dem DRK ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das auch die Einbeziehung lokaler Vereine vorsehe. Ziel sei es, eine offene, unterstützende Umgebung für die jungen Bewohner zu schaffen und bestehende soziale Strukturen zu stärken.

Trotz dieser Aussagen bleibt die Skepsis in Reideburg bestehen. Anwohner fordern mehr Beteiligung und frühzeitige Information. Die Übergabe der Unterschriften ist ein deutliches Signal an die Stadtverwaltung, die Anliegen der Bevölkerung ernster zu nehmen und in den weiteren Planungen stärker einzubeziehen.