Heim für 20 Jugendliche in Reideburg: Stadt Halle (Saale) und DRK stellen die Einrichtung vor

Am Mittwoch haben die hallesche Stadtverwaltung und das DRK erstmals über das geplante Heim in der Paul-Singer-Straße in Reideburg berichtet. Zunächst nur für geladene, direkte Anwohner. Eine weitere Bürgerversammlung soll aber folgen. Die erste Versammlung sei bewusst nur für die direkten Nachbarn gewesen. “Es wird ein bisschen Unruhe geben”, sagte Sozialdezernentin Katharina Brederlow. “Denn es ist ja vielleicht auch mal laute Musik an.” Das sei vielleicht der ein oder andere nicht gewohnt. Wochenlang gab es viele Gerüchte um die Einrichtung, aber keine offizielle Information. “Die Informationspolitik ist nicht gut gelaufen”, sagte Brederlow.
Es werde immer unterstellt, die Jugendlichen seien kriminell oder psychisch auffällig. Das sei nicht der Fall, betonte Brederlow. Mehrfach sei deutlich gemacht worden, dass dem nicht so ist. “Jugendliche, die straffällig geworden sind, gehören nicht in diese Einrichtung.” Für jene gebe es spezielle Einrichtungen. Die Jugendlichen seien auch nicht gewalttätig. “Die fallen natürlich in einem Stadtgebiet wie Reideburg auf, das ist uns auch bewusst.” Es gebe aber eine gute Betreuung.
Und auch DRK-Kreisgeschäftsführer Tobias Heinicke betonte, dass keine der Jugendlichen strafrechtlich verfolgt worden sind oder werden. Seit Bestehen der Einrichtung 2016 sind 300 Jugendliche betreut worden. “Nehmen wir mal Schwarzfahren aus. Das machen deutsche Jugendliche auch” so Heinicke. “Unsere Jugendlichen sind nicht die Gefährder und die, die Kriminalität nach Nietleben gebracht haben.”
Bislang gibt es die Einrichtung mit 14 Plätzen in Nietleben. Der neue Standort in der Paul-Singer-Straße bietet Platz für 20 Jugendliche. Die Stadt sei an das DRK als Träger mit der Bitte um mehr Kapazitäten herangetreten, sagte Claudia Rosa, Einrichtungsleiterin und stellvertretende Vorsitzende des DRK Kreisverbands Halle – Mansfelder Land. Man sei auf die Suche nach einem geeigneten Objekt in der ganzen Stadt Halle gegangen, so Rosa.”Und dieses Objekt war dann das, was am geeignetsten war.” Aus diesem Grund sei es dann von einem Privateigentümer angemietet worden. Vor einem dreiviertel Jahr fiel die Entscheidung für das Objekt.
Es handele sich um 20 Jugendliche, Mädchen und Jungen, “die aus zerrütteten Elternhäusern kommen”, erklärte Stadtsprecher Drago Bock. Stadt und Gesellschaft seien verpflichtet, sich auch um diese Personen zu kümmern. “Das ist eine Verpflichtung, der die Stadt nachkommen muss. Und das tut sie.” Bock betonte, dass es ähnliche Einrichtungen in der ganzen Stadt verteilt gebe – und auch in anderen Städten. Problem sei, dass die Zahl der Fälle zu betreuender Kinder und Jugendlicher zunehme, die Stadt aber die Verpflichtung hat, sich zu kümmern. Neben den Einrichtungen sei die Stadt auch auf der Suche nach Pflegefamilien. “Das ist auch eine Unterbringungsvariante.” Bezüglich der bislang erfolgten Kommunikation durch Stadt und DRK sagte er, dass diese seine Ansicht nach schlecht und ungenügend gelaufen sei. “Das muss und wird sich ändern.” Auch Bock verwies auf anstehende Folgeveranstaltungen. Neben DRK und Stadt versuche man dafür auch kooperierende Einrichtungen zu gewinnen.
Das Gebäude in der Paul-Singer-Straße wird derzeit umgebaut. Sobald diese Arbeiten beendet sind, wird es laut Claudia Rosa auch einen “Tag der Begegnung” geben, also eine Art “Tag der offenen Tür”, bei der man sich die Einrichtung noch vor der Eröffnung – die ersten Jugendlichen sollen im Juni einziehen – anschauen kann. Dort können interessierte Anwohner auch direkt mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort sprechen. Auch sonst sei man eine offene Einrichtung. Sollte es Probleme oder Fragen geben, können sich die Anwohner direkt an das Personal vor Ort wenden. Die jungen Menschen werden rund um die Uhr von staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erziehern, Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Psychologinnen und Psychologen sowie Verwaltungspersonal betreut und unterstützt. Insgesamt 18 Mitarbeitende werden im Einsatz sein.
“Wären wir zwei Monate früher da gewesen, dann wäre es vielleicht ruhiger gewesen”, sagte Oliver Paulsen, Leiter des Dienstleistungszentrums Integration und Demokratie, angesichts der Proteste. “Daraus müssen wir lernen und nachsteuern.” Man habe tatsächlich bemerkt, dass die Vorurteile erheblich sind, so Drago Bock. “Aber es sind eben nur Vorurteile aus Gerüchten, Halbwahrheiten, Unkenntnis. Das ist natürlich eine gefährliche Gemengelage.” Deshalb sei es wichtig, dass die Stadt offen kommuniziere.
Wie Claudia Rosa sagte, seien derzeit alle 14 Plätze in Nietleben durch jugendliche Flüchtlinge belegt. “Das wird sich natürlich ändern, ist zumindest zu vermuten.” Die Einrichtung sei als Jugendhilfeeinrichtung konzipiert. Auch in Nietleben seien in der Vergangenheit schon deutsche Jugendliche betreut wurden. DRK-Kreisgeschäftsführer Tobias Heinicke sagte, Vorteil des neuen Standorts in Reideburg sei, dass es dann auch gemischte Gruppen geben kann. In Nietleben sind bislang nur Jungs untergebracht. Dies dürfte auch die Situation nochmal beruhigen.
Bei Anwohnern kam die Frage nach der Integration auf, es gebe ja auch für Jugendliche nichts in Reideburg. “Das sind ganz normale Jugendliche”, betonte Sozialdezernentin Katharina Brederlow. “Die gehen in weiterführende Schulen, bewegen sich in der Stadt.” Die Jugendlichen haben ihren Freundeskreis in den Schulen, werden sich mit diesem treffen, “ich glaube nicht, dass die alle hier nach Reideburg tigern. Die werden sich ganz normal bewegen und sich eher auf dem Marktplatz treffen, weil der zentral gelegen ist.” Ziel sei auch die Integration in Vereine. Das ist in Nietleben der Fall. So sind 12 der Jugendlichen in Sportvereinen. 7 Jugendliche engagieren sich auch bei der DRK-Wasserwacht, bringen anderen das Schwimmen bei.
Tobias Heinicke erklärte auch, einer der heutigen Mitarbeiter beim DRK sei 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Er habe seine Schule absolviert, es folgte eine Ausbildung als Kinderpfleger, “und ist jetzt bei uns tätig. Mehr Integration geht nicht.”
Nur Schön reden hilft beiden Seiten nicht. War nicht der Brandstifter um vorigen Jahr auch aus solch einer Einrichtung? Da würde dann gesagt, die Einrichtung ist kein Gefängnis. Also bitte Klartext. Das wäre nur fair. Eine Chance sollten die Jugendlichen bekommen.
„…der Brandstifter um vorigen Jahr….“
Was bringst du da genau mit wem in Verbindung?
Meinst du den Brandstifter, der Feuerwehrmann war? Oder die mutmaßlich vorsätzlich engagierten Brandstifter, die immer wieder den Schlachthof anzünden?
Das Kind war wohl in der Klosterstraße untergebracht und Stress, weil die Oma wohl seine einzige Bezugsperson war…
Das Kind wurde aber woanders hin verlegt
Wo war denn der OB?
Hallo @Herr Bock- was offene Kommunikation angeht, eine Frage (des Kiezes Lutherplatz). Welche Art Wohngruppen kommen denn mit dem Neubau der Jugendwerkstätten in die Liebenauer Str. neben die Feuerwehr? Generell haben die Kids natürlich das Recht vorurteilsfrei dort wohnen zu können! Wie schon richtig bemerkt, hilft Transparenz viel.
„Das ganze Dorf ist dafür verantwortlich, was aus dem kleinen Chinesen wird.“
Chinesisches Sprichwort
Die Leute wollen dort in Ruhe leben! Die Jugendlichen können irgendwo auf dem Lande leben. Abseits!
Oder in die Nähe von den Bestimmern unterbringen.
Es steht auch denen frei, die in „Ruhe leben“ wollen, aufs Land, Abseits, zu ziehen.
Was für ein holes Argument! Kommt zum Einsatz, wenn man keine Argumente hat.
Du kannst da nicht mitreden. Du bist Unruhe und Lärm gewohnt gewesen , im Hasi !
Wir @Hallo schon feststellte! Was für ein sinnbefreiter Kommentar! Scheint aber bei dir und deinesgleichen auf der
Agenda zu stehen.
Die Jugendlichen wollen in Ruhe leben. Sie werden jetzt auf dem Land untergebracht, in der Nähe von ziemlich begünstigten Eigenheimbesitzern. Leider sind unter den Nachbarn viele Nazis dabei, die selbst vor der Anstiftung zu Straftaten an Kindern nicht scheuen.
Vielleicht haben diese Eigenheimbesitzer sehr viel geleistet, um sich ihr Eigenheim zu leisten. Oh, auch hier das Argument der Nazis. Woher haben sie ihre Erkenntnisse?
Oder doch nur eine Behauptung um zu kaschieren, daß man keine Argumente hat?
Alles Nazis, die nicht ihr Weltbild passen. Traurig!
Der vorherige DuBistHalle Artikel hat zutiefst menschenverachtende, rechtsradikale Äußerungen einiger Anwohner vermeldet. Das zusammen mit den jüngsten Wahlergebnisse beweist doch ziemlich eindeutig, dass es sich hier um Nazis handelt. Darüber hinaus arbeiten die allermeisten Leute hart, egal wo sie wohnen. Das gibt trotzdem niemandem das Recht, einem anderen Nutzer, der überhaupt nichts falsch gemacht hat, dermaßen beleidigend und drohend entgegenzutreten.
Vielleicht informieren Sie sich noch mal bei Historikern, oder wenn noch möglich, bei Überlebenden des Holocaust, was Nazionalsozialisten ausmacht. Die inflationär Benutzung des Begriff, Nazi, verharmlost eindeutig die geschichtlichen Ereignisse in der Zeit des Nationalsozialismus.
Traurig, wie links/grüne Propaganda die Geschichte verharmlost und die beiden Begriffe gleichsetzen. Schauen Sie sich noch mal die Definition vor.
Ansonsten auch die Definition des Begriffs Faschismus und adaptieren Sie ihn auf unsere heutige Gesellschaft und den Methoden der hier herrschenden Politik. Es wir ja auch mehr von der Demokratie, auch loht ein Blick auf die Definition, sondern ja immer nur noch von „unserer Demokratie“. Schon interessant.
Nunja, nach 1923, bis zum beginn der großen Ära nach 1933 hat es auch so angefangen. Zuerst nur kleine Meinungsäußerungen…
Wie deine Kumpels mit Klebstoff?
In Reideburg hat man viel AGD gewählt.
Und das können sie behaupten weil sie in Reideburg selbst wohnen, dass unter den Nachbarn viele Nazis sind, Anstiftung zu Straftaten an Kindern nicht scheuen oder woher kommt ihre Aussage? Ich würde damit sehr vorsichtig umgehen. Damit stellen sie sich auf die selbe Schiene die gegen das Heim sind. Ich wohne dort und bin mit Sicherheit kein Nazi
JA GENAU, die Bestimmern sollen die bei sich dahause aufnehmen!
„Die Jugendlichen können irgendwo auf dem Lande leben. Abseits!“
Am besten noch in bestimmten Lagern, oder?
Du machst mich soo wütend!
Nicht Lagern, unter Aufsicht mit begleitetem Ausgang. Nicht anders.
Warum, wenn sie nicht straffällig geworden sind?
@Sense…Ein buntes Reideburg bereichert das Leben.🙂.
Mich würde es nicht stören wenn da 20 Kinder(nicht straffällig,deutsche Kinder vertreten, 24/7 Betreuung).
Wo ist das Problem der Reideburger.
Oh,ich vergaß,40% wählten ja blau 😅
So spricht jemand, der kein wohlhabender Mensch ist und sowas schon lange ertragen hat!
@Sense…ja,ich bin nicht wohlhabend.
Dafür habe ich vielseitiges,facettenreiches und buntes Leben.
Diese Erfahrungen zu machen sind mehr Wert als jedes Geld.🙂
Also jemand mit Erfahrung aus erster Hand.
Ja,aber nur positive Erfahrungen 😎
Reideburg ist ja quasi „auf dem Lande“ und abseits.
??? Jugendliche aus zerrütten Familienverhältnissen oder doch „Umas“ (unbegleitete minderjährige)? Jugendliche ohne große Probleme, vielleicht “ Schwarzfahren – was ja deutsche Jugendliche auch machen). 20 Jugendliche und 18 Personen an Personal, incl. Psychologen. Ganz schöner Aufwand, für einfache Jugendliche aus zerrütten Familien.. Normalerweise is der Schlüssel doch ca 1: 8, mit Spät und Nachtschicht, Wochenende 4:8. Leitung 2, 1x Hausmeister vielleicht noch.. komme ich auf ca. 13-14 Mitarbeiter..
Es handele sich um 20 Jugendliche, Mädchen und Jungen, “die aus zerrütteten Elternhäusern kommen”, erklärte Stadtsprecher Drago Bock.
Ich krieg´s leider nicht hin, den Link zum ersten Thread zu diesem Thema reinzukopieren. Aber da war von unbegleiteten Jugendlichen die Rede. Mit anschließend hochkochendem Volkszorn bzgl. „Jugendliche werden hierher geschickt, um das Asyl für die ganze Familie zu ergaunern.“
Das ist schon alles Wahnsinn, wie Berichterstattung bei DbH funktioniert.
…und weil „der Brandstifter“ vom letztem Jahr einer „von dort“ war, wird jetzt vermutet das Reideburg abgefackelt wird? oder wo ist da der Kontext ?
Fakt ost: Die Anwohner werden in ihrem harmonischen zusammen Leben gestört. Das gibt noch Theater.
Die Aufregung wird sich legen. Die berechtigten Vorbehalte und Ablehnung werden ebenfalls verschwinden, wenn die Jugendlichen akzeptiert und eben nicht ausgegrenzt werden. Dort besteht eine gute Chance, dass alle Seiten zeigen können, dass ein Miteinander gut funktioniert. Es ist kein Asylheim, wo viele Kriminelle und psychisch gestoerte untergebracht sind. Das dürfen die, die gegen das Heim sind, nicht verwechseln. Alles wird gut. Gebt den Kids ne Chance!
Woher wissen sie das? Aus dem Text lässt sich aber genau dieser Schluß, es handelt sich um unbegleitete, Jugendliche Flüchtlinge.
Sonst wäre der Hinweis auf deutsche Schwarz Fahrer ja sinnlos.
Ihre Hoffnung in allen Ehren, aber Erfahrungen an anderer Stelle lassen die Befürchtungen der Anwohner leider, zurecht entstehen.
Unbegleitete Flüchtlinge sind unbegleitet in unser Land gekommen, zumindest ist das mein Verständnis von dieser Definition.
Die Aussage im Text:
„Es handele sich um 20 Jugendliche, Mädchen und Jungen, “die aus zerrütteten Elternhäusern kommen”, erklärte Stadtsprecher Drago Bock.
Das passt für mich nicht zu unbegleiteten Jugendlichen. Außerdem wird erwähnt, dass straffällig gewordene Jugendliche in dieser Einrichtung nicht untergebracht werden.
Brederlow u. Heinike die Jugendlichen in ihrer unmittelbaren Nähe unterbringen. Da können die den ganzen Tag ein ,bischen Musik‘ hören.
Etwas Unruhe durch Laute Musik…na dann können wir in Neustadt ja auch aufdrehen
Das Jugendheim in Nietleben ist die Abteilung Kriseninterventionszentrum, logisch wollen sie diese Kinder nicht haben.
https://dubisthalle.de/probleme-in-den-halleschen-inobhutnahme-stellen-durch-systemsprenger-kinder-greifen-andere-kinder-an-und-verueben-straftaten-belastungsgrenze-erreicht
Du lügst. Es handelte sich um ganz andere (städtische) Einrichtungen. Übelste Hetze von dir! Hast du etwa auch eine von diesen Paroln gebrüllt?
Bitte bitte liebe Befürworter: geht mit gutem Beispiel voran und bewerbt euch als Pflegefamilie,dann ist sehr vielen geholfen! Oder sind viele Kommentare nur heisse Luft?
Die Bedenken der Anwohner sind verständlich,in der Nähe befindet sich auch eine Grundschule.
20 ganz normale Jugendliche brauchen einen Stab von 18 Betreuern inkl. Psychologen. Wenn ich da wohnen würde, hätte ich ein wenig Angst vor diesen normalen Jugendlichen.
Im Altersheim ist das Verhältnis Bewohner-Betreuer genau anders herum. Sind ja auch nur unsere Vorfahren. Nichts mehr wert.