Anruferrekord beim Bürgertelefon – Verfahrensstau?
Die diversen Anordnungen zur Corona-Pandemie werfen bei vielen Hallensern Fragen auf. Das zeigt sich auch bei den Anrufzahlen bei der Stadtverwaltung. Am Dienstag gab es ein Rekord-Aufkommen. 2.297 gingen am Bürgertelefon 115 ein, 1.482 an der Corona-Hotline 0345 / 221 3238.
Oberbürgermeister Bernd Wiegand sieht die Hotlines ausreichend personell besetzt. Zu Zwischenzeiten könne es mal zu Wartezeiten kommen, meinte er.
Das sehen aber offenbar die Hallenser anders. Mehrere Betroffene haben sich bei uns gemeldet, die trotz stundenlanger Anrufversuche niemanden ans Telefon bekommen haben. Auch auf Antworten auf ihre Emails warten sie.
Dabei ist es bei einigen Betroffenen prekär. Denn ohne schriftlichen Bescheid vom Amt zu ihrer Quarantäne wollen die Arbeitgeber keine Lohnfortzahlung gewährleisten.
Allgemeine Fragen zur Verwaltung werden unter 115 beantwortet. Die Mitarbeiter sind erreichbar von Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 18 Uhr.
Unter der 0345 / 221 3238 werden alle Anfragen zum Thema Corona gebündelt. Die Hotline ist wochentags von 8 Uhr 18 Uhr, an den Wochenenden von 8 Uhr bis 16 Uhr besetzt.
Ja das stimmt, man muss schon Geduld haben wenn man die 115 anruft. Aber bei nur einer Nummer ist das ja auch nicht anders zu erwarten.
Die Anzahl der Nummern ist egal. Es kommt auf das Anrufvolumen an und wie lange ein Telefonat dauert. Würde man alle Anrufer, deren Anliegen nicht im Zuständigkeitsbereich der Nummer liegen rausnehmen, würde es sicher ganz anders aussehen. Ich wette, Viele die bei der Corona Nummer niemanden erreichen, rufen dann die 115 an und umgekehrt – ein Teufelskreis.
Was hat das damit zu, dass es „nur“ eine Nummer gibt?
So wie der OB auch immer sagt, dass es keine Engpässe im Gesundheitsamt gibt. In Halle ist immer alles bestens, solange man nicht auf die Praxis trifft. Man könnte ja mal fragen, ob die Chefin des Gesundheitsamtes nicht lieber ihr Amt organisieren sollte, als jeden Tag auf einer PK rumzusitzen
Von einer halleschen KiTa mit bestätigtem Fall (ohne Kohortenbildung) ist zu berichten:
Während die Meisten an diesem Montag zuhause getestet wurden und die ersten bereits ihre Entlassungen aus Quarantäne erhalten haben, sitzen manche am Donnerstag immer noch zuhause, warten auf das Abstrichteam und werden an der Hotline (wenn man denn durchkommt) vertröstet dass niemand vergessen wird.
Andere haben nie eine Quarantäne-Anordnung vom Amt erhalten und wissen nur aufgrund der KiTa-Leitung über Details zum Zeitraum Bescheid.
Es ist ja verständlich wenn die Mechanismen überlastet sind. Dann sollte man aber umgehen und es nicht täglich schönreden.