Stadtverwaltung darf Radweg am Saaleufer in Wörmlitz weiterplanen

Die Stadtverwaltung Halle (Saale) darf den Radweg zwischen Wörmlitz und der Rabeninselbrücke weiterplanen. Auf 800 Meter soll hier entlang des Saaleufers an einem jetzigen Trampelpfad ein Asphaltweg errichtet werden. Rund 2 Millionen Euro aus Fluthilfemitteln sollen investiert werden. Die Grünen wollten im Stadtrat das Projekt stoppen lassen, sind aber mit 21 Ja bei 22-Nein-Stimmen mit ihrem Antrag gescheitert. Es gab 4 Enthaltungen.
Das Projekt bringe erhebliche Eingriffe in den Naturraum Saale mit sich, sagte Wolfgang Aldag (Grüne). Weit in den Fluss hinein müssten Baumaßnahmen erfolgen. Man sei der Meinung, der Radweg sei gar nicht genehmigungsfähig. Auch die Bürger von Wörmlitz würden den Radweg nicht für sinnvoll erachten. Aldag befürchtet wieder Klagen gegen die Stadt, „wenn das Projekt durchgezogen wird.“ Denn die Naturschutzverbände BUND und NABU haben auch Bedenken angemeldet.
Thomas Schied (Linke) erinnerte an die Dimensionen und stellte die Sinnhaftigkeit in Frage. Es gebe parallel an der Straße einen Radweg. Es müsse das Ufer von jetzt 3 auf 7 Meter verbreitert werden. Die Stadt will das Vorhaben aus Fluthilfemitteln bezahlen. Dabei sei es gar kein Fluthilfeschaden, sagte Schied. Für ihn sei unbegreiflich, dass man in Folge der Flut alles noch schlimmer machen wolle als es gewesen sein. Das Vorhaben sei völlig überflüssig und aberwitzig. Das Vorhaben biete für Radfahrer und Tourismus Vorteile, sagte AfD-Stadtrat Alexander Raue. Es gehe um das Erleben des Naturraums Saale. Der Parallelweg am Böllberger Weg sei kein touristischer Ersatz.
Regina Schöps (MitBürger) sagte, der Umfang und der Eingriff in die Biotope erscheine ihr nicht angemessen. Stattdessen könnte man den Trampelpfad belassen und per Schild als naturnahe Alternativroute hinweisen. Eine Führung entlang der Saale sagte Andreas Scholtyssek (CDU). Es liege noch gar keine Planung vor. Deshalb sollte die Stadt in Ruhe planen können und dann verschiedene Varianten vorlegen. „Wir möchten Natur erleben ohne sich die Schuhe schmutzig zu machen“, sagte Thomas Schied (Linke) an die Befürworter des Radwegs gerichtet. Rudenz Schramm (Linke) will die Vorplanungen noch nicht beenden lassen, stattdessen solle die Stadt die aufgekommenen Anregungen aufnehmen und prüfen. Das Projekt sei völlig überdimensioniert, sagte Christian Feigl (Grüne), es werde massiv Naturraum zerstört und verbaut. Es seien keinesfalls alle Bürger gegen den Radweg, sagte Johannes Streckenbach (CDU). So freue sich die Kirchgemeinde über zusätzliche Touristen.
Schon in der Einwohnerfragestunde ging es darum, Daniel Dähne als Anwohner von Wörmlitz sprach. Er schlug vor Ort einen Termin mit den Entscheidungsträgern vor, damit diese nicht nur vom Schreibtisch aus entscheiden, sondern sich mit den Anwohnern auseinandersetzen. Die Fläche sei eine Überschwemmungsfläche, sagte er, es habe dort nie eine Verbauung gegeben. Auch Punkte des Naturschutzes würden nicht betrachtet. Dort gebe es Biber, Milane und Eisvögel. Das ganze Biotop würde durch die Baumaßnahmen beeinträchtigt. Baudezernent René Rebenstorf betonte, es sei noch kein Baubeschluss. Es sei noch gar nichts entschieden, auch warte man noch auf eine Finanzierungszusage.
„Auch Punkte des Naturschutzes würden nicht betrachtet. Dort gebe es Biber, Milane und Eisvögel. Das ganze Biotop würde durch die Baumaßnahmen beeinträchtigt. Baudezernent René Rebenstorf betonte, es sei noch kein Baubeschluss. Es sei noch gar nichts entschieden, auch warte man noch auf eine Finanzierungszusage.“
Welch passende Antwort. Unfähig oder unwillig, dieser Mann?
Kann man sich als Bürger gegen solche Sachen organisieren und sich gegen diesen Schwachsinn wehren ?
Selten sowas hohles gelesen wie „Wir möchten Natur erleben ohne sich die Schuhe schmutzig zu machen“. Wer sowas sagt, hat das Leben nicht verstanden.
Verstehendes Lesen:
„Thomas Schied (Linke) erinnerte an die Dimensionen und stellte die Sinnhaftigkeit in Frage. Es gebe parallel an der Straße einen Radweg. Es müsse das Ufer von jetzt 3 auf 7 Meter verbreitert werden…“
„„Wir möchten Natur erleben ohne sich die Schuhe schmutzig zu machen“, sagte Thomas Schied (Linke) an die Befürworter des Radwegs gerichtet.“
Check?
Zu deiner Frage: Ja, natürlich – sprich am besten mit den Anwohnern von Wörmlitz, da scheinen ja einige bereits aktiv zu sein.
Ah okay, das habe ich überlesen. Das war mein Fehler. Danke für den Hinweis.
War auch meine Idee. Sollte man sich vielleicht mal hinwenden
🙂
Der Wörmlitzer im Stadtrat hieß übrigens Daniel Dähne – vllt. kannst du den ja auf irgendeiner Plattform finden.
Mach dir noch einen schönen Abend!
Die Worte von Herrn Schied sind natürlich ironisch gemeint und schließen an seine vorherigen Aussagen an.
Die Wörmlitzer Anrainer wollen einfach nur das Saaleufer für sich alleine haben und nicht mit Spaziergängern und Radtouristen teilen.
Ironie vergessen oder ist der Unsinn ernstgemeint?
„….Denn die Naturschutzverbände BUND und NABU haben auch Bedenken angemeldet…“
Ganz ehrlich, … das ist doch erstmal völlig wurscht.
Dennoch finde ich es furchtbar was da genehmigt wird.
Na klar dürfen die weiterplanen dann können Sie auch wieder mehr gesunde Bäume fällen
Das ganze „Projekt“ ist eine einzige Naturzerstörung und Geldvernichtung.
Straßen und Wege muss man auch finanziell unterhalten können. Das funktioniert jetzt schon nicht in Halle und hier wird nochmal ohne Not ein 2 Millionen (die natürlich nicht reichen werden) Asphaltweg im Überflutungsgebiet der Saale errichtet.
Bescheuerter geht es nun wirklich nicht.
Ne, bescheuerter geht wirklich nicht. 2 Millionen wollen die hier zum Fenster rausschmeißen – und fürs Kinderhospiz u.ä. müssen mühsam Spenden gesammelt werden.
Kannst gern weiter Äpfel mit Birnen vergleichen, aber kommt eh nur Kompott raus…
Schon mal was von Zweckbindungen von Finanzmitteln gehört? Eher wohl nicht…
Komm mal aus deinem bürokratischen Wahrnehmungshorizont raus, Meiner. Die Welt ist groß, der Himmel weit.
@alles Steuermittel
Aber er hat vollkommen Recht!
Und es geht immer weiter und weiter… Dieser „Fluthilfe“fond scheint ein Füllhorn zu sein, das einfach nicht versiegt. Und was wird damit gemacht? Asphaltieren, betonieren, Natur zerstören! Es reicht doch jetzt mal, meint man nach jeder neuen Feveltat unter dem fadenscheinigen Vorwand der „Flutschädenbeseitigung“, viel gibt es nicht mehr plattzumachen, denkt man – aber dann findet der StadtUNrat doch wieder ein Stückchen Natur, das er noch zerstören kann… Noch unverständlicher: Dass solche Projekte, die absolut null mit der Flut zu tun haben, auch noch abgesegnet werden.
könnte man nicht die Stadt verklagen?
https://www.rabeninsel.de/app/download/6920613/nsg_rabeninsel_und_saaleaue.pdf
Auszüge daraus…
(1) Gemäß § 17 Abs. 2 Satz 1 NatSchG LSA sind im Naturschutzgebiet alle Handlungen
verboten, die das Naturschutzgebiet oder einzelne seiner Bestandteile zerstören,
beschädigen, verändern oder nachhaltig beeinträchtigen können.
….
13. bauliche Anlagen aller Art zu errichten oder bestehende Anlagen zu erweitern, dies gilt
insbesondere für
a) feste Wege und Straßen, Schotterungen mit ortsfremdem Material,
b) Anlagen der Touristenlenkung,
c) ortsfeste Draht- oder oberirdische Versorgungsleitungen,
So steht es in den Bestimmungen des ich zitiere…
Auf der Grundlage der §§ 17, 27 und 57 des Naturschutzgesetzes des Landes SachsenAnhalt (NatSchG LSA) vom 11.02.1992 (GVBl. LSA, S. 108), geändert am 24.05.1994
(GVBl. LSA, S. 608) wird verordnet:
Lesen kann ja wohl jeder selber
Gute Idee!
Geil.
Fluthilfegelder um das Überflutungsgebiet der Saale zu asphaltieren. Kannste dir nicht ausdenken sowas.
Was kommt als nächstes? Gelder aus dem Brandschutzfond, um die Stadt anzuzünden?
Der Rebenstorf ist so eine Plinse. Schickt den wieder nach Stuttgart.
Und dann? Dich nehmen? Du hast ja nicht mal ansatzweise eine gescheite Qualifikation, geschweige denn eine Schulbildung…
Dann lieber schon Rebenstorf
Gibt es denn wirklich nur diese beiden zur Auswahl? Da scheint dein Horizonz etwas arg begrenzt.
Den nehmen die nicht zurück.
Das hat Gründe, warum Halle das Auffangbecken für die Drittklassigen und Unfähigen ist.
Woanders wären die arbeitslos. Hier können die sogar versuchen Fluthilfemittel in die Versiegelung von Flußufern zu stecken. Hand in Hand mit einem völlig unfähigen Stadtrat.
Es ist wirklich nur noch zum Haareraufen und Kopfschütteln.
Fluthilfegeldermissbrauch
…und keiner sieht es 🙁 Nur wir dummen Bürger, aber uns fragt ja keiner.
Das Geld ist aber immer noch alle, oder? Hat jemand frische Scheinchen gedruckt? Ich habe ein paar ältere Artikel aus dem Vorjahr gefunden – hat sich an der Situation irgendwas geändert?
https://dubisthalle.de/baustopp-bei-fluthilfe-massnahmen-in-halle-droht-geld-ist-alle-vorsitzender-des-bauausschusses-protestiert
https://www.mz.de/lokal/halle-saale/sachsen-anhalt-geht-das-flutgeld-aus-halle-ist-das-sorgenkind-3259448?reduced=true
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/hochwasser-fluthilfe-projekte-gelder-baupreise100.html
https://www.presseportal.de/pm/47409/5040864 – Nach diesem Artikel vom Oktober 2021 mussten die Anträge auf Fluthilfegelder bis 2016 gestellt werden. Woher kommen jetzt die Gelder für die obige Maßnahme? Anderer „Topf“? Wie lange und wo können denn überhaupt noch derartige Anträge gestellt werden? Ganz davon abgesehen ist dieser Radweg völlig sinnlos, weil der nichts mit der Flut zu tun hat und ein weiteres Stück Natur vernichtet.
Das wäre tatsächlich mal wert, transparent gemacht zu werden. Irgendwie bekommt man das Gefühl, die Bürger werden nicht nur mit Corinna verars.ht.
Hat man nicht nach dem Hochwasser 2013 erkannt und betont, dass es sinnvoll ist, Überflutungsgebiete zu entsiegeln und Flüsse nicht einzuengen, sondern mehr Raum zu geben, wo es möglich ist?
Was machen unsere Großdenker in Halles Stadtrat und Verwaltung?
Versiegeln Flussufer und engen den Fluss durch lustige Spundwände ein.
Mit „Fluthilfemitteln“. Und wofür? Für einen Radweg, den es 50 m weiter parallel schon gibt. In 6 Monaten auch frisch saniert.
Das ist doch an Absurdität nicht mehr zu überbieten.
Was kümmert unsere Stadträte und Verwaltung das Hochwasser von 2013?
Da gibt es 2 Mio Steuergelder zu verbraten und dafür wird schonmal sinnlos Natur asphaltiert.
Dass die Stadt jetzt schon ihre Strassen und Wege nicht in Ordnung halten kann, ist völlig egal.
Und du glaubst, 3m Ufer machen da was? Da sollte man doch eher halb HaNeu abreißen und den Gimritzer und Passendorfer Damm zurückbauen. Stattdessen hat man diese Deiche erhöht, damit Teile der historischen Altstadt künftig noch gründlicher absaufen.
„Dabei sei es gar kein Fluthilfeschaden..“
Was ist ein Fluthilfeschaden?
„Das Vorhaben biete für Radfahrer und Tourismus Vorteile, sagte AfD-Stadtrat Alexander Raue. Es gehe um das Erleben des Naturraums Saale. Der Parallelweg am Böllberger Weg sei kein touristischer Ersatz.“
Der Saaleradweg verläuft mehrere Kilometer direkt an der Saale entlang. Dann tut er des hier z.B. mal für ein paar Meter nicht, dann stört das, das Erleben des Naturraums Saale.
Wir alle sollten entscheiden, was mit unserer Natur passiert!
Welches „Erleben des Naturraums Saale“ meint der Typ denn?
Wenn dort ein 6 m breiter Asphaltweg entsteht, für den extra noch Spundwände in den Fluss gekloppt werden, dann ist da NIX mehr mit „Naturraum Saale“. Da ist dann Asphalt, Spundwand…sonst nichts….keine Pflanze, kein Tier, kein natürliches Ufer…
Der Typ spinnt doch.
Bezeichnenderweise verbündet sich die CDU wieder mit so etwas. Naja und Rebenstorf steht denen schließlich nahe…
Von Dekadenz und Größenwahn nicht zu übertreffen!
In Anbetracht der Tatsache, dass hunderte Menschen durch Hochwasser im Ahrtal Hab und Gut verloren haben, soll hier Flutmittelhilfe missbraucht und sinnfrei in die Natur eingegriffen werden. Das macht mich sprachlos … Oder sitzen dort zu viele gelangweilte Planer, die beschäftigt werden müssen?
Was für ein ökologischer und ökonomischer Irrsinn.
Bitte mal nachlesen, was im §38 des WHG zu den Gewässerrandstreifen festgeschrieben ist.
Erledigt. Und nun?
Die Anwohner von Wörmlitz warten noch die Stellungnahme der Kirchengemeinde ab.
Wir werden einen vor Ort Termin zur Sachstandsklärung anberaumen und konkrete Ideen vortragen nebst dazugehöriger Realisierung und Finanzierung.(Keine Angst die Stadt muss keinen Euro dazu bezahlen)
Zu diesem Termin laden wir die MZ, du bist Halle, Vertreter der Stadt und Fraktionen dazu ein.
Wir hoffen mit unseren konstruktiven Vorschlägen auf offene Ohren zu stoßen. Denn nur meckern allein bringt uns auch nicht weiter. Viele Bürger würden sich gern einbringen. Man muss sie einfach nur fragen.