Marode Grundschule Südstadt: Eltern und Lehrer treten im Stadtrat auf – Stadt will erst frühestens 2027 sanieren
Der Zustand der Grundschule Südstadt in der Rigaer Straße in Halle (Saale) war am Mittwoch Thema der Einwohnerfragestunde im Stadtrat. Eltern und Lehrer meldeten sich zu Wort. Die Schule hat schon seit Monaten keine Leitung, das Gebäude ist marode.
Die Sanitärbereiche seien katastrophal, sagte eine Mutter, deren Sohn auf die Schule geht. Die Kinder wollen nicht auf die Toilette gehen und trinken deshalb auch wenig. Es gebe zudem keinen zweiten Fluchtweg. “Wir sind uns bewusst, wie der Zustand der Schule ist”, sagte Dezernentin Judith Marquardt. Akute Mängel seien aufgenommen worden, zudem tausche man das Mobiliar aus. Eine grundlegende Sanierung sei zunächst wegen der Finanzen nicht möglich, so Marquard.
“Der Zustand des Gebäudes ist katastrophal und desolat”, sagte ein Lehrer. Eine Komplettsanierung sei zwar vorgesehen, sagte Dezernentin Judith Marquardt, doch eine Bauausführung sei in den Jahren 2027 bis 2029 vorgesehen. Wie der Lehrer sagte, könne man sich nicht vorstellen, als Ausweichquartier für die 500 Schüler der Grundschule Ottfried Preußler zu dienen. Denn wenn diese Schule im kommenden Jahr saniert wird, sollen die Schüler aus der Wolfgang-Borchert-Straße mit in der Südstadt unterrichtet werden. Die rund 300 Schüler der Grundschule Südstadt belegen jedoch schon gut die hälfte des Gebäudes.
Ein weiterer Lehrer sprach zum Thema Schulleitung, die Direktorin sei seit anderthalb Jahren nicht da und die Stellvertreterin seit Oktober. Immerhin gebe es nun seit zwei Tagen wieder eine Sekretärin. Reguläre Lehrer der Schule seien momentan als kommissarische Schulleitung eingesetzt, allerdings damit arbeitsmäßig überlastet.
Das Geld wird nun mal für wichtigere Dinge gebraucht, Herzensangelegenheiten geradezu. Wenn das den Eltern nicht passt, müssen sie anderrs wählen, damit die Prioritäten anders gesetzt werden. Das werden sie aber nicht machen, wg. Hitler und so. Was ihnen halt so im Kopf rumspukt. Die Österreicher, Schweden, Engländer, Ungarn haben da keine Probleme. Also bleibt alles beim Alten!
Was lernen wir daraus? Im Jammern und Klagen sind die braven und gehorsamen Deutschen gut. Ansonsten aber bringen sie nichts auf die Reihe.
q.e.d.
Es ist eine Bankrotterklärung unserer Kommunalverwaltung, erst durch Öffentlichkeit und medialen Druck sich mit der eigenen Inkompetenz auseinandersetzen zu müssen.
Und ja, tatsächlich profitieren auch alle inkompetenten oder arbeitsscheien Verwaltungsmitarbeiter vom aktuellen Tarifabschluss, der Halle lt. OB Geyer 20 Mio. zusätzlich kosten wird. Leistungsbezogenes Entgelt und Freistellungen sollten hier der Schlüssel sein, fehlende Sanierungsmittel im Haushalt umzuwidmen.
Tja, hätte man schon länger machen können, hat man aber nicht. Und eine mitgliedschaftsabhängige Tarifpolitik hat man auch nicht getragen; Mitgliedervorteilsregelungen sind sowas von out bei Arbeitgebern. Dann muß man sich über Trittbrettfahrer und Kollegenschweine nicht wundern…
Ist alles aus arbeitgeberideologischer Sicht so gewollt.
Mit Leistung ist nicht die Streikleistung gemeint.
Aber viel wichtiger ist doch die neue Schickimickischule in der Innenstasdt. 28 Millionen für Lehrerlounge, Sporthalle sowie Werkraum im OG und ähnlicher Nonsens.
Bist du auf eine Schule ohne Werkraum, Sporträume und Lehrerzimmer gegangen?
„Eine grundlegende Sanierung sei zunächst wegen der Finanzen nicht möglich, so Marquard.“ Hauptsache irgendwelchen anderen Sch… sanieren. Hätte man das Geld für das Planetarium (=Prestige Gebäude) in die Sanierung der Schule (=notwendiges Gebäude) gesteckt.
Aber vermutlich wurden andere Gebäude wieder aus anderen Geldtöpfen gebaut…
Oder besser noch: Das Geld, was in die Hochhausscheibe A für die Stadtverwaltung gesteckt wurde. Na hauptsache die Beamten haben eine sauber Schüssel, auf die sie ihren Ar… setzen können.
Planetarium= Fluthilfemittel…
Aber war die Hochhausscheibe bzw. der Umzug dorthin nicht des Volkes Wille?
Unfassbar. Es wird erstmal eine neue Schule gebaut, Geld ist ja genug vorhanden. Eine bestehende Schule muss man nicht erhalten. Ist doch nur eine Schule in der Südstadt mit unwichtigem, weil bereits abgeschriebenem Klientel. Alle dort noch unterrichtenden Lehrerinnen kriegen das schon irgendwie hin. Haben es doch bisher auch geschafft. Ironie (was es eigentlich nicht ist) aus.
Wenn diese Schule im Paulus-Viertel stehen würde, dann hätte sie bestimmt schon einen Dachgarten. Parteien mit ihren eingesetzten lobbyistischen Räten lenken die Bildungsvoraussetzungen und die damit verbundenen Investitionen schon in die „richtige“ Richtung.
Warten bis 2027 heißt schlicht und ergreifend, dass die Schule geschlossen werden wird.
Ich kenne die Schule…
Die ist echt in einen schlechten Zustand.
Aber da gehen eben nur wirklicher Südstästler hin. Wiederlich Arme Menschen halt.
So oder ähnlich muss der Stadtrat denken.
In 2 Jahren sind Wahlen.
Da werdet ihr wieder das „kleinere Übel“ wählen und euch dann ärgern, wenn es das „grössere Übel“ war.
Euch Deutschen ist wirklich nicht zu helfen!