Neue Container-Schule in der Rainstraße
In der Rainstraße neben der ehemaligen „Helene-Lange-Schule“, zuletzt von der Bbs V genutzt, wird zur Außenstelle für die Sekundarschule „Johann Christian Reil“. Auf dem Gelände soll eine Containerschule mit 10 Unterrichtsräumen entstehen. Rund 2,2 Millionen Euro sollen investiert werden.
Der Bau ist als Entlastung für das Hauptgebäude der Reil-Schule vorgesehen. Über drei Geschosse soll der Bau verfügen. Voraussichtlich im Herbst soll mit dem Bau begonnen werden. Für den Sportunterricht wird die vorhandene Turnhalle genutzt. Doch wegen des Bauzustands kann das alte Bestandsgebäude der Schule in kurzer Zeit nicht hergerichtet werden, sondern müsste umfassend saniert werden. Deshalb der Containerbau, im Behördendeutsch ist von „Modulbauweise“ die Rede. Unterrichtet werden sollen in dem Containerbau die 9. und 10. Klassen.
Geplant ist eine Nutzung bis zum Schuljahr 2023/24. Dann soll in der Ottostraße eine neue Sekundarschule eröffnen und die Reilschule entlasten. Bis dahin wird das Gebäude zunächst als Ausweichstandort für andere Schulsanierungen benötigt und anschließend selbst saniert.
Dass die Stadtverwaltung Druck zu einem schnellen Bau der Containerschule macht, hängt auch mit den Absurditäten europäische Fördermittelpolitik zusammen. Die Reil-Schule wurde vor 3 Jahren mit EFRE-Fördermittel saniert. 4 Millionen Euro Fördermittel sind geflossen. Und der Stadt droht eine Rückzahlung dieser Mittel. Das liegt daran, dass die Mittel zu Sanierung wegen des Schulkonzepts genehmigt wurden. Und das sah eine Schülerzahl von 400 vor. Aktuell gehen aber 670 Jugendliche auf die Sekundarschule unweit des Reilecks. Und wegen steigender Schülerzahlen geht die Stadt davon aus, dass es im Schuljahr 2022/23 770 Schüler sein werden. „Somit wird der Fördermittelantrag vom Grunde her nicht erfüllt, und dadurch droht die Rückzahlung der Fördermittel in voller Höhe“, heißt es im Antrag der beiden Beigeordneten Judith Marquardt und Katharina Brederlow.
„Das liegt daran, dass die Mittel zu Sanierung wegen des Schulkonzepts genehmigt wurden. Und das sah eine Schülerzahl von 400 vor.“
Wenn die 400 eine zwingende Voraussetzung für eine Förderung darstellt – warum hat man dann nicht peinlich genau auf die Einhaltung dieser Zahl geachtet – oder eben die Förderung gleich für eine höhere Schülerzahl festgemacht, falls möglich.
Für 4 Mill. Euro kann man auch mal sein Verwaltungshirn rechtzeitig einschalten. Wer seine Brötchen mit dem Aushandeln solcher Verträge verdient, sollte sich wohl damit auskennen, wenn nicht, sollte er seinen Platz räumen.