„Hurra, wir leben noch“: 930 Teilnehmer bei Corona-Demo in Halle, einstellige Teilnehmer-Zahl bei Kundgebung gegen Ukraine-Krieg

Zum Abschluss erklang der Milva-Schlager “Hurra, wir leben noch” aus den Lautsprechern: am Montagabend ist wieder eine Demonstration für eine Aufhebung sämtlicher Corona-Maßnahmen und gegen eine Impfpflicht durch Halle (Saale) gezogen. Die Wahl auf dem Milva-Song fiel wegen Aussagen der Gesundheitsminister, wonach man Ende März entweder geimpft, genesen oder tot sei.

Laut Polizei haben sich 930 Personen beteiligt. Eine Versammlung auf dem Markt von Rechtsextremist Sven Liebich fand mit circa 30 Teilnehmenden statt. Eine Kundgebung mit Bezug zum Krieg in der Ukraine mit einstelliger Teilnehmerzahl wurden am Montag auf dem Marktplatz durchgeführt. Ebenfalls im einstelligen Bereich war die Teilnehmerzahl eine Versammlung in der Leipziger Straße.

Im Zusammenhang mit den versammlungsrechtlichen Aktionen wurden keine strafrechtlichen Sachverhalte bekannt. Es kam zu Verkehrsbehinderungen.

Nach einem Marsch quer durch die Stadt kam er Zug kurz vor 20 Uhr am Riebeckplatz an. Doch Lust auf Redebeiträge hatte offenbar kaum jemand. So ging ein Großteil direkt nach dem Umzug nach Hause. “Das Leben ist kein Ponyhof”, meinte Versammlungsleiter Christian Perz dazu. Der schimpfte noch gegen “Brot und Spiele”, weil an diesem Samstag auf dem Marktplatz der Ostermarkt stattfindet und deshalb dort die Corona-Demo nicht stattfinden kann. Doch ein Großteil der “Bewegung Halle” will ohnehin nach Leipzig, weil es dort eine Großdemo mitteldeutscher Corona-Bewegungen geben soll. Man wolle einen starken Halle-Block formen, sagt er.

Ein Redner berichtete von einer Untätigkeitsklage im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes zur Herausgabe einer Analyse zu den Corona-Protesten. Demnach seien die Proteste nicht von Rechtsextremen unterwandert. Allerdings ist besagtes Dokument ein Jahr alt.

Helena Romanus berichtete, dass man Impfnebenwirkungen dokumentiere. Eigentlich sei es ja eine “Fake-Impfung”, weil es mit Impfung nichts zu tun habe. Immer mehr Menschen hätten Nebenwirkungen, sagte sei, beispielsweise dauerhafte Kopfschmerzen, Schlaganfälle, Krebs oder Herzrhythmusstörungen. “Es betrifft unglaublich viele Leute. Redet darüber”, sagte sie. Zum Einwohnerantrag konnte Romanus nichts Neues berichten. Die Auswertung der Unterschriften dauere noch. Das Meldeamt hätte erklärt, es sei gerade durch die Ukraine-Flüchtlinge ausgelastet. Unterschwellig klang der Vorwurf durch, es werde bewusst verzögert. “Die Zählen wahrscheinlich bis März nächsten Jahres um dann zu sagen ‘Hey, war doch gültig‘.”