„Aufklärung statt Verbote!“: Hanf-Mahnwache auf dem Laternenfest

Am Rande des Laternenfestes findet am heutigen Samstag eine Mahnwache des Deutschen Hanfverbands statt. Seit März vergangenen Jahres erlaubt ein neues Gesetz, dass Ärzte Cannabis-Medikamente verschreiben, wenn alle übrigen Behandlungswege als ausgeschöpft sind. Doch noch immer werden Hanf-Anbauer kriminalisiert. Aus diesem Grund besteht auch die Möglichkeit, die Petition des Dr. Franjo Grotenhermen zur Entkriminalisierung von Patienten zu unterzeichnen.
Zudem erklärt sich der Hallesche Ableger des DHV solidarisch mit der Berliner Deklaration, die anlässlich der Hanfparade vor zwei Wochen verabschiedet wurde. Man fordere Aufklärung statt Verboten.Seit Jahrzehnten appellieren die unterschiedlichsten Organisationen an die Bundesregierung, die Kriminalisierung von Konsumenten illegalisierter Drogen zu beenden, heißt es zu Begründung. „Die Bundesregierung jedoch und auch die Landesregierungen möchten an diesem willkürlichen, aus rassistischen Beweggründen installierten Gesetz festhalten und fordern „Gegen-Beweise“ für Aussagen, die bewusst und gezielt desinformieren und Hanf in Verruf bringen sollten.“, so die Sprecherin Angelika Saidi. „Von Hanf selbst ging niemals eine Gefahr für Umwelt und Mensch aus. Ganz im Gegenteil.“
Die Zahl der bundesweit registrierten Btm-Delikte sei noch nie so hoch gewesen wie im letzten Jahr. Im Jahr 2017 lag diese bei 330.580. 203.389 betrafen allein Delikte im Zusammenhang mit Cannabis, wobei hier der Anteil der auf den Konsum bezogenen Delikte über 80 Prozent betrug. „Der Staat darf die Bürger durch die Drogenpolitik nicht schädigen.“, so Saidi weiter. „Die repressive Politik des Verbotes und die von ihr erzeugten Marktmechanismen bewirken mehr individuelle und gesellschaftliche Schäden, als dies Drogen je könnten.“
Die Forderungen der Kundgebung konkret:
• Nachdruck auf verstärkte Aufklärungsmaßnahmen zu legen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Folgen des Konsums der verschiedenen Arten von Drogen (insbesondere synthetischen) basieren müssen, um jedermann klar und unmissverständlich warnen zu können;
• die Abschaffung des bestehenden Drogenverbots und die Einführung einer neuen Politik der Kontrolle und Regulierung von derzeit illegalisierten Drogen;
• dass nach dem Ende des Drogenverbotes alle Menschen, die aufgrund von Strafvorschriften im BtMG verurteilt wurden und keinem Dritten dabei einen Schaden zugefügt haben, umgehend entlassen, ihre Eintragung im Strafregister aufgehoben und ihre Bürgerrechte wieder hergestellt werden.
Wir befürworten
• für jeden erwachsenen und kompetenten Menschen die freie Wahl der psychoaktiven Substanzen zur Erforschung eigener, nichtalltäglicher Bewusstseinszustände. Dafür müssen die Voraussetzungen geschaffen werden.
• Die umgehende Amnestie von Opfern des Drogenkriegs;
• nationale und internationale Abkommen, die einer Entkriminalisierung entgegenstehen, zu überdenken und neu zu formulieren;
• das Ende des Drogenkrieges.
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