Elefanten-Junge noch ohne Durst und ohne Namen
Noch versteckt er sich im Elefantenhaus vor den Blicken der neugierigen Besucher. Doch schon in den nächsten Tagen wird der am Mittwoch neugeborene Elefantenjunge im halleschen Bergzoo auch auf dem Außengehege zu sehen sein, verspricht Halles Zoo-Chef Dennis Müller. „Wir erzwingen aber nichts.“ Die Tore werden geöffnet und wenn die Neugier siegt, wird Elefantenkalb nach Draußen schauen.
Überraschend kam die Geburt für den Zoo nicht. Man hatte schon im August damit gerechnet. Am Wochenende sei Mutter Panya bereits unruhig gewesen, was auf die bevorstehende Geburt hingewiesen hat. Am Mittwoch kurz nach 2 Uhr war es dann soweit. Mit 94 Zentimetern Höhe und einem Gewicht von 105 Kilogramm war der noch namenlose Elefantenjunge größer und schwerer als seine vor vier Wochen geborene Schwester Tamika. Ein genaues Prozedere für die Namensfindung gibt es laut Zoo-Chef Müller noch nicht. „Wir werden vermutlich mit dem MDR zusammenarbeiten.“ In den nächsten Tagen soll es Details geben. Dass das Kalb auch zwei Tage nach der Geburt noch nichts getrunken hat und deshalb bereits mit einer Sonde wichtige Nährstoffe erhielt, beunruhigt den Zoochef nicht. Man habe sich mit anderen Zoos ausgetauscht. Und offenbar liege es an den männlichen Elefantenbabys. Denn auch in anderen Zoos haben die Männlein mehr Anläufe gebraucht als die Weiblein. Voraussichtlich acht Monate beträgt die Stillzeit. Ab dem vierten Monat, so Zoo-Chef Müller, würden die Kälber aber auch zusätzlich feste Nahrung zu sich nehmen. Pressesprecher Tom Bernheim wusste auch zu berichten, dass – obwohl es sich sämtlichst um Zoogeburten handelt – noch immer Instinkte der freien Wildbahn vorhanden sind. Dies habe sich bereits bei Schwesterchen Tamika gezeigt. Denn tunlichst achtet die Herde darauf, dass sich die Babys die erste Zeit nicht hinlegen, weil sie leicht nur Beute von Löwen werden können. Und so habe Elefantenmama Tana ihr Kalb mit dem Fuß angestupst oder mit dem Rüssel wieder aufgerichtet.
Klar ist mittlerweile auch, dass der Elefantenjunge wohl in vier bis fünf Jahren Halle verlassen wird. Schließlich hat die Herde mit Abu bereits einen Bullen. Und sobald das Neugeborene in die Geschlechtsreife kommt, wird es von Abu als Konkurrent angesehen. Gespannt sind die Tierpfleger aber auch, wie sich die Rangordnung im Elefantenhaus entwickeln wird. Nach dem Tod von Leitkuh Mafuta hat Bibi zunächst die Aufgabe übernommen.
Außerdem wird nun das gesamte Gehege „Babysicher“ gemacht. Insbesondere die Sumpfsuhle könnte zur Gefahr für die kleinen werden. Der Zoo rechnet damit, dass in der kommenden Woche die gesamte Anlage für die zwei Babyfanten bereit steht. Gespannt sein darf man auch, ob Tamikas Brüderchen – beide haben zwar unterschiedliche Mütter, aber mit Abu den gleichen Vater – genauso lustvoll die Wasserbassins annimmt. Drei aufblasbare Schwimmbecken hatte der Zoo geordert. Und Tamika plantsch bereits ganz gern darin herum.
Zoo-Chef Dennis Müller zur Geburt:
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