Oper Halle zieht Bilanz: Zehnjahreshoch bei Gesamtpublikum und Verfünffachung bei neuen Operngästen

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16 Antworten

  1. Kritischer Leser sagt:

    Ich verstehe ja, dass sich aufgrung knapper Mittel jede Sparte besondes gut darstellen will. Bei Pressemitteilungen werde ich aber immer skeptisch, da sie nicht mehr oder weniger PR sind.

    Zwar wird in der Pressemitteilung der Oper Halle ein „unerwartetes Rekordergebnis“ hervorgehoben, die Zahlen sollten jedoch mal etwas differenziert betrachtet werden!

    1. So mag die Zahl der Neubesuchenden mit 2.295 auf den ersten Blick stark erscheinen, doch im Verhältnis zur Gesamtbesucherzahl von 59.187 Personen handelt es sich um einen eher geringen Anteil. Die Darstellung, dass sich die Neubesucherzahl im Vergleich zur Spielzeit 2022/2023 „fast verfünffacht“ habe, wirkt beeindruckend, verschleiert jedoch, dass die Ausgangszahl mit rund 500 Neubesuchern sehr klein war. Auch der langfristige Vergleich mit dem Durchschnitt der Spielzeiten 2016–2019 (761 Neubesucher pro Saison) relativiert den Erfolg: Die Steigerung um über 200 Prozent entspricht absolut nur rund 1.500 zusätzlichen Personen.

    2. Darüber hinaus werden wichtige Kontextinformationen nicht transparent gemacht. So bleibt unklar, ob die Einnahmensteigerung von 48 Prozent inflationsbereinigt ist oder ob Sonderveranstaltungen und Gastspiele berücksichtigt wurden. Auch die operative Auslastung einzelner Vorstellungen oder der durchschnittliche Umsatz pro Besucher wird nicht genannt, sodass die wirtschaftliche Dimension des Erfolges schwer einschätzbar bleibt.

    3. Schließlich vermittelt die Darstellung einen Eindruck von durchgehender Positiventwicklung, ohne einer weiteren Darstellung der Herausforderungen, wie etwa die Abhängigkeit von einzelnen Publikumsgruppen oder pandemiebedingte Nachholeffekte, zu thematisieren.

    Die absolute Bedeutung des Erfolges relativiert sich aus meiner Sicht bei genauer Betrachtung der Zahlen.

  2. 10010110 sagt:

    „Neubesuchenden“ 🤦‍♀️

    Ich habe außerdem den Eindruck, dass die sich verpflichtet fühlen, solche Jubelmeldungen jetzt rauszubringen, weil gerade die Haushaltsdiskussion am Kochen ist, um Sparforderungen den Wind aus den Segeln zu nehmen.

    • ach nulli sagt:

      Damit du dann „auf die Barrikaden“ gehst? Oder an wen sind diese „Jubelmeldungen“ gerichtet? Los, hau mal eine deiner fetzigen Theorien raus! 🙂

      • 10010110 sagt:

        Diese Jubelmeldungen sind an die Öffentlichkeit gerichtet, um, wie gesagt, die öffentliche Meinung zu besänftigen und eventuelle Forderungen nach Mittelkürzungen abzuwenden. Die Theatermacher leben zwar in einer eigenen Welt, aber ganz blöd sind die ja auch nicht, und merken, wie die Stimmung in der Gesellschaft so ist.

        • ach nulli sagt:

          Wenn die öffentliche Meinung dann besänftigt ist, wird sie keine Forderungen nach Mittelkürzungen stellen. Die öffentliche Meinung vergibt Geld an Theatermacher.

          Liest du dir das eigentlich durch vor dem Abschicken?

        • PaulusHallenser sagt:

          „Diese Jubelmeldungen sind an die Öffentlichkeit gerichtet, um, wie gesagt, die öffentliche Meinung zu besänftigen und eventuelle Forderungen nach Mittelkürzungen abzuwenden.“

          10010110,

          da bin ich absolut Ihrer Meinung.

          „Die Theatermacher leben zwar in einer eigenen Welt, aber ganz blöd sind die ja auch nicht, und merken, wie die Stimmung in der Gesellschaft so ist.“

          Da können Sie sich definitiv sicher sein. Jubelmeldungen wie diese sind geplant, organisiert und „orchestriert“. Es wird bei solchen Meldungen nichts mehr dem Zufall überlassen, denn Subventionen von 260 Euro pro verkaufter Eintrittskarte müssen ja irgendwie gerechtfertigt werden, vor allem wenn eine Stadt wie Halle so extrem sparen muss.

  3. Kultur kürzen sagt:

    Wichtig wäre vor allem, dass die Oper kostendeckend arbeitet und nicht jedes Jahr Millionen an Steuergeldern verbrennt. Was sagt denn der Herr Sutcliffe dazu? Welche konkreten Sparvorschläge hat er den? Welchen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung will er denn leisten?

  4. HP-Leser sagt:

    Herzlichen Glückwunsch, aber woher wissen sie das? Muß man sich outen, wenn man in die Oper geht? Auch schön zu sehen, das man lieber Prozentsätze nimmt, damit es viel klingt. 😉

  5. Demokratische Mitte sagt:

    Als Vertreter der Mitte der Gesellschaft und Beamter zahle ich gerne die unsubventionierten 260€ pro Karte. Schließlich muss die Stadtkasse geschont werden.

  6. Siegfried v. d. Heide sagt:

    Schön das zu lesen. Freut mich für die Oper – wann kommt das Neue Theater auf diesem Kurs ?

  7. Rainer sagt:

    Was ist denn die Definition eines Neukunden? Woher weiss die Oper, daß jemand zum ersten Mal ein Ticket gekauft oder die Oper besucht hat? Diese Auskunft gibt ja niemand an der Kasse… Oder haben diese Besucher:innen zum ersten Mal online gebucht und sind damit erstmalig im Ticketing aufgefallen (und haben davor vielleicht an der Kasse anonym gebucht)? Solche Angaben erzeugen leider immer weitere Fragen…

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