Arbeitslosigkeit in Halle (Saale) nimmt entgegen den Landestrend leicht zu, Quote jetzt bei 10,1%

Die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt ist im März 2025 gesunken. Es waren 90.100 Arbeitslose gemeldet, 1.200 weniger als im Vormonat (-1,3 Prozent). In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 5.800 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, knapp 600 mehr als im März 2024. Vor einem Jahr zählten die Arbeitsagenturen im Land 85.600 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 8,1 Prozent. Das waren 0,3 Prozentpunkte mehr als im März 2024. Entgegen dem Landestrend ist die Arbeitslosigkeit in Halle (Saale) leicht auf 12.433 Personen gestiegen, 50 mehr als im Februar und 1.000 mehr als vor einem Jahr. Die Quote stieg auf 10,1% und ist nach Mansfeld-Südharz die zweithöchste in Sachsen-Anhalt. 

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Mehr Langzeitarbeitslose als im Vorjahr  Im Berichtsmonat waren rund 33.700 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren rund 40 weniger als im Februar und 1.200 mehr als im März 2024. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt aktuell in Sachsen-Anhalt 37,4 Prozent, im März 2024 waren es 38 Prozent. 

„Im März ist die Arbeitslosenzahl in Sachsen-Anhalt zurückgegangen. Allerdings fällt die für März typische Frühjahrsbelebung schwach aus. Zwar konnten in diesem Monat 5.500 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit durch eine Beschäftigungsaufnahme beenden, allerdings ist die Anzahl der neuen Stellenmeldungen durch die Unternehmen in diesem Monat im Vergleich zum Vormonat und auch zum Vorjahr deutlich geringer. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gibt es eine Vielzahl von Arbeitgebern, die weiterhin intensiv nach Fachkräften suchen. Insgesamt suchten die Unternehmen fast 19.000 neue Mitarbeitende. Dass der Fachkräftebedarf immer schwerer zu decken ist, zeigt auch die sogenannte Vakanzzeit. In diesem Monat dauert es durchschnittlich 186 Tage, das sind 20 Tage mehr als noch vor einem Jahr. Die Fachkräftebedarfe der Unternehmen sind hoch und steigen demografisch bedingt weiter. Wichtig ist es, dass Menschen möglichst gar nicht erst arbeitslos werden. Hier setzt die BA auf Jobto-Job-Vermittlung, unter anderem mit Arbeitsmarkt-Drehscheiben. Sie hilft dabei, Arbeitsuchende und Unternehmen effizient zusammenzubringen – mit Beratung, Qualifizierungsmaßnahmen und Vermittlungsangeboten. So kann es gelingen, langfristige Arbeitslosigkeit zu vermeiden und in einer Zeit des Wandels neue Chancen zu erschließen“, erklärte Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen. 

“Der Arbeitsmarkt im südlichen Sachsen-Anhalt zeigt sich weiter stabil, aber herausfordernd. Trotz gleichbleibender Arbeitslosenzahlen bleibt es unser Ziel, Menschen gezielt in Beschäftigung zu bringen und Unternehmen bei der Fachkräftesicherung zu unterstützen. Besonders in Zeiten des Strukturwandels setzen wir auf Qualifizierung und Weiterbildung, um langfristige Perspektiven zu schaffen,” so die Chefin der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Süd, Simone Meißner.

Einstellungen und Entlassungen Insgesamt meldeten sich 5.200 Menschen im März aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das entsprach dem Wert des Vormonats und waren 500 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen von den wirtschaftlichen Dienstleistungen (800), vom Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz sowie dem verarbeitenden Gewerbe (jeweils 700). Rund 5.000 arbeitslose Frauen und Männer fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 900 mehr als im Vormonat und rund 100 mehr als vor einem Jahr. 

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Weniger neue Stellenmeldungen Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 3.300 neue Stellen, das waren 200 weniger als im Februar und 200 weniger als im März 2024. Rund 19,2 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen inkl. der Zeitarbeit, jeweils 12,8 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und aus freiberuflichen, wissenschaftlich/technischen Dienstleistungen. 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sinkt Stand Januar 2025 waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 789.900 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Zum Dezember 2024 sank die Anzahl um 6.700 Beschäftigte. Zum Vorjahresmonat waren es 6.100 weniger Beschäftigte. 

Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit Die Arbeitsagenturen registrierten im März 45 Anzeigen für 920 Beschäftigte. Im Februar waren es rund 63 Anzeigen für 1.500 Beschäftigte. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Bauvorbereitung mit 14 Anzeigen für 100 Beschäftigte, die Herstellung von Metallerzeugnissen mit 4 Anzeigen für rund 100 Beschäftigten und der Maschinenbau mit 4 Anzeigen für 200 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im Dezember 2024 insgesamt 2.500 Beschäftigte in 100 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit 0,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen.  

Weniger Unterbeschäftigung  In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in der Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im März 2025 bei 114.100. Das waren 1.000 weniger als im Vormonat und 500 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 10,1 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert vom vorigen Jahr. 

Grundsicherung – weniger erwerbsfähige Leistungsberechtigte Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 123.400 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 800 weniger als im Vormonat und 5.000 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 13.800 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, 230 Personen weniger als vor einem Jahr. 

Der Stichtag für die Bestandszählung von Personen in der Arbeitsmarkt-, Grundsicherungs- und Förderstatistik war am 13.03.2025. 

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13 Antworten

  1. Schichtarbeiter sagt:

    Die Quote wird bald und schnell sinken. Die neue Regierung will ja den Arbeitsverweigern das Geld komplett einstellen.

    • Rentner sagt:

      Es wird Zeit, dass bestimmten Faulpelzen eine Arbeit zugewiesen wird!

    • Löwe73 sagt:

      Hoffentlich! Zeit wird es das System mal wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen! Denn Hilfe und Solidarität sind ja an sich gut, das darf aber nicht ausgenutzt werden! Also Solidarität mit denen die nicht können, Ja, aber niemals mit denen die nicht wollen!!!

  2. L sagt:

    Hat keiner mehr Bock, teilweise nachvollziehbar.

  3. Der Fachkräftemangel zum 192000. mal! sagt:

    „Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gibt es eine Vielzahl von Arbeitgebern, die weiterhin intensiv nach Fachkräften suchen. “

    Immer dieses absichtlich diffuse, unklare Geblubber vom Fachkräftemangel.

    Die sollen mal ganz KONKRET 1 Firma in Halle benennen, die seit langem händeringend Fachkräfte sucht uind keinen findet.

    UND:

    Bitte auch sagen, was das für ein Job ist und welches Gehalt denn die Firma zu zahlen bereit ist.

    (Ich habe nämlich so einen klitzekleinen Verdacht, warum in Deutschland so ein extrem megakrasser Fachkräftemangel herrscht und in der Schweiz nicht…)

    • PaulusHallenser sagt:

      „Die sollen mal ganz KONKRET 1 Firma in Halle benennen, die seit langem händeringend Fachkräfte sucht uind keinen findet.“

      Einfach mal bei der Stellenbörse Ihrer Wahl „Steuerberater“, „Steuerfachwirt“ oder „Steuerfachangestellter“ in Verbindung mit „Halle“ eingeben und staunen. In diesem Bereich gibt es in der Tat einen eklatanten Fachkräftemangel.

  4. Detlef sagt:

    Wäre mal interessant, wie hoch die Zahl jener ist,die das System ausnutzen. Egal ob mit deutscher Staatsangehörigkeit oder ohne.

  5. PaulusHallenser sagt:

    Verantwortlich für die hohe Arbeitslosenzahl in Halle ist das viel zu üppige Bürgergeld, das Menschen davon abhält, sich eine bezahlte Anstellung zu suchen. Hier sollte man ansetzen und kräftig kürzen. Dann sinkt die die viel zu hohe Arbeitslosenzahl innerhalber weniger Monate. Bürgergeld sollte es nur noch für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 13 Jahre geben, der Rest kann sich einen Job suchen.

    • Emmi sagt:

      Mal bei Lindner anfangen. Er hat ja auf Wahlplakaten unter seinem Foto geschrieben: der frechste Arbeitslose!

  6. Gegenwind sagt:

    Ukrainer nach Hause schicken wenn sie nicht arbeiten wollen. Keine Kohle für solche Leute

  7. Bürger sagt:

    Also ich habe in meinem persönlichen Umfeld eine Menge sehr gut qualifizierte Personen (Ingenieure, Meister, erfahrene FA etc.) im Altersbereich 60 +/-2Jahre. Überwiegend beschäftigt bei großen Konzernen und deren Niederlassungen im Raum Halle/Leipzig. Die haben alle!!! bereits ein Angebot in den Händen für ein früheres Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess, in den meisten Fällen verbunden mit dem Erhalt von viel, richtig viel Geld! Irgendwie stimmt das mit den Berichten in den Medien nicht überein. Allerdings tauchen diese Fachkräfte nach ihrem Ausscheiden auch nicht in der Arbeitslosenstatistik auf. Allerdings fehlen sie bei den versicherungs- und steuerpflichtigen Beschäftigungsverhältnissen, aber diese Zahl wird ja nicht so populistisch veröffentlicht, warum wohl?
    So bleibt im Kopf: Die Arbeitslosen steigen kaum, da kann es der Wirtschaft doch nicht schlecht gehen.

  8. Emmi sagt:

    „Jobcentern waren 5.800 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert“
    Die dürfen doch eigentlich sofort eine Anstellung annehmen und haben keine Sperrzeit um arbeiten zu dürfen.
    Auch in der Ukraine gibt es große Gebiete wo kein Krieg ist, also sicher sind. Scheinbar hat sich raumgesprochen, wie einfach man Geld ohne Arbeit bekommt. Immer mehr ukrainische Männer lassen sich hier nieder. Sollten die nicht ihr Heimatland verteidigen und befreien?