Nach Rauswurf aus dem Stadtbad: Wing Tsun Kampfkunstschule hat neue Heimat im Böllberger Weg gefunden

Im Jahr 1990 hatte Michael Giehler die Idee, in Halle (Saale) die Kampfkunst “Wing Tsun” zu lehren. 1997 wurde schließlich ein Verein daraus. Am Samstag wurden die neuen Räumlichkeiten im Böllberger Weg 8 offiziell eröffnet. Bisher war der Verein im Stadtbad zu finden.
Rund 70 Menschen trainieren bei Wing Tsun, darunter auch 20 Kinder. “Wir sind ein reiner Freizeitverein”, sagt Michael Giehler, man nimmt also an keinen Wettkämpfen teil. “Bei uns trainiert jeder mit jedem”, sagt Giehler. 4 ehrenamtliche Trainer sind tätig. Einer von ihnen ist Karsten Wolfgang, quasi schon ein Urgestein. Denn unabhängig vom jetzigen Verein hat er sich auch um die Kampfkunst gekümmert. Nach dem Aus des anderen Vereins stieß er zur Wing Tsun Kampfkunstschule. “Ich fand den Ansatz hier interessant und gut.” Entwickelte wurde diese Art der Kampfkunst übrigens von einer Frau. Und mit Bruce Lee gibt es sogar einen ganz bekannten Wing Tsun-Schüler. Von anderen Kampfkünsten unterscheidet sich Wing Tsun, sagt Karsten Wolfgang. Er hebt die vielen taktilen Bestandteile hervor, die gut für den Körper sind. Im Gegensatz zu anderen Kampfsportarten gibt es keine wirklichen regeln. Stattdessen reagiert man direkt auf die Angriffsdrücke. Wolfgang selbst fing zunächst im Alter von 12 Jahren, noch zu DDR-Zeiten, im Karate an, natürlich bei Chu Tan Cuong.
Der Wechsel in den Böllberger Weg ging nicht ganz freiwillig vonstatten. Seit dem Jahr 2016 sei man mit den Betreibern und Eigentümern (Bäder Halle, Stadt Halle) in Kontakt gewesen bezüglich der Sanierung des Stadtbades, sagt Gudrun Giehler. 2023 sei auch zugesagt worden, dass der Verein in das neue Nutzungskonzept nach der Sanierung mit aufgenommen wird. Der Verein kümmerte sich um eigene Planungen. Doch im Juli 2024 sei dann der Vertrag unbegründet gekündigt worden. “Wir waren schockiert und enttäuscht”, sagt Gudrun Giehler. “Wir haben aber in dieser unangenehmen Situation unsere Chance genutzt.” Die neuen Räumlichkeiten wurden mit viel Engagement der Vereinsmitglieder hergerichtet.





So ergeht es nicht nur diesem Verein mit dem Stadtwerken und anderen öffentlichen Einrichtungen wie z.B. der Uni. Auch anderen Vereinen wurden Verträge gekündigt. Erst wird versprochen dann man nach Sanierungen und Umbauten wieder Räume mieten dürfe und dann aus heiterem Himmel, wird die Nutzung untersagt. Die Räume werden oft nach Sanierungen gar nicht mehr genutzt, stehen leer. Das ist die öffentliche Hand, die allen immer soziales Engagement abverlangt, und selbst agiert wie ein „Geier“….
„Das ist die öffentliche Hand, die allen immer soziales Engagement abverlangt“
JoKo,
die Gründung dieses privaten Kampfkunstvereins geschah auf völlig freiwilliger Basis, niemandem wurde ein solches Engagement abverlangt.
Private Vereine haben keinen gesetzlichen Anspruch auf die Nutzung von Räumen in öffentlichen Einrichtungen. Deshalb sind die Vertragskündigungen durch Stadtwerke, Uni usw. eben völlig in Ordnung.
Dazu kommt, dass vieles, was gerne als „soziales Engagement“ deklariert wird, eher privates Hobby und Liebhaberei.
So wie dir Politik deiner Partei. Ist ja jetzt auch nur noch Liebhaberei und niemand sollte dafür noch bezahlen müssen. Junge du bist so armselig und hast null Empathie. Soziales Engagement hat nichts mit Gesetzen und Pflichten zu tun. Aber das wirst du nie verstehen. Deine Gott ist Geld und Macht.
Wen man einen Verein gründet in dem sich Menschen treffen, ihre Hobbys ausleben und sich unterhalten ist das ein soziales Engagement. „Soziales Engagement“ heißt ja nicht unbedingt das man nen Rentnertreff organisiert, alles was Menschen zusammen bringt kann da runter gefasst werden aber das du nicht in der Lage bist das zu verstehen überrascht da tatsächlich wenig.
Der Rausschmiss scheint Methode zu haben im Stadtbad. Dem Förderverein zur Rettung des Stadtbades ging es ja nicht anders. Die haben nicht alle Tassen im Schrank, die Verantwortlichen der Bäder GmbH.
Viel Erfolg in den neuen Räumen.
„Der Rausschmiss scheint Methode zu haben im Stadtbad. Dem Förderverein zur Rettung des Stadtbades ging es ja nicht anders.“
Emmi,
Sie verkennen offenbar die Tatsachen. Der „Förderverein zur Rettung des Stadtbades“ ist ein rein privater Verein, der keinen Rechtsanspruch auf die Nutzung der Räumlichkeiten des Stadtbades hat.
„Die haben nicht alle Tassen im Schrank, die Verantwortlichen der Bäder GmbH.“
Nein, die handeln völlig richtig, denn der Verein ist rein privater Natur und wurde aus dem persönlichen Umfeld einer ehemaligen Mitarbeiterin des Stadtbades heraus gegründet, um auf den Betrieb des öffentlichen Stadtbades Einfluss zu nehmen.
Fakt ist, dass die Bäder GmbH eine städtische Organisation ist, die am Ende der „Kette“ von der Stadt und dem Stadtrat gelenkt und kontrolliert wird. Von daher ist es richtig, den Einfluss eines rein privaten Vereins auf das Stadtbad zu limitieren.
Dann solltest du ab sofort für die Nutzung dieser Seite bezahlen. Sie ist ein rein privates Vergnügen und hat keine rechtliche Grundlage für alle kostenlos zu sein. Trotzdem scheinst du sie ja zu nutzen und ganz froh darüber zu sein, dass andere dafür bezahlen. Aber wie oben schon geschrieben, wirst du und dein Oberkammerad, der mit dem Wahlplakat das wie ne Todesanzeige aussah, es nie verstehen. Irgendwann werd auch ihr merken, dass man soziales Engagement nicht kaufen kann. Und was die Nutzung der Räumlichkeiten angeht, hat das Stadtbad nichts damit vor. Es gibt dafür keine geplante Nutzung. Hauptsache erstmal rausschmeißen. So erzeugt man unzufriedene Wähler, die bestimmt keinen der im Amt befindlichen Akteure mehr wählen. Und da wundert sich die Politik über das Ergebnis hier im Osten, wenn da solche A….. am Werk sind.
Waaaas? Sonst kannst du gar nicht genug über die Stadt(verwaltung) und den öffentlichen Dienst meckern und willst alles privatisieren, und hier soll auf einmal privater Einfluss limitert werden? Junge, du bist doch sowas von verloren. 🙄
10010110,
ich verfolge diesen Fall auch über die MZ. Dort wird mitunter die Sache so dargestellt, dass besagte Dame über diesen Verein versucht, ihr persönliches Lebenswerk zu glorifizieren – so ähnlich wie der Bauleiter des früheren Riebeckplatzes. So in etwa: „Früher war alles besser, was jetzt kommt, kann sich niemals mit den Dingen von damals messen.“. Es wird quasi versucht, sich selbst ein Denkmal zu setzen und mögliche Veränderungen/ Verbesserungen zu blockieren.
Solchen Vereinen sollte man keine Bühne bieten. Das geht auch woanders.
Verträge können doch zu jederzeit und ohne große Begründung doch gekündigt werden.
Muss man sich entschuldigen als Träger, wenn man eine andere Nutzung plant?
Und man ist glaube ich auch den Mietern für die Nutzung nicht rechenschaftspflichtig
Hallefan,
das ist ja der springende Punkt. Private Vereine sind gerade in Halle oftmals der Meinung, ihnen stünde die Nutzung öffentlicher Einrichtungen einfach so zu, ohne dass es dafür auch nur im Ansatz eine rechtliche Grundlage gäbe. Woher dieses Anspruchsdenken kommt, ist mir schleierhaft.
Genau das gleiche kann man über Autofahrer sagen, die lautstarke Parkplatzforderungen äußern.
10010110,
das Ziehen einer solchen Parallele haben Sie nicht nötig.
Eine denkmalgerechte Sanierung beginnt voraussichtlich im 2.Quartal 2025 und dauert bis 2028.
Wenn ich mich eines Tages um die Bäder Halles und des Umlandes kümmere, wird im Stadtbad wieder Wing Tsun trainiert werden. Denn ich vergesse meine Wurzeln nicht… 🙂