Osendorfer See: neues Wassersportzentrum kommt ab Januar 2018
Der Bau des neuen Wassersportzentrums am Osendorfer See wird im Januar 2018 beginnen. Das kündigte Sportdezernentin Judith Marquardt an. 6,572 Millionen Euro werden investiert. Unter anderem werden die Straßen und Wege saniert, zudem die Vereinsgebäude erneuert.
Marquardt sprach von seinem „sehr komplexen Projekt“. Dies liege daran, dass für das Vorhaben Fördermittel aus zwei verschiedenen Töpfen kommen. So zahlt das Landesverwaltungsamt den Wege- und Straßenbau, insgesamt 2,861 Millionen Euro. Für die Hochbauten plant die Stadt 3,237 Millionen Euro ein und erwartet in den nächsten Tagen den Bewilligungsbescheid.
Laut Marquardt soll der Baubeschluss im Februar erfolgen. Bis Mai 2019 sollen die Arbeiten dauern. Diese sollen laut Marquardt in Abstimmung mit den Vereinen geschehen. Da die Räumlichkeiten des Halleschen Drachenbootvereins und vom Halleschen Kanu-Club 54 überflutet wurden und dabei auch Trainingsgeräte kaputt gingen, seien aber bereits Ausschreibungen für Geräte erfolgt, so Marquardt, die die „tolle Arbeit“ der Vereine lobte. „Wir möchten, dass sie so schnell wie möglich in ihre Heimstätten können.“
Robin Preußler vom HKC berichtete über die schwierige Situation seit dem Hochwasser, es habe sogar Überlegungen zur Vereinsauflösung gegeben. So habe es einen großen Mitgliederschwund gegeben. Das sei unter anderem den Einschränkungen beim Training geschuldet. Zwar sei man am Hufeisensee herzlich aufgenommen worden. Doch habe man feststellen müssen, dass sich Wasserski und Kanu nicht vertragen, was unter anderem an den schnellen Booten für das Wasserski liegt.
Zur Jahrhundertflut 2013 war auch der ehemalige Tagebausee nach einem Dammbruch geflutet worden, der Wasserpegel stieg um 5 Meter. Der Wasserspiegel ist mittlerweile wieder abgesenkt. Vor zwei Jahren war die Pumpenanlage erneuert worden. Die Pumpstation ist nötig, um den Wasserspiegel des Osendorfer Sees zu halten. Da dieser keinen natürlichen Abfluss hat, würde er sonst volllaufen. Seit vergangenem Sommer trainiert der HKC wieder auf dem Osendorfer See.
Kein Wort fiel zu den jährlichen Beriebskosten der ständig laufenden Pumpstation und dem Ergebnis der Böschungssicherheit durch das LAGB.
Weißt du mehr dazu?
Ja, da brauchst du nur auf den neuesten Böschungsabsturz am Concordiasee bei Nachterstedt zu schauen, denn da wurde vom Landesbetrieb für Geologie und Bergbau Halle ein vom LMBV erstelltes Sanierungsprogramm genehmigt, welches nicht die Erkenntnisse der Gutachter berücksichigte und man nun wieder bei Null anfangen muß.
Und die Betriebskosten?
Wie lautet das Ergebnis der Böschungssicherheit durch das LAGB am Osendorfer See?
Weitere Fragen sind bisher nicht beantwortet:
– Was waren die Ursachen für den Deichbruch.
– In welchem Sicherheitszustand ist der
gesamte Deich zur Reide und wie hoch ist
die Deichkrone, damit sich ein
Deichbruch nicht wiederholen kann?
– Welchen Grundwasserzulauf hat der
Osendorfer See und von wo?
– Bestehen Anzeichen, dass sich ein
gespannter Grundwasserzulauf entwickelt
und wurden Luftaufnahmen gemacht, um
eventuelle Einlauffahnen festzustellen,
denn genau dieses Versäumnis führte am
Concordiasee in Nachterstedt zu einem
erneuten Böschungsabsturz?
Bevor diese Fragen nicht eindeutig beantwortet sind, besteht ein große Risiko, dass sich eine Flutung des Osendorfer Sees wiederholen könnte.