Riesen-Reißzwecken für Halle-Neustadt: im Neustadt-Center werden Entwürfe für das schattenspendende Kunstwerk gezeigt
Der Platz zwischen Neustadt Centrum und Scheibe A liegt die meiste Zeit des Jahres brach. Bis auf das Neustadt Fest im September passiert hier so gut wie nichts. Und Aufenthaltsqualität ist nicht vorhanden. Passanten gehen schnell vorüber – entweder haben sie die Hochhausscheibe der Stadtverwaltung als Ziel oder wollen Shoppen im Einkaufszentrum. Nun bekommt der Platz aber Kunstwerke in Form von riesigen Reißzwecken. 181.000 Euro kostet das Projekt insgesamt.
Baudezernent René Rebenstorf sprach von einem “spannenden Diskurs in der Jury.” Nach Angaben der Stadtverwaltung liegt der letzte Kunstwettbewerb für Halle-Neustadt schon 25 Jahre zurück. 1999 wurde ein riesiger Harlekin im Zusammenhang mit der damaligen Einweihung der Straßenbahntrasse aufgestellt. “Wir möchten, dass der Platz auch im Sommer genutzt werden kann”, sagt Lars Görn von der Stadtverwaltung. Problem sei die Tunneldecke. Die ist zum einen nicht stark belastbar, zum anderen können hier keine Bäume wurzeln. Deshalb die Entscheidung, “schattenspendende Kunstwerke” zu schaffen. 9 verschiedene Entwürfe wurden eingereicht. Sie alle sind im Neustadt Centrum zu sehen. Man hoffe auf eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Neben einem Schattenspender sollen die Kunstwerke aber auch zu einem “Hingucker” werden und zudem vandalismussicher sein.
Der Gewinnerentwurf heißt „500:1:1:500“ und kommt von Michael Krenz und Martin Schwandt. “Wir kennen uns schon lange und wollten schon immer mal ein Projekt miteinander machen”, sagte Martin Schwandt. Fünf Mal habe man sich den Platz genau angeschaut. Und drei Tage vor der Abgabe habe man sich vom eigentlichen Entwurf abgewendet und die Idee für die Reißzwecken war geboren. Das spiegelt sich auch im Titel wieder. Denn im Städtebau wird ein Modell im Maßstab 1:500 gezeigt. Dieses Prinzip habe man nun umgedreht, indem die Reißzwecke – das typische Element auf Bauplänen – um das 500-fache vergrößert hat.
Im Oktober 2023 hat sich die Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Kultur, und Architektur für den Siegerentwurf entschieden. Der Stadtrat folgte im Januar 2024 der Entscheidung. Mit der Realisierung soll noch in diesem Jahr begonnen werden.
Erinnert ihr euch an die Zeit, als Architekten einen Sinn für anhaltende Schönheit hatten, anstatt selbstdarstellerische Projekte mit einer Halbwertszeit von ein- bis zwei Jahrzehnten zu planen?
Halle hat’s.
181000 Euro.
Egal.
Muss ja keiner aus seiner privaten Schatulle bezahlen.
Aber aufplustern wird man sich doch bitte trotzdem noch dürfen !!!
Über Geschmack lässt sich streiten, aber das ist hier auch nicht der Punkt. Warum wirft die Stadt hier 181 tsd Euro für so ein Projekt zum Fenster raus? Da merkt man doch eindeutig das hier falsche Prioritäten gesetzt werden! Die Herrschenden haben jeglichen Bezug zur Realität verloren…
181.000 sind vielleicht für eine Privatperson ziemlich viel aber für die Stadt Halle Peanuts. Es ist für dieses Projekt nicht zu viel Geld.
Also ick freu mir.
Natürlich ist das nicht viel Geld für eine Stadt, aber es gibt genug „Projekte“ dieser Art und am Ende macht es die Masse.
Das ist wie beim ewigen Bäumefällen. Meist sind es an einem Standort nur 1 bis 5, was viele immer noch als „nicht so schlimm“ bezeichnen, aber im Laufe der Zeit summieren sich die Verluste.
Ist in Swinemünde schon fertig zu sehen, als Schattenspender eher ein Flop, aber fürs Auge und zum spielen darunter nicht schlecht.
Gibt’s Bilder davon? Dann bitte mit Link
http://www.urlaubs-insel-usedom.de/usedom_reisefuehrer/swinemuende_01.htm
In Swinemünde fungieren die „Pilze“ aber zeitgleich auch als Spingbrunnen, d.h. aus den „Pilzhüten“ läuft Wasser.
Man kann sich dort bei Hitze tatsächlich abkühlen.
Wirklich schön zu sehen wie die offensichtlichen Probleme so kostensparend realisiert werden. Und das auch nur von einer Visionärin geplant und durch eigene Schaffenskraft geschmiedet und errichtet.
Wieso ruppt man nicht einfach den Beton auf und pflanzt Bäume?
Guten Morgen. Was befindet sich unter dem Platz ? Gehe über Los ,ziehe ein Jocker ,frage deine Oma oder lies du bist Halle. Das ist für alle.
Hab keine Omi mehr
Welcher Teil von „Tunnel unter dem Platz“ ist dir unklar?
Gut gut , das hab ich überlesen. Aber mal ehrlich, warum ruppt man nicht den Beton auf und pflanzt Bäume?
Ihr müsst auch den Artikel lesen, bevor Ihr hier kommentiert. Da ist die Antwort auf deine Frage bereits enthalten. Lesen bildet.
Kunst liegt im Auge des Betrachter. Von daher…🤷♂️
Bäume spenden auch Schatten , ich bin absolut kein öko , aber so eine sinnlose hässliche Geld verschwendung braucht keiner und schon gar nicht für die alkis usw
Ihr müsst auch den Artikel lesen, bevor Ihr hier kommentiert. Da ist zu lesen, dass hier keine Bäume gepflanzt werden können.
Na dann, S-Bahngleise verlegen
Es ist ALLES machbar,wenn mann nur wollte,und bestimmt preiswerter ….
“Wir möchten, dass der Platz auch im Sommer genutzt werden kann”. Ich bin echt gespannt wie die Dinger benutzt werden. Als Sonnenschutz sicherlich nicht.
Gibt auch tolle PV-Dächer mit verschiedenen Dichten an Solarzellen. Da hätte man etwas nachhaltiges gehabt und hätte sich vielleicht noch eine Teilfinanzierung von irgendeinem Verein holen können. Bäume gingen ja angeblich nicht, auch wenn diese sogar eine zusätzliche kühlende Wirkung gehabt hätten.
Bäume wären besser!!!!
Endlich wieder Scheiss-Flächen für die Tauben !!!!!!
Es wird keine zwei Wochen dauern, bis die ersten Bekloppten da drauf klettern und diese unangebracht filigranen Dinger irgendwann zum Umfallen bringen. Schade um das schöne Geld!
Beton statt grün, tolle „Kunst“
Ohne Sinn und Verstand. Es sollte nichts mehr bautechnisch angefasst werden, was nicht im Sinne der Nachhaltigkeit geplant ist.
25 Jahre her…
Das sollte zwingend nochmal auf den Prüfstand.
Ich habe mir heute mal die Ausstellung mit den Entwürfen angesehen. Offensichtlich wurden bei den Vorgaben lebende Pflanzen von vornherein ausgeschlossen, sonst hätte man wenigstens Rankpflanzen mit einbeziehen können. Von den ausgestellten Entwürfen hätte ich entweder den Schattenspender gewählt, der echten Bäumen nachempfunden ist und bei dem die Kronen auf interessante Art und Weise inenander übergehen. Genauso gut gefiel mir der Schattenspender mit den mehrfarbigen transparenten Flügeln/Segeln/ großen Blättern. Beide Entwürfe vermitteln eine gewisse Leichtigkeit und wirken auch durch ihre organischen Formen angenehm auf den Betrachter. Das wäre nicht so steril gewesen wie die Reißzwecken. Schade, dass die Ausstellung erst nach der Vergabe erfolgte und schade, dass die Menschen, die mit den Kunstwerken dann jahrelang leben (müssen), nicht gefragt werden.