“Terrorist Erdogan”: Kurden protestieren gegen Gewalt in der Türkei

Rund 90 Kurden haben am Samstag in der halleschen Innenstadt gegen den türkischen Präsidenten Erdogan protestiert. Teilnehmer riefen “Terrorist Erdogan” und “Deutsche Panzer raus aus Kurdistan”. Auf Plakaten wurde ein Ende der Isolationshaft von Kurdenführer Abdullah Öcalan und alle politischen Gefangenen in der Türkei gefordert.
Öcalan hatte die in Deutschland als terroristische Vereinigung eingestufte PKK im Jahr 1984 gegründet. 1998 wurde er festgenommen und in der Türkei wegen Hochverrats, Bildung einer terroristischen Vereinigung, Sprengstoffanschlägen, Raub und Mord zum Tode verurteilt. Im Jahr 2002 wurde das Urteil auf lebenslänglich abgeändert. Er ist auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali inhaftiertet.
Zudem wurde Solidarität mit Leyla Güven ausgesprochen, die sich seit vier Monaten im Hungerstreik befindet. Sie ist Abgeordnete der pro-kurdischen HDP, immerhin zweitgrößte Oppositionspartei im türkischen Parlament. Seit drei Monaten befinden sich zudem 13 kurdische Aktivisten in Straßburg im Hungerstreik, sie haben sich Güyen angeschlossen. Auch ihre einzige Forderung ist die Beendigung der Isolation Öcalans. Er soll sein Recht wahrnehmen dürfen, Besuch von seinen Anwälten und Familienangehörigen zu empfangen.
Der Deutschen Bundesregierung wurde vorgeworfen, die Augen vor der Situation in der Türkei zu verschließen.
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