Bringen Lettiner und OB Wiegand eine nördliche Saalebrücke zu Fall?
Einer möglichen nördlichen Saalebrücke könnte möglicherweise von höchster städtischer Stelle das Aus drohen. Von einem Planungsbüro hatte die Stadt verschiedene Varianten auf ihre Verkehrswirksamkeit und Umweltverträglichkeit untersuchen lassen. Am Ende blieb die Trasse zwischen Lettin und Trotha entlang des Klärwerks und Hafens übrig.
Doch diese Variante sorgt offenbar bei Oberbürgermeister Bernd Wiegand nicht unbedingt für Wohlwollen. Er hat anscheinend etwas anderes mit dem Gelände vor. Es gebe „mehrere Bauvoranfragen“, sagte er zur Beigeordnetenkonferenz. Der untersuchte Korridor für eine Nordbrücke sei sehr breit und verhindere eine Entwicklung. Eine schnelle Entscheidung sei nötig, denn es gebe viele Bauwillige in der Stadt, so Wiegand, der auch keine Notwendigkeit für eine weitere Saalebrücke erkennen kann. Baudezernent Uwe Stäglin hatte zuvor erklärt, dass dem Stadtrat eine endgültige Entscheidung obliegt. Wie auch bei den anderen untersuchten und mittlerweile verworfenen Standorten sei die Nordtrasse im Flächennutzungsplan freigehalten. Wiegand wollte wissen, ob man aufgrund dessen einen Bauantrag ablehnen könne. „Das ist noch nicht bis zu Ende durchgefochten“, so Stäglin.
Deutlicher als Wiegand wurde der ehemalige Baudezernent Wolfgang Heinrich. Der wohnt in Lettin, unmittelbar an der geplanten Trasse. Doch davon erzählte er in der Beiko nichts. „Bauwillige junge Familien werden seit drei Jahren vertröstet“, sagte er. Das derzeit freigehaltene Gebiet zwischen Lettin und Heide-Nord sollte also seiner Meinung nach lieber für die Bebauung mit Einfamilienhäusern genutzt werden. Eine ähnliche Meinung lies auch Oberbürgermeister Bernd Wiegand zuvor durchblicken.
Heinrich befürchtet aber auch, dass eine Nordbrücke auch einen Weiterbau der A143 torpedieren könnte. So könnte ein solcher Saaleübergang Umweltschützern und Gegnern des Autobahnprojekts dazu dienen, die Notwendigkeit der Autobahn anzuzweifeln, wenn es eine weitere Saalebrücke in Halle gebe.
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