AKI übt Kritik an Plänen für Uniring
Während derzeit in der Öffentlichkeit über Fällungen am Riveufer diskutiert wird, hat ein weiteres Vorhaben problemlos die Hürde der Stadtratsausschüsse genommen. 1,3 Millionen Euro sollen in die Umgestaltung des Universitätsringes fließen. Der Arbeitskreis Innenstadt AKI übt daran nun heftige Kritik.
“Es stellt sich die Frage, ob dieser Aufwand wirklich gerechtfertigt ist. Wenn man das Gelände betrachtet, ist durchaus ein gewisser Bedarf an Reparaturen zu erkennen, einige Elemente der geplanten Umgestaltung erscheinen auch sinnvoll, an anderen Stellen ist das Konzept aber völlig überzogen und kontraproduktiv” fragt der AK-Vorsitzende Henryk Löhr. “Einem abstrakten Leitbild wird mehr Gewicht beigemessen als den konkreten Gegebenheiten.”
Die geplante Sicherung des Baumstreifens an der Straße gegen parkende Autos durch ein Geländer sei hilfreich, ebenso die Vergrößerung des Hochbeetes um die Platane am Ende der Scharrenstraße. Dadurch würden die Lebensbedingungen für die Bäume und die Qualität der Anlage verbessert. Auch eine Umgestaltung des Bereiches, der an das ehemalige Trafohaus anschließt, wird vom AKI begrüßt. Begrenzungsmauern, Treppen und Gehwege hätten hier zahlreiche Schäden, die unübersichtliche Gliederung sei wenig attraktiv. Doch die jetzigen Mauern aus Porphyr werden durch welche aus Beton ersetzt. Dafür zeigt der AKI kein Verständnis. “Der für die Mauern verwendete lokale Porphyr sollte zur Wiederverwendung selbstverständlich geborgen werden, zumal er als unersetzbar bezeichnet wird. Für die Begrenzung der neuen Wegebeziehungen, die grundsätzlich eine Verbesserung darstellen, können die Steine sehr gut wiederverwendet werden.”
Vollkommen unverständlich seien jedoch die Planungen im mittleren Bereich um die Betsäule. Die bestehende Terrassengliederung vermitteltle das hier besonders große Geländegefälle effektiv, die Mauern seien weitestgehend intakt und sollten erhalten bleiben, statt den lokalen Porphyr für sandsteinverblendeten Beton zu Opfern, so der AKI.
Zudem sei die Betsäule im aktuellen Zustand sehr gut integriert. “Nach der neuen Gefällestruktur würde sie auf erhöhtem, freistehenden Sockel völlig disproportioniert herausgehoben, entgegen jeder bisherigen Aufstellung. Es wäre ein grober gestalterischer Missgriff!”, so Löhr. Zudem will die Stadt das Robert-Franz-Denkmal an den Robert-Franz-Ring versetzen. Es würde dort keinesfalls besser zur Geltung, findet der AKI. “Hilfreich wäre allerdings eine rasche Beseitigung des steinschädigenden Efeus an der Büste.”
Zudem würden sich die Sitzmöglichkeiten nach dem Neugestaltungsplan reduzieren, nur an der Platane seien Bänke mit Lehne vorgesehen, im Bereich um die Betsäule nur Sitzflächen, im Bereich hinter dem Trafohaus eine Sitzgelegenheit direkt am Fußweg. “Gestaltete Parkanlagen mit differenziertem Bewuchs werden zu pflegeleichten Wiesen mit verkleinertem Baumbestand umgewandelt”, so Löhr. “Eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität dürfte so nicht zu erreichen sein. Es scheint dringend geboten, die Planungen mit besserem Augenmaß noch einmal zu überdenken.”
Neueste Kommentare