Aktion auf dem Boulevard: Muslime für Frieden, Freiheit und Loyalität
Am Samstag haben Muslime auf dem Boulevard in Halle (Saale) versucht, unter dem Motto „Muslime für Frieden, Freiheit und Loyalität“ über den Islam zu informieren. „Wir wollen die Bürger aufklären und verstehen auch deren Ängste“, sagte ein Vertreter der Religionsgemeinschaft „Ahmadiyya Muslim Jamaat“, einer Reformbewegung innerhalb des Islam.
Er finde es sehr schade, dass so wenig Muslime auf die Straße gehen, meinte er. „Viele Vorurteile entstehen durch Nichtwissen.“ Deshalb wolle man insbesondere die Menschen im Osten Deutschlands aufklären. Insbesondere wolle man auf die Friedfertigkeit des Islam hinweisen. „Mir wurde beigebracht, dass Islam Frieden heißt“, sagte er. Auch die Muslime hätten den gleichen Feind wie Christen und andere Menschen, den IS.
Doch auch Muslime wolle man aufklären. Viele würden den Islam nicht richtig kennen. Dem Gründer der Ahmadiyya-Bewegung, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad, werden folgende Worte zugesprochen: „Ein wirklicher Muslim, dem die Lehren seines Glaubens bewusst sind, wird sich immer aufrichtig und loyal dem Land gegenüber verhalten, unter dessen schützendem Schatten er in Frieden lebt. Der Glaubensunterschied hält ihn nicht davon ab, seiner Regierung in Treue verbunden zu sein.“ Und genau so lebe man. Doch auf die viel zitierten Worte, Ungläubige zu töten, gingen die Vertreter ein. Dieser Satz stehe zwar tatsächlich im Koran. Jedoch müsse man dabei auch die Abschnitte davor und danach lesen. Und dort stehe klar drin, dass es dabei um den Fall gehe, dass man selbst angegriffen werde.
Auch in anderen ostdeutschen Städten wie Erfurt oder Dresden hat die Religionsgemeinschaft bereits derartige Aktionen durchgeführt. „Wir laden die Bürger ein, uns ihre Sorgen zu erzählen. Viele kennen gar keine Muslime“, sagte der Vertreter. In Halle wolle man als nächsten Schritt auf die örtliche Gemeinde zugehen, möglicherweise eine gemeinsame Veranstaltung planen. Denn die Akteure der Aufklärungsaktion in Halle stammten allesamt aus den westlichen Bundesländern. Die Verteiler der Flyer am Samstag sind in Deutschland geboren, gehen derzeit teilweise in die Oberstufen der Gymnasien und haben größtenteils pakistanische Wurzeln. Doch in der Vergangenheit haben sich bereits diverse Zeitungsartikel mit der Religionsgemeinschaft befasst, die dabei teilweise auch Sekte genannt wird. „Schweinefleisch macht schwul“, ist da zum Beispiel in einem Jugendmagazin von Ahmadiyya zu lesen. Die Wissenschaftlerin Hiltrud Schröter warf der Gemeinschaft antichristliche, antiwestliche und antijüdische Propaganda vor.
Links:
– Schwere Vorwürfe gegen Ahmadiyya-Gemeinden
– Prozess gegen Eltern: Ahmadiyya-Gemeinde wollte Beziehung nicht dulden
– Ahmadiyya Muslim Jamaat
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