Bergzoo Halle mit Problemen: 30.000 weniger Besucher, höhere Personalkosten und steigende Energiepreise sorgen für Minus in der Kasse – Großprojekt Saaleeingang und „Bergzoo 2031“ sollen Halle als Tourismusziel und Zoo als Marke stärken

Ein durchwachsenes Jahr liegt hinter dem Bergzoo Halle. Die Bilanz für 2024 fällt ernüchternd aus: Statt des ursprünglich geplanten kleinen Überschusses von 2.000 Euro steht unter dem Strich ein Minus von 125.000 Euro. Damit wurde das Ziel um satte 127.000 Euro verfehlt – eine bittere Entwicklung, insbesondere im Vergleich zum Vorjahr, in dem noch ein Plus von 179.000 Euro erzielt worden war. Trotzdem bleibt die Zoo-Leitung zuversichtlich. Denn neben wirtschaftlichen Herausforderungen wurden im vergangenen Jahr auch wichtige Schritte in Richtung Zukunft gemacht.
Weniger Besucher, dafür starke Events
Ein wesentlicher Grund für das schwache Jahresergebnis liegt in der unter den Erwartungen gebliebenen Besucherzahl. Insgesamt kamen rund 335.250 Menschen in den Bergzoo – das sind etwa 35.000 weniger als geplant und auch weniger als im Vorjahr. Besonders schmerzlich fiel dabei ins Gewicht, dass 2024 erstmals seit Jahren kein Halloween-Event stattfand. Diese Veranstaltung hat in den vergangenen Jahren regelmäßig für einen kräftigen Schub bei den Besucherzahlen gesorgt. Umso erfreulicher: 2025 soll Halloween im Zoo wieder gefeiert werden – die Vorbereitungen dafür laufen bereits.
Gänzlich enttäuschend war das Jahr aber nicht. Zwei besonders erfolgreiche Veranstaltungen brachten Licht in die wirtschaftliche Bilanz: Die „Magischen Lichterwelten“, diesmal mit den Themen „Märchen aus 1001 Nacht“ und „Die Rückkehr der Giganten“, zogen über 189.000 Gäste in die Anlage – und das vor allem in den ansonsten eher ruhigen Wintermonaten. Der Zoo konnte damit seine Rolle als bedeutender kultureller Anziehungspunkt in der Region bestätigen.
Einnahmen steigen – aber nicht schnell genug
Auch finanziell war nicht alles schlecht. Zwar lagen die Einnahmen aus Tages- und Jahreskarten unter dem Plan, doch durch höhere Erlöse aus den Lichterwelten, zusätzlichen Spenden und einer großzügigen Erbschaft von 330.000 Euro konnte ein Teil der Lücke geschlossen werden. Zudem stockte die Stadt Halle ihren Betriebskostenzuschuss um 150.000 Euro auf. Insgesamt lagen die Einnahmen sogar um rund 952.000 Euro über den Erwartungen.
Doch auf der Ausgabenseite gab es gleich mehrere unerwartete Belastungen. Der Personalaufwand stieg deutlich – insgesamt um 356.000 Euro gegenüber dem Vorjahr – vor allem wegen der Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst. Hinzu kamen außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 159.000 Euro, etwa für das Kassengebäude am Hintereingang und die Reilsche Villa. Auch ein bereits begonnenes Projekt im Rahmen des Zoo-Konzepts wurde nicht weiterverfolgt – 59.000 Euro wurden dafür abgeschrieben. Zusätzlich belasteten weiterhin hohe Energiekosten sowie steigende Betriebsausgaben das Ergebnis.
Investitionen fordern Liquidität
Die Liquiditätslage der Zoo-Gesellschaft bleibt angespannt. Zwar steht noch ein genehmigter Kontokorrentkredit über 500.000 Euro zur Verfügung – bislang wurde dieser allerdings nicht in Anspruch genommen, und laut Prognose soll das auch im weiteren Jahresverlauf nicht notwendig sein. Ein wesentlicher Hoffnungsträger ist das Förderprojekt rund um den neuen Saaleeingang. Hier wurden bereits über 2,5 Millionen Euro investiert, deren Rückzahlung nach Genehmigung des Bauantrags – voraussichtlich im Herbst 2025 – erwartet wird. Damit soll die Liquidität des Zoos mittelfristig gesichert werden.
Insgesamt bleibt der Bergzoo Halle trotz der Rückschläge eine der beliebtesten Freizeiteinrichtungen im Raum Halle (Saale). Um diese Stellung weiter auszubauen, treibt die Zoo-Leitung rund um Geschäftsführer Dennis Müller das große Zukunftsprojekt „Bergzoo 2031“ mit viel Energie voran. Ziel ist es, die Tieranlagen nach Lebensräumen zu strukturieren, das Gelände naturnah und erlebbar zu gestalten und den Zoo stärker in den Tourismus der Stadt zu integrieren. Ein zentraler Bestandteil dieses Plans ist der bereits erwähnte neue Eingang an der Saale, der den Zoo besser mit dem Stadtzentrum und dem wachsenden Tourismus rund um die Saalepromenade verbinden soll.
Blick nach vorn: Nachhaltig, modern, zukunftsfähig
Auch in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz hat sich einiges getan. 2024 wurden die Tierhaus-Heizungen umgerüstet: Statt ausschließlich auf Gas setzt der Zoo nun auf eine Kombination aus Gas-, Öl- und Hybridbrennern. Ziel ist es, langfristig unabhängiger und flexibler auf Energiemärkte reagieren zu können. Weitere Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs sind bereits in Planung – darunter der Austausch ineffizienter Pumpensysteme und die Umstellung auf moderne LED-Beleuchtung.
Die Eintrittspreise wurden im vergangenen Jahr angepasst, um die gestiegenen Personal- und Betriebskosten aufzufangen. Als Ausgleich hat die Stadt Halle bereits angekündigt, den Betriebskostenzuschuss 2025 um weitere 100.000 Euro zu erhöhen. Ab 2026 soll dieser dann jährlich um 2 % steigen, um den Zoo dauerhaft finanziell stabiler aufzustellen.
Der Blick nach vorn ist also trotz der aktuellen finanziellen Dämpfer positiv: Die Planungen für eine neue Auflage der „Magischen Lichterwelten“ ab Dezember 2025 laufen bereits, auch das Halloween-Programm kehrt zurück. Mit dem Ausbau des Saalezugangs und dem „Bergzoo 2031“ will der Zoo künftig nicht nur mehr Besucherinnen und Besucher anziehen, sondern auch eine zentrale Rolle im Tourismuskonzept der Stadt spielen. Der Wille zur Veränderung ist da – und mit ihm die Hoffnung, dass sich das bald auch wieder in den Zahlen zeigt.
Langsam setzt die Vernunft bei den Menschen ein.
Blödsinn, den Eintritt möchte sich nur keiner mehr leisten.
Musst ja nicht hingehen. Ich liebe den Bergzoo. Hab ne Jahreskarte und bin öfter da.
Das sagt so einiges über sie aus!
ein völlig sinnfreier Kommentar.
Wie doof du bist ohne Scheiss mein Deti, was kostet denn eine Jahreskarte Detlef?
Und was erhoffst du dir aller Quartal neues zusehen im Zoo….?
Etwa 20 neue Tierarten oder das sie ein halbes Jahr gealtert sind???
Oh Mann ey, der Wahnsinn
Zoos sind einfach in so vieler Hinsicht nicht mehr zeitgemäß. Unwirtschaftlich meistens auch. Warum lässt man es nicht einfach und investiert das gute Geld in bessere Projekte.
Zoo’s leisten auch einen Beitrag zum Artenschutzprogramm. Ich gehe davon aus, dass dies auch für Halle zutrifft
Event location oder eine der drei Säulen: Artenschutz, Forschung, Bildung?
Man müsste mal überlegen, ob es noch alle „Leitarten“ benötigt. War lange nicht mehr da. Beim letzten mal sind mir insbesondere die Großkatzen in ihren viel zu kleinen Gehegen übel aufgestoßen. Der Bildungsmehrwert durch die Haltung so vieler Arten ist jetzt auch nicht gerade umwerfend. Dann lieber so viele und solche, dass man sie nahezu artgerecht halten kann und dazu ordentliche Führungen oder eben gerne auch Events, wenn es Arten sind, die es nicht stresst.
Ganz genauso sehe ich das auch…..
Der Bergzoo braucht nicht jammern, die machen sich selbst Kaputt.
Für kleine Kinder, gibt es einfach nichts wirklich interessantes.
Am Gipfel gab es mal ein schönen Spielplatz, der ist schon lange weg.
Fast jeder Käfig ist gefühlt leer.
Es gibt einfach keine Highlights mehr.
Auch der Streichelzoo ist nicht mehr so gut wie früher.
In Leipzig sieht es da schon wieder anders aus.
Man könnte sich ja auch mal wieder auf die Kernkompetenzen eines Zoos konzentrieren. Wie den Bildungsauftrag und den Artenschutz. Dann wär man nicht auf die Sonderaktionen angewiesen. Aber die entsprechenden Infotafeln sind meist locker 25 Jahre und von Neuerungen keine Spur. Und die Zootage und Artenschutzaktionstage gibt es schon seit Jahren nicht mehr. Eigentlich kann man die Tiere abschaffen, dann hat man mehr Zeit und Platz für Lichterwelten und Halloween.(Ironie aus)
Das sehe ich ebenso. Der „Zoo“ ist eine Art Erlebnispark für „Licht und Grusel“ geworden.
Ich vermisse einheimische Tiere und Nutztiere und sie meinen Enkeln zu zeigen und mit ihnen über ihren natürlichen Lebensraum, ihre Stellung im Ökosystem , Naturschutz zu sprechen — mal Rehe sehen, einen Fuchs, einen Hirsch und den Unterschied zeigen zwischen Rehbock Ricke und Kitz, im Vergleich zu Hirsch — den Unterschied zwischen Hase und Kaninchen lernen
Sie haben zu 100 % Recht….die Stadt Halle hat sich doch mit ihren Lichterwelten reich gemacht und dies auch Kund gegeben….nun fehlen wieder Gelder, für was denn nur genau aber?
Ganz genau gesagt fehlt dem Tier kein Geld, sondern dem Personal.
Dann müssen sie halt ihre Tiere fressen, wie in der freien Wildbahn….was versteht man an dieser Natur nicht???
Gibt es etwa Lebewesen im Pflanzen oder Tierbereich welche jemals Geld geboren oder gedruckt haben um zu überleben.
Nein und nein und nochmals nein…. gewöhnt euch endlich an die Natur.
Halle ist einfach nur peinlich, man stört permanent in der Nacht die Tiere mit unnatürlichen Lichterwelten, und es fällt kein einziger Cent für die Tiere ab….und nun will unsere Hurensohnstadt wieder betteln.
Ich würde liebend gerne auf einem hypothetischen Veranstaltungsgelände zu Events wie den Lichterwelten gehen, aber solange da eingesperrte Tiere für Profit belästigt werden, verzichte ich. Wenn Sie unbedingt eingesperrte Tiere angucken müssen, gehen Sie doch lieber in den Nutztiergarten am Goldberg. Da sind zumindest vorwiegend domestizierte Tiere.
Das neue Eingangsprojekt ist Geldverschwendung und wir die Elefanten noch größerem Stress aussetzen.
Früher habe ich Zoos geliebt, weil ich Tiere liebe, habe sogar Praktikum gemacht. Jetzt kann ich da echt nicht mehr hingehen, weil ich Tiere liebe. Zoos sind einfach ein Auslaufprojekt.
Man kann die Kinder natürlich auch vor den Bildschirm setzen statt mit ihnen rauszugehen. 🙄
Wo Bezug zu Zoo?
Ein Zoobesuch findet draußen statt. Man bewegt sich, strengt die Augen an, bekommt frische Luft. Elefanten auf dem Bildschirm anzugucken (um Tiere im Zoo zu vermeiden), ist möglich, aber nicht sinnvoll für die physische wie mentale Gesundheit.
Das sehen die Elefanten sicher anders.
Ich bevorzuge den kleinen zoo am Petersberg, da gibt es zwar weniger Tiere, aber sie werden dort besser gehalten.
Die Begründung für das Schließen des Hintereingangs war damals „Brauchen wir nicht, liegt versteckt, da kann niemand parken, wir geben jetzt viel Geld für den einzig notwendigen Haupteingang aus.
Welcher Saaletourist kommt denn dort lang?
Der Saaleradweg ist auf der anderen Seite vom Fluss, der Radwanderer muss sowieso zum Zoo extra fahren, also der eine von hundert, der das überhaupt macht.
Diesem vermarktungssüchtigen Zoo traue ich es zu, dass er einen Teil der Saale an den Hintereingang verlegt, eine Wasserschleuse baut und die unzähligen Paddler durch den Zoo im eogenes geschaffenen Wasserkanal fahren können.
Aber erst nachdem sie mit der Seilbahn von Kröllwitz gekommen sind. 😛
Ich liebe den Zoo Halle. Aber auch ich sage er wird von Jahr zu Jahr teurer. Sorry das sich das jeder nicht mehr leisten kann.
Der Zoo hält sich nur noch dank der Zusatzveranstaltungen und Fremdzuwendungen?
Versteh ich das richtig?
Ja, so krank ist das schon.
Ist das dann schon Insolvenzverschleppung?
Was bedeutet Insolvenz.