Bildungsurlaub: 1330 Anträge im vorigen Jahr in Sachsen-Anhalt, so viele wie noch nie

Alle sechs bis sieben Jahre verdoppelt sich heute das verfügbare Wissen. Technologische und organisatorische Veränderungen schaffen ständig neue Fakten. Lernen endet deshalb nicht mehr nach der Schule oder der Ausbildung, sondern ist eine lebenslange Herausforderung. Der Bildungsurlaub oder auch Bildungsfreistellung tragen diesem Anspruch Rechnung und bieten allen Arbeitnehmenden die Möglichkeit, sich facettenreich weiterzubilden – mit wachsendem Erfolg: im Jahr 2022 verbuchte das für die Genehmigung von Bildungsfreistellungs-Veranstaltungen zuständige Landesverwaltungsamt 1330 Anträge von Veranstaltern. 2021 waren es 1107 Anträge. Die Zahl und damit das Interesse an Bildungsfreistellung ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.

„Neu ist zudem eine Zunahme von Anerkennungen von Präsenzphasen bei berufsbegleitenden Studiengängen, die es in solcher Größenordnung vor einigen Jahren noch nicht gab.“, so der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye.

Insbesondere mit bzw. nach Corona hat auch die Anzahl der Veranstaltungen, die online oder in einem hybriden Format stattfinden, beträchtlich zugenommen.

Diese Veranstaltungen werden ebenfalls anerkannt, um dem Fachkräftemangel unterstützend entgegenzuwirken.

Die wachsende Bedeutung des Themas Bildungsfreistellung ist verortet in der im Juni 2019 von verschiedenen Bundesministerien, der BA für Arbeit sowie Sozialpartnern und Wirtschaftsorganisationen verabschiedeten ‚Nationalen Weiterbildungsstrategie‘ (NWS): „Gemeinsam für ein Jahrzehnt der Weiterbildung – Aufbruch in die Weiterbildungsrepublik.“

Ein Ziel ist hier, sogenannte ‚Passungsprobleme‘ und berufliche Engpässe auf dem Arbeitsmarkt zu vermeiden – hier ist Bildungsfreistellung ein relevantes Thema.

„Auch die in der Nationalen Weiterbildungsstrategie benannten ‚Future Skills‘ sind häufig Gegenstand sowohl allgemeiner als auch beruflicher und berufsbezogener Weiterbildung. Zu diesen Kompetenzen – wie Kreativität, Problemlösungs- und Organisationsfähigkeit, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Innovationskompetenz, nachhaltigkeitsrelevante und digitale Kompetenz – erreichen das LVwA zahlreiche und von den Teilnehmern gut nachgefragte Angebote von Bildungsdienstleistern.“, erklärt Präsident Pleye weiter.