Dr. Mark Benecke im Steintor Varieté – Blutspuren

Rund 1.200 Interessierte fanden sich am vergangenen Freitag im somit ausverkauften Steintor Varieté ein, um Deutschlands wohl berühmtesten Kriminalbiologen zu lauschen: Dr. Mark Benecke alias „Dr. Made“.
In seiner Einleitung zeigte Benecke anhand einer Reihe von Bildern von seinem letzten Aufenthalt in New York City und der Anreise nach Halle, dass nicht immer alles so ist wie es zu sein scheint. So sei die Wahrnehmung des Menschen immer durch seine eigene Welt beeinflusst und man nehme zu schnell an, dass für einen selber lebensfern erscheinende Schilderungen von anderen Menschen somit nicht der Wahrheit entsprechen könnten. Auch wies er darauf hin, dass das Denken in seinem Beruf nichts zu suchen habe. Es ginge einzig darum Spuren zu finden und deren Herkunft zu bestimmen, oft anhand von empirischen Experimenten, auf die er später vermehrt einging.
In der Folge besprach Benecke mit Hilfe von teils sehr gravierenden Bildern vier verschiedene Fälle ausführlich. Da wir an dieser Stelle nicht zu viel verraten wollen, sei nur angemerkt, dass Kommissar Zufall, die mathematische Wahrscheinlichkeit vom Vorhandensein verschiedener Blutspuren am selben Ort, der Glaube und verschiedene Charakteristiken von Blutspuren in diesen Fällen zum Tragen kamen.
Für zart besaitete Menschen war vor allem das ein oder andere Bild eine Herausforderung, obwohl solche bei dem Vortragenden und der Thematik zu erwarten gewesen waren. Benecke führte mit Charme und dem ein oder anderen kecken Spruch durch seinen Vortrag. Bereits in der Pause waren jedoch auch Gäste zu vernehmen, die monierten, dass viel zu viel drumherum geredet werde.
Unser Fazit: wer sich zweieinhalb Stunden stumpfes Abarbeiten von Fällen mit Analysen versprochen hatte, war hier fehl am Platze. Auch Fachleuten oder mit der Materie vertrauten Laien bot der Vortrag nicht viel Neues. Eingefleischte Benecke-Fans und Neulinge auf dem Gebiet der Forensik kamen jedoch sehr wohl auf ihre Kosten.
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