Halle soll weitere wichtige Weichen für das Zukunftszentrum stellen: Flächennutzungsplan und Bebauungsplan stehen zur Debatte

Rund einen Monat ist es her, dass in Halle der Siegerentwurf für das künftige „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ vorgestellt wurde. Mit dem Bau dieses bundesweit bedeutsamen Projekts – über 200 Millionen Euro will der Bund investieren – soll der Riebeckplatz, einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Mitteldeutschlands, nicht nur städtebaulich neu gedacht, sondern auch symbolisch aufgewertet werden. Nun steht eine wichtige Phase an: Der Stadtrat soll über grundlegende planungsrechtliche Änderungen entscheiden, die den Weg für die weitere Umsetzung ebnen.
Im Zentrum stehen dabei Anpassungen sowohl des Flächennutzungsplans als auch des Bebauungsplans. Diese Schritte sind notwendig, um die konkrete Ansiedlung des Zukunftszentrums und den umfangreichen Umbau der angrenzenden Infrastruktur möglich zu machen.
Flächennutzungsplan: Neue Zweckbestimmung für zentrales Areal
Derzeit wird das Gelände, auf dem das Zukunftszentrum entstehen soll – östlich der Volkmannstraße und nördlich der Delitzscher Straße – im Flächennutzungsplan als Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „Dienstleistung, Büro und Parken“ geführt. Dies entspricht jedoch nicht mehr den Anforderungen, die das neue Großprojekt mit sich bringt.
Um den besonderen Charakter des Zukunftszentrums zu berücksichtigen und eine planerisch eindeutige Grundlage zu schaffen, soll die Zweckbestimmung der Fläche künftig als „Zukunftszentrum“ festgelegt werden. Zudem werden im Flächennutzungsplan die Lage und Ausdehnung der Sonderbaufläche, die umliegenden Grünflächen sowie die Flächen für Verkehrsanlagen neu geordnet.
Die städtebauliche Planung sieht vor, dass der Baukörper des neuen Zentrums in der Mitte des Gebiets errichtet wird – konkret zwischen dem Rondell am Riebeckplatz und dem Envia-M-Gebäude. Die dort noch vorhandenen Hochstraßenbrücken, die den Platz bisher dominieren, sollen vollständig abgerissen werden. Ihre Verkehrsführung wird aufgegeben und aus dem Flächennutzungsplan gestrichen. Stattdessen wird am nördlichen Ende der bisherigen Hochstraße – im Übergangsbereich zur Volkmannstraße – eine neue öffentliche Parkanlage entstehen, die zur Begrünung und Aufwertung des Stadtraums beitragen soll.
Bebauungsplan schafft Baurecht für Zentrum und Verkehrsumbau
Neben dem Flächennutzungsplan steht auch der Bebauungsplan Nr. 174.2 zur Abstimmung, der detaillierte Festsetzungen zur zukünftigen Nutzung, Gestaltung und Bebauung des Gebiets trifft. Der Stadtrat soll nicht nur den Plan selbst beschließen, sondern auch die öffentliche Auslegung des Entwurfs auf den Weg bringen – ein zentraler Schritt im Beteiligungsverfahren, bei dem Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen und Bedenken einbringen können.
Der Bebauungsplan schafft insbesondere die rechtlichen Voraussetzungen für zwei zentrale Maßnahmen: zum einen für die Errichtung des Zukunftszentrums, zum anderen für den Umbau der Verkehrsanlagen rund um den Riebeckplatz. Dabei orientiert sich die Planung an einem bereits 2023 beschlossenen städtebaulichen Konzept, das eine umfassende Transformation der bestehenden Verkehrs- und Grünflächen vorsieht.
Die Verwaltung betont die Bedeutung eines schnellen Fortgangs der Planung. Nur so könne rechtzeitig mit vorbereitenden Maßnahmen wie dem Rückbau der Brücken, der Verlegung von Versorgungsleitungen und der Sicherstellung der Baufreiheit begonnen werden. Die fristgemäße Umsetzung sei eine zwingende Voraussetzung für den geplanten Baustart des Zukunftszentrums.
Klimatische Auswirkungen: Reduktion von Frischluftflächen, aber neue Grünstrukturen geplant
Auch die klimatischen Auswirkungen des Bauvorhabens wurden im Vorfeld gutachterlich untersucht. Der Bau des Zukunftszentrums bringt naturgemäß Veränderungen für die lokale Stadtklimatik mit sich. Durch die geplante Neubebauung gehen kleinere unversiegelte oder vegetationsgeprägte Freiflächen verloren, was eine gewisse Reduktion der Kaltluftproduktion im betroffenen Gebiet zur Folge hat, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung.
Allerdings ist das Ausmaß dieser Veränderungen laut Gutachten als vergleichsweise gering einzuschätzen, da bereits heute der Großteil des Areals stark versiegelt ist. Gleichzeitig soll durch den Abriss der vorhandenen Brücken eine Entsiegelung und ökologische Aufwertung erfolgen: Anstelle der bisherigen Verkehrsflächen entstehen neue Grün- und Freiflächen. Vorgesehen ist auch der Bau einer neuen, begrünten Brücke für Fußgänger- und Radverkehr, die nicht nur verkehrlich funktional ist, sondern auch zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen soll.
Der Riebeckplatz ist heute bereits eine sogenannte „Wärmeinsel“ – ein städtischer Raum mit überdurchschnittlicher Wärmebelastung. Diese Situation wird sich durch die geplante Bebauung nicht grundlegend verändern. Allerdings prognostiziert das Gutachten, dass es an den Rändern des Bebauungsgebiets bei bestimmten Wetterlagen – insbesondere bei Wind aus nördlicher oder südöstlicher Richtung – zu einer leichten Erhöhung der thermischen Belastung kommen kann. Ursache hierfür ist die zunehmende Bebauungsdichte bei gleichzeitigem Rückgang frischluftproduzierender Flächen.
Um negativen Effekten entgegenzuwirken, empfiehlt das Gutachten verschiedene stadtklimatisch sinnvolle Maßnahmen. Dazu gehört insbesondere die Begrünung von Dachflächen und Fassaden. Auch eine Reduzierung der verbleibenden versiegelten Flächen auf ein Minimum wird angeraten. Zwischen den künftigen Gebäudekomplexen sollen neue Grünanlagen entstehen, die als Frischluftschneisen und Aufenthaltsbereiche dienen. Für die Bepflanzung werden insbesondere Laubbäume empfohlen, da sie im Winter – durch das fehlende Laub – wenig zur Verschattung der Gebäude beitragen und so eine natürliche Solareinstrahlung ermöglichen.
Symbolprojekt für Stadt, Region und Nation
Das Zukunftszentrum soll nicht nur ein bedeutender Ort für Forschung, Bildung und gesellschaftlichen Austausch zur Deutschen Einheit und den europäischen Transformationsprozessen werden – es ist zugleich ein Symbolprojekt, das weit über die Grenzen Halles hinausstrahlen wird. Auch auf städtebaulicher Ebene ist der Bau ein Meilenstein: Der Riebeckplatz, lange als verkehrsdominierter, unattraktiver Ort wahrgenommen, soll durch das Projekt in einen offenen, modernen und lebendigen Stadtraum verwandelt werden.
Mit der jetzt anstehenden Entscheidung über die Planungsgrundlagen hat der Stadtrat die Möglichkeit, ein klares Signal zu setzen – für eine zukunftsgerichtete Entwicklung der Stadt, für mehr Aufenthaltsqualität im Zentrum und für die gelungene Verbindung von Vergangenheit und Zukunft.

Selten so gelacht, wenn sog. heutige Neulehrende meinen, Absolventen mit fundierter DDR- Ausbildung, belehren zu müssen.
Puh, auf Kommasetzung bezog ich DEINE Ausbildung aber nicht. Bzw. war sie offensichtlich nicht fundiert.
Bochnoccio bitte aufhören zu schreiben kommt eh nur Gülle zusammen ….
Na super. Du musst natürlich sofort belegen, dass er Recht hat.
Bochmann, müssen Sie nicht Bewerbungen schreiben und sich um eine Arbeitsstelle bemühen?
Als Rentner? Mein jhWdwv, in welchem armen Land musst Du denn leben?
Im Übrigen waren die einzigen Bewerbungen, die ich in meinem Leben bisher geschrieben hab, die zu den OB-Wahlen 2019 und 2025. Ist Teil der Wahlvorbereitung nach KWG LSA. Die Bewerbungen wurden auch angenommen, wenn auch nur von einem überschaubaren Teil des Wahlvolks.
Da sieht man mal wieder, dass die leute die sowas planen nicht mit dem Auto fahren….
Wie kann man denn die Hochbahnbrücken auf der Nord/Süd Achse abreißen und alles durch den Kreisverkehr jagen wo es jetzt schon nur Rückstau gibt? SCHWACHSINN
Woanders lang fahren oder anderes Verkehrsmittel.
Öffentliche Verkehrsmittel sind zu teuer , da jedes Jahr die Fahrpreise erhöht werden. Für manche Menschen geht es nun mal nicht mit dem Rad sondern nur mit dem Auto.
Dann steh halt im Stau. Jeder wie er es verdient.
Dann ist der Autofahrer ja gar nicht die Melkkuh der Nation.
Die Kosten für ein Auto sind um ein Vielfaches höher! Das ist also kein Argument.
Ein schöner Park ohne Zukunftszemtrum
Zitat: „Symbolprojekt für Stadt, Region und Nation“. Das ist trifft zu. Ein Symbol für ALLES was hier schief läuft.
Wie viel Bewerbungen hast du in den letzten Wochen abgeschickt?
Halle (S) hat eine Entwicklung durchgemacht die ich nicht beschreiben mag und das Schlimme und nun weiter fortsetzt.
Abriss, Abriss, Abriss; die Hochhäuser am Riebeckplatz, nun das Querungswerk der Entlastung des Kreisverkehres am Riebeckplatz ( Brückenbauwerk) , nun der Abriss von Block 495 . Mein Nachbar in Frankreich, der Polizeipräsident von Interpol sowie Stadtplaner von Luxenburg und anderen internationalen Großstädten finden keine Worte über das Versagen der Verwaltung der Stadt Halle und der politischen Entscheidungsträger. Ich hatte die Gelegenheit bekommen eine Kontrollfahrt in Spanien , von Ma’laga bis Gibralta, zur Verkehrskontrolle, machen zu dürfen. Ich entdeckte zusätzliche Brücken über Kreisverkehre (übrigens wie in Halle (S) ) sowie neben Verkehrs – Kleeblatt und Tunnel unter den Verkehrs – Kleeblattern.
Das hat Sinn ! Bürger von Halle entscheidet neu !
Wir wählen dich ab. Geschichtenerzähler haben wir genug und die können auch besser Deutsch.
Wir haben uns schon entschieden incl. Abrissmassnahmen. Wir wollen das ZZ !!! Sie scheinen ja international vernetzt zu sein. Eventuell nochmal bei der UNO nachfragen, was die zu dem Bauvorhaben sagen.
Städte sind aber keine Verkehrsknotenpunkte, sondern Lebensraum. Es kann daher nicht Sinn einer Stadt sein, möglichst viel Autoverkehr möglichst ungehindert durch sie hindurchzuschleusen. Der Abriss der Brücken ist ein guter erster Schritt, aber kann nur ein Baustein von vielen sein. Das mittel- bis langfristige Ziel muss es sein, den Platz in seinen ursprünglichen räumlichen Dimensionen wieder herzustellen, wie er vor der Zerstörung in den 1950er Jahren existierte, und ihn somit von einem Schandfleck und Angstraum wieder zu einem Platz zu machen, an dem man sich gern begegnet, wo man sich als Gast in der Stadt willkommen fühlt, wenn man z. B. vom Bahnhof kommt.
Ist es wirklich ernst gemeint, dass das bisschen grünes Zeug zwischen all den Straßen und Parkplätzen hinter 100 Meter breiten Gleisflächen irgendwelche Auswirkungen auf das Stadtklima haben soll? Die Frischluft entsteht doch nicht auf einer kleinen Rasenfläche und durch ein paar Bäume, sondern kommt von außen. Gibt es wirklich so viele einflussreiche Projektzweifler in der Stadt, die nur das Wort Frischluft oder Kaltluft rufen brauchen, ohne irgendeinen nachvollziehbaren Beleg nennen zu müssen?
Wobei der Stau kleiner wird oder gar verschwindet, wenn alle, die auch eine andere Möglichkeit haben sich von A mach B zu bewegen, ihr Auto stehen lassen. Damit wäre allen geholfen.
Es ist soo hässlich,.. Es spottet jeder Beschreibung. Leider,..
Wir wollen das Zentrum gar nicht, aber uns fragt ja keiner. Auch hier wird unsere Meinung gelöscht werden.
Doch, wir wollen das.
die ZZ – Machtstreber interessiert es nicht was der Bürger will und werden auch nicht gefragt, da hätten sie eine Absage bekommen, die Stadt Halle wird mit dem Bau in einen Chaos verfallen
Ist denn das Dach des Zukunftzentrums als Gründach geplant? Und wie ist das Gebäude selbst auf die Klimaerhitzung eingestellt? Nicht nur im Hinblick darauf, wie hohe Temperaturen und Extremwetterereignisse aufgefangen werden, sondern auch im Hinblick auf den Kampf gegen den Klimawandel. Sind die Fassaden z.B. in der Lage, Strom zu produzieren? Und wie sieht die Energiebilanz aus? So ein Zukunftszentrum muss da doch Vorbild sein.
„Ist denn das Dach des Zukunftzentrums als Gründach geplant?“
Klara,
bisherige Modelle des ZZ zeigen eine Ansammlung von Haustechnik direkt auf dem Dach. Da dürfte für Rasen und Co kein Platz mehr sein.
„Und wie ist das Gebäude selbst auf die Klimaerhitzung eingestellt?“
Na mit einer „fetten“ Klimaanlage auf dem Dach, die im Sommer kühlt und im Winter das Gebäude klimafreundlich beheizt. 🙂
„Sind die Fassaden z.B. in der Lage, Strom zu produzieren?“
Na hoffentlich, denn bei diesem Entwurf bietet sich eine integrierte Photovoltaikanlage gerade zu an. So etwas rechnet sich inzwischen bei allen Neubauten, egal wie groß sie sind, da die Modulpreise inzwischen sehr niedrig sind.
„So ein Zukunftszentrum muss da doch Vorbild sein.“
Muss nicht, eher kann. Von daher: Warum investieren Sie nicht mal in ein (großes) Projekt in Halle, das so eine Art Vorbild ist?
Die Problematik des Klimawandels kann nur von allen Menschen angegangen werden. Nur Forderungen an öffentliche und private Investoren stellen zu wollen, wie Sie es gerne tun, ist da einfach zu wenig. Selbst aktiv zu werden und selbst zu investieren, ist diesbezüglich eine Kunst, die nur wenige beherrschen. Also mal als privater Investor aktiv werden.
Stichwort „Klimaanlage“!
„Der grüne Park auf dem Dach“ (MZ, Architekten)
Trottel.