Halle-Neustädter wurde an der DDR-Grenze erschossen: CDU will Schülerwohnheim nach Heiko Runge benennen

Das Schülerwohnheim im Gustav-Weidanz-Weg in Halle-Neustadt soll künftig den Namen „Heiko-Runge-Haus“ tragen. Einen entsprechenden Antrag hat die CDU-Fraktion im Stadtrat eingebracht. Damit soll an den 15-jährigen Schüler Heiko Runge erinnert werden, der im Dezember 1979 bei einem Fluchtversuch aus der DDR erschossen wurde. Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt schlägt vor, den Antrag zunächst im Kultur-, Bildungs- und Jugendhilfeausschuss zu beraten, bevor der Stadtrat entscheidet.
Die Initiative für die Umbenennung stammt von der Vereinigung der Opfer des Stalinismus Sachsen-Anhalt und wird von mehreren Institutionen unterstützt, darunter das Stasi-Unterlagen-Archiv Halle, die Gedenkstätte Roter Ochse, der Verein Zeit-Geschichte(n) e.V. sowie der Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Ziel sei es, nicht nur an den Todesstreifen entlang der ehemaligen Grenze, sondern auch an den Heimatorten der Opfer zu erinnern.
Wer war Heiko Runge?
Heiko Runge lebte mit seiner Familie in Halle-Neustadt. Gemeinsam mit seinem Freund Uwe Fleischauer plante er im Dezember 1979 die Flucht in den Westen. Die beiden Jugendlichen, damals 15 Jahre alt, versuchten, im Bereich der Ortschaft Sorge im Harz die innerdeutsche Grenze zu überwinden. Dabei wurden sie entdeckt. Heiko Runge wurde von DDR-Grenzsoldaten erschossen, sein Freund überlebte schwer verletzt.
Die Fluchtversuche junger Menschen wie Heiko Runge stehen exemplarisch für den Freiheitsdrang in der DDR und den hohen Preis, den viele dafür bezahlten. Ein Gedenkstein nahe der Ortschaft Sorge erinnert heute an Heiko Runges Schicksal. In seiner Heimatstadt Halle (Saale) existiert bislang keine Form des öffentlichen Gedenkens.
Aufarbeitung und Erinnerungskultur
Die Biografie von Heiko Runge ist gut dokumentiert. Der Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin führt seinen Fall auf einer eigenen Plattform zur Aufarbeitung der sozialistischen Grenzregime. Der geplanten Benennung soll eine Gedenktafel mit erläuterndem Text und QR-Code beigefügt werden. Dieser führt zu weiterführenden Informationen im Internet. Die Kosten für die Tafel übernimmt die Vereinigung der Opfer des Stalinismus.
Auch wenn das Schülerwohnheim bislang keinen Namen trägt, befindet es sich in unmittelbarer Nähe zu Runges ehemaligem Wohnort. Seine Schule wurde inzwischen abgerissen. Die Symbolik ist stark: Jugendliche, die heute dort wohnen und lernen, sollen durch die Benennung und die begleitende Gedenkarbeit für die Bedeutung demokratischer Werte sensibilisiert werden.
Nächste Schritte
Die Stadtverwaltung Halle prüft derzeit – entsprechend der städtischen Richtlinien zur Namensvergabe öffentlicher Einrichtungen – die Integrität und das Wirken Heiko Runges im Sinne des Gemeinwohls. Ob das Wohnheim künftig offiziell den Namen „Heiko-Runge-Haus“ tragen wird, entscheidet sich voraussichtlich im Sommer, nach der Beratung in den zuständigen Ausschüssen.
Und die verantwortliche Partei sitzt im Bundestag und darf ungestraft gegen die Demokratie hetzen und ihre Abschaffung fordern.
Machst du auch.
Ich sitze im Bundestag?????
Hetze ist Hetze
Das ist richtig, die Afder huldigen dem KGB-Agenten und Stalinisten Putin, der die Sowjetunion wieder aufleben lassen will, überall Stalin- und (vor allem, sein persönliches Idol) Dzierżyński-Büsten neu errichten lässt und mindestens das Territorium der DDR wieder unter ruzzische Kontrolle bringen möchte, wie zu Zeiten des Warschauer Pakts.
Mit diesem Vertreter des untergegangenen „real existierenden Sozialismus“ möchte die Afd wieder „normale Beziehungen“, also die Erfüllung aller seiner Forderungen.
Es wird Zeit, diese Partei zu verbieten.
Das ist Unfug und das weißt Du auch!
Blödsinn. Die AfD ist dafür mal nicht verantwortlich.
Eine Schande. Ein junges Leben ausgelöscht. Egal ob die Verantwortlichen 90 oder 100 Jahre sind, die gehören auch heute noch in den Knast.
Aber die Menschen wollen das wieder so. Bei der Bundestagswahl ist die SED in der ehemals geteilten Mauerstadt Berlin stärkste Kraft geworden.
Dichte Grenzen fordert heute aber eine andere Partei. Die ist besonders beliebt in der ehemals vom antifaschistischen Schutzwall behüteten Zone.
Ich bin ja gespannt, wie man eine „Wirkung im Sinne des Gemeinwohls“ bei einem 15jährigen Schüler feststellen will…..
Ich auch als ehemaliger Mitschüler
Wenn doch alle wussten, wie gefährlich die Grenze war und sie offensichtlich beim Ansehen noch mehr war, bleibt es bei aller Tragik irgendwie auch dumm, durch diese Grenze zu fliehen, Freiheitsdrang hin oder her. Es ist für euch Moralisten jetzt leicht zu sagen, ihr hättet natürlich nicht geschossen, aber könnt ihr euch sicher sein, bei den bekannten Konsequenzen?
Täter-Opfer- Umkehr im Sinne von Margot Feist. Bist du mit ihr verwandt gewesen?
Ich gebe nur zu Bedenken, dass manchmal nicht alles so schwarz-weiß ist, wie man es gerne einfach haben möchte.
Hier ist es ganz einfach. Ein 15jähriger wollte Freiheit und Abenteuer. Einfach Leben. Das Land hat das nicht zugelassen, ein gewissenloser Grenzer hat geschossen. Und eine Margot aus Halle hatte sich in einem Interview darüber ausgelassen, wie dumm diese Menschen doch sind…