„Hauptsache Wiegand“: Der Wahlkampf läuft
Im kommenden Jahr wird in Halle gewählt – zum einen ein neuer Stadtrat, zum anderen findet aber auch die Oberbürgermeisterwahl statt. Doch ein dreiviertel Jahr vor der Wahl sind die Parteien noch ruhig. CDU und FDP überlegen noch, wen sie zur Oberbürgermeisterwahl aufstellen. Linke, SPD und Grüne haben zwar mit Hendrik Lange einen gemeinsamen Kandidaten aufgestellt. Doch von ihm ist derzeit auch nichts zu vernehmen, und überhaupt streiten die Parteien um die Zukunft von R2G.
Und so hat derzeit der amtierende Oberbürgermeister Bernd Wiegand, der gern für eine nächste Amtszeit gewählt werden möchte, das Spielfeld ganz allein. Und das nutzt er geschickt. Ein Auto mit der Aufschrift „Hauptsache Halle“ fährt bereits durch die Stadt. Da werden Themen in der Beigeordnetenkonferenz gesetzt, die schon vor Monaten Thema in Bürgerkonferenzen waren und die nun gut für den Wahlkampf eignen. Dass die Silberhöhe nun einen eigenen Grillplatz bekommt, ist wohl auch dieser Situation zu verdanken. Vor drei Monaten wurde dies einmal kurz im Ordnungsausschuss thematisiert. Damals sah Wiegand keine Notwendigkeit. Doch nur einen Monat später folgte eine Anregung der Stadtratsfraktion der Linken, doch eine solche Einrichtung zu prüfen. Journalisten schlossen schon Wetten ab, dass der Grillplatz nun doch kommt und Wiegand dieses freudige Ereignis pünktlich zum Bürgerfest auf der Silberhöhe verkünden kann. Anlass war ein Anruf bei uns. Denn die Stadtverwaltung wies zunächst von sich, dass Wiegand gegen den Grillplatz gewesen sei. Mit dem Protokoll der Ausschusssitzung konfrontiert, argumentierte das OB-Büro, man habe damals „aktuell“ keine Erfordernis gesehen. Nun habe sich eben die Situation geändert. Klar, es gab ja einen Antrag.
In der Beigeordnetenkonferenz am Dienstag ging es nun um das Sportlerdreieck. Dort hatte Stadtplaner Lars Loebner über die Pläne des HFC zur Errichtung von Trainingsplätzen berichtet. Doch dem Fußballclub fehlt momentan noch das Geld. Deshalb hat sich der Fachbereich Planen zu einer Übergangslösung Gedanken gemacht, für 86.000 Euro soll das Areal zunächst modelliert und begrünt werden. Nun müsse man sich verwaltungsintern Gedanken um die Finanzierung machen. „Das Wie können wir geschäftsbereichsübergreifend lösen können“, sagte OB-Büroleiterin Sabine Ernst, zugleich Vorsitzende von Wiegands Wahl-Verein „Hauptsache Halle“. Ernst sprach sich für eine Interimslösung aus. Das sei für das Viertel eine gute Lösung. Und Wiegands Fazit: „Machen wir ausnahmsweise mal das, was die Büroleiterin möchte…“
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