Hochstraße, Merseburger Straße, Bölli… es wird weitergebaut

Wer mit dem Auto in Halle unterwegs ist, der braucht auch weiter viel Geduld. Denn viele Baustellen gehen weiter, neue kommen hinzu. Vor allem Fluthilfemittel und das Stadtbahnprogramm ermöglichen die Großprojekte.
Das größte Projekt ist der Beginn der Sanierung der Merseburger Straße. Los geht es im Juli zwischen Riebeckplatz und Raffineriestraße. Die Umleitung erfolgt über Raffineriestraße und Rudolf-Ernst-Weise-Straße. Während der Bauphase wird an der Kreuzung dieser beiden Straßen ein provisorischer Kreisverkehr eingerichtet. Bei der Merseburger Straße wird es nach dem Umbau zwischen Riebeckplatz und Thüringer Straße nur noch eine sogenannte „überbreite Fahrbahn“ geben. Derzeit gibt es hier noch zwei Spuren je Richtung sowie einen eigenen Gleiskörper. Doch regelkonform sind die jetzigen Straßenverläufe nach den aktuell gültigen Gesetzen nicht mehr. Um einen regelkonformen vierstreifigen Ausbau mit eigenem Bahnkörper zu ermöglichen, müsste man andernfalls die komplette Häuserzeile an der östlichen Merseburger Straße zwischen Rudolf-Ernst-Weise-Straße und Naundorfer Straße abreißen. Denn an der engsten Stelle sind nur 23.70m Platz, 28.10 Meter wären laut Stadt jedoch für die regelkonforme vierstreifige Variante mit eigenem Bahnkörper und Fuß- und Radwegen auf beiden Seiten nötig.
Ab April gehen die Arbeiten an der Hochstraße weiter. Dann wird die Nordbrücke erneuert, es geht wieder nur einspurig auf der Stadtautobahn voran. Auch dort werden die Betonflächen instand gesetzt und Fahrzeugrückhaltesysteme in den neuen Geländern, damit Fahrzeuge möglichst nicht nach unten stürzen. Außerdem wird die südliche Mühlgrabenbrücke erneuert, die Anfahrt der Hochstraße aus Neustadt zum Glauchaer Platz. 2,2 Millionen Euro sollen die Arbeiten kosten, die bis Ende des Jahres dauern sollen. Und anders als bei der Auffahrt im Norden ist hier kein Platz für eine Ersatzrampe. Wer also aus Richtung Neustadt kommt und in die Innenstadt möchte, der muss die komplette Hochstraße bis zur Franckestraße fahren.
Die Arbeiten in der Klaustorvorstadt gehen weiter. Saniert wird momentan bereits die Straße Tuchrähmen. Die Franz-Schubert-Straße, Ankerstraße, Pfälzer Straße sowie der Robert-Franz-Ring folgen in diesem Jahr. Insgesamt 6,6 Millionen Euro werden investiert.
Für 1 Million Euro wird ab Februar bis August die Pfälzer Brücke saniert. Die Verbindung zwischen Robert-Franz-Ring und Neuwerk ist damit gekappt. Autofahrer werden über den Moritzburgring und die Große Wallstraße umgeleitet. Eine Million Euro kosten die Arbeiten.
Fast vier Millionen Euro aus Hochwassermitteln werden in die Talstraße investiert. Im März sollen die Arbeiten zwischen Giebichensteinbrücke und Papiermühle beginnen, in Richtung Ernst-Grube-Straße wird wegen der halbseitigen Sperrung der Hochstraße erst 2018 gebaut
Ab Februar bis Dezember wird in der Hafenstraße gebaut. Künftig sollen auf beiden Seiten Gehwege und soweit möglich Stellplätze angelegt werden. Etwa 70 Parkplätze werden auf diese Weise geschaffen. Das soll in Parkbuchten oder parallel auf der Fahrbahn erfolgen. Finanziert wird die Sanierung aus dem Fluthilfefond. Etwa 2.5 Millionen Euro hatte das Land dafür genehmigt. Die benachbarte Mansfelder Straße bis zum Rennbahnkreuz folgt dann ein Jahr später.
Weitergebaut wird an der Osttangente zwischen Delitzscher Straße und B100. Der letzte Abschnitt soll 33,5 Millionen Euro kosten. Aktuell geht die Stadt davon aus, dass die Straße 2018 fertig wird.
Voraussichtlich im September beginnen die Bauarbeiten in der Großen Steinstraße und am Joliot-Curie-Platz, der genaue Zeitplan für die anderthalb Jahre dauernden Arbeiten steht noch nicht fest. Die markanteste Änderung ist wohl die komplette Neuorganisation des Verkehrs am Joliot-Curie-Platz. Wer aus Richtung Steintor kommt, braucht künftig nicht mehr den Bogen über die Oper zu fahren, um zum Hansering zu kommen. Stattdessen ist künftig ein Linksabbiegen an einer Ampelkreuzung möglich. Diese Ampel soll auch Fußgängern eine sicherere Variante bieten, über den verkehrsreichen Platz zu kommen. Denn den Fußgängerüberweg an der Hauptpost nutzen derzeit 6.000 Personen am Tag. An der Kreuzung Schulstraße, Universitätsring, Joliot-Curie-Platz wird ein neuer kleiner Kreisverkehr eingerichtet, ebenfalls mit Fußgängerüberwegen versehen. Die westliche Fahrbahn am Curie-Platz wird künftig für beide Fahrrichtungen freigegeben, die östliche Fahrbahn wird künftig in Richtung Süden führen, um Autofahrern aus Richtung Uniring und August-Bebel-Straße ein Linksabbiegen in die Große Steinstraße zu ermöglichen. Auf der östlichen Fahrbahn werden 15 Stellflächen eingeordnet. Derzeit kann auch auf der Westfahrbahn abends geparkt werden. Diese Möglichkeit fällt nach der Umgestaltung weg. Zwischen Ludwig-Stur-Straße und der Schauburg soll es künftig eine Kombination von Parkstreifen und Lieferzone stadteinwärts eingerichtet. Zudem sind Bäume und Fahrradbügel vorgesehen. In Richtung Steintor, also bergaufwärts, wird es einen Fahrradstreifen geben. Im westlichen Bereich zwischen Joliot-Curie-Platz und Mittelstraße werden Fußwege und Fahrbahn altstadttypisch ausgeformt. So wird die Fahrbahn aus Betonsteinen bestehen, die Gehwege aus Granitborden und Granitplatten und einem Streifen aus Mosaikpflaster.
Die Arbeiten in der Dessauer Straße zwischen B100 und Landrain werden beendet. Doch die nächste Bauetappe steht bevor. Voraussichtlich im September beginnen die Arbeiten in der Dessauer Straße zwischen Landrain und Endstation. Die Straßenbahngleise werden, wie schon im südlichen Abschnitt der Dessauer Straße, in der Mitte verlegt und als Rasengleis ausgeführt. Auf beiden Seiten wird ein Radweg angelegt, auf der westlichen Straßenseite wird zudem eine Baumreihe gepflanzt. 15 neue Bäume werden gesetzt, nur einer muss im Zuge der Baumaßnahmen gefällt werden. Auch Parkstreifen sind vorgesehen. Zudem werden alle Haltestellen barrierefrei ausgestattet. Die Endstation Frohe Zukunft als Verknüpfungspunkt zwischen Straßenbahn und Bus wird umgestaltet. Allerdings wird die neue Endhaltestelle keine Schleife mehr sein, sondern eine Kopfendstelle mit zwei Gleisen. Hinzu kommen 17 Parkplätze. Die Busse werden künftig in der Frohen Zukunft an der gleichen Haltestelle stoppen wie die Bahnen. Die Haltestelle Kornblumenweg wird mit angehobener Fahrbahn und Zeitinselsicherung ausgeführt. Das Linksabbiegen in die Klopstockstraße wird durch Halten auf den Gleisen ermöglich. An der Kreuzung Landrain wird die Haltestelle in einen östlichen Abschnitt stadtauswärts und einen westlichen Abschnitt stadteinwärts geteilt. Zudem erhält diese Kreuzung dann auch eine Linksabbiegemöglichkeit von der Dessauer Straße in den Landrain. Auf der Ostseite wird auf der überbreiten Fahrbahn (5,50 m) ein Radfahrstreifen aufgemalt und eine neue Baumreihe mit dazwischenliegenden Parkständen angelegt. Die Vorgärten sollen schmaler werden.
Im Böllberger Weg wird noch bis Juni gebaut, auch wenn die Straßenbahn wieder fährt. Wie bisher rollt der Verkehr stadtauswärts an der Baustelle vorbei, stadteinwärts erfolgt die weiträumig Umleitung über die Wörmlitzer Straße. Die östliche Fahrbahn muss noch gebaut werden, zudem entstehen Parkflächen und werden Bäume gepflanzt.
Im Südstadtring gehen ebenso die Arbeiten weiter, im Bereich Veszpremer Straße entsteht zudem die neue Wendestelle für die Straßenbahn. In den Sommerferien 2017 muss die Kreuzung Paul-Suhr-Straße / Südstadtring gesperrt werden. Dann wird für mehrere Wochen keine Straßenbahn in die Silberhöhe fahren können. Wegen des Schülerverkehrs habe man sich bewusst die Ferienzeit ausgesucht, so die HAVAG. Für den Bauzeitraum werden Busse als Ersatz fahren.
Zudem startet im ersten Quartal der Ausbau der Thomasiusstraße. Die Straße wird dazu im halbseitig gesperrt. 3,5 Millionen Euro kostet der Ausbau. Die Pläne sehen eine Umgestaltung der 570 Meter langen Straße zur Allee vor. 65 neue Bäume werden gepflanzt. Allerdings fallen auch 56 Parkplätze weg. Am Knotenpunkt Turmstraße soll die Einmündung samt Bushaltstelle umgestaltet werden. Im Bereich Joseph-Haydn-Straße / Turmstraße ist zudem ein Fußgängerüberweg vorgesehen. Sämtliche Kreuzungsbereiche sollen künftig auch für Fußgänger besser einsehbar sein, derzeit sind diese völlig zugestellt. Die kompletten Fußwege der Thomasiusstraße bestehen derzeit aus Granitplatten, die zum Teil gebrochen sind. Nur 20 Prozent dieser Platten können wiederverwendet werden. Dies soll im nördlichen Bereich am Kreuzungsbereich zur Willy-Brandt-Straße (ex Philipp-Müller-Straße) geschehen. Im großen restlichen Bereich werden aber künftig Betonplatten verlegt, die wie Granitplatten aussehen. Das ist billiger. Vorgesehen ist außerdem, die Thomasiusstraße zur Tempo-30-Zone zu machen.
Ebenfalls gesperrt wird zwischenzeitlich auch die B6 zwischen Thüringer Straße und Europachaussee. Dort wird derzeit eine neue Bahnbrücke errichtet, die bereits vor wenigen Wochen an ihre Position geschoben wurde. Zudem wird die Fahrbahn verlagert. Die neue Straße wird 7.50m breit. Hinzu kommen 2,50 m breite Geh- und Radwege auf beiden Seiten. Die Lichte Höhe der Brücke soll von aktuell 4,30 m auf regelkonforme 4,50 m erweitert werden. Zudem werden im Zuge der Arbeiten neue Wasser-, Abwasser-, Strom- und Gasleitungen verlegt. Im Bereich der Gartenanlage soll eine Fußgängerampel errichtet werden. 7,8 Millionen Euro kosten die Arbeiten.
Auch kleinere Straßen wie die Martha-Brautzsch-Straße werden im kommenden Jahr wieder gesperrt. Bis März erfolgt auch der Ausbau der Ludwig-Wucherer-Straße zwischen Emil-Abderhalden-Straße und Steintor. Im Gimritzer Damm wird weitergebaut, in diesem Jahr wird auch das Gleisnetz erneuert.
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