Konzerte, Vorträge, Filme: 6. Jüdische Kulturtage in Halle
Bereits zum sechsten Mal veranstaltet das Leopold Zunz Zentrum die jüdischen Kulturtage in Halle an der Saale. Bis zum 10. November 2018 können die Besucher die Geschichte, Kultur und Religion des Judentums in all ihrer Vielfältigkeit durch Workshops, Konzerte, Vorträge, ein Tanzabend, Stadtführungen, Filme, und Schabbat-Abende und vieles mehr hautnah miterleben.
Eröffnet werden die Kulturtage am Sonntag, 14. Oktober 2018, um 18 Uhr im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsplatz 11. Zur Begrüßung spricht die Beigeordnete für Kultur und Sport, Dr. Judith Marquardt. Anschließend tritt die preisgekrönte Klezmer-Brass-Band Dobranotch aus St. Petersburg auf. Die sieben Musiker sind gleichermaßen in Ost- und Westeuropa beliebt und spielen energiereiche jüdische und osteuropäische Musik, stets mit einem Augenzwinkern und immer zum Tanzen auffordernd.
Eine Stadtführung am Sonntag, 14. Oktober 2018, 10 Uhr, bringt Interessierten die etwa 1000jährige Geschichte der Jüdischen Gemeinde zu Halle näher. Treffpunkt ist das ehemalige Physikinstitut am Friedemann-Bach-Platz 6. Eine Führung durch die Synagoge und über den historischen jüdischen Friedhof beginnt am gleichen Tag um 14 Uhr am Eingang zum Synagogengelände in der Humboldtstraße 52.
Kurt Tucholsky steht im Mittelpunkt der Veranstaltung „Bitte fünfmal Tucho, besonders scharf“ am Montag, 15. Oktober 2018, 19 Uhr, im Literaturhaus Halle, Bernburger Straße 8. Dr. Hans-Henning Schmidt und Christa Wurbs lesen aus Sammlungen und Geschichten des Autors.
Die Geschichte der Juden in Halle (Saale) reicht Jahrhunderte zurück. So gab es im 13. Jahrhundert ein „Judendorf“ im Bereich des heutigen Neuwerks. Über die Jahre waren die Menschen jüdischen Glaubens immer wieder Anfeindungen ausgesetzt. Im 19. und 20. Jahrhundert führten sie einige angesehene Kaufhäuser in der Stadt oder waren bekannte Professoren. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten kam es zum Boykott jüdischer Geschäfte. Am 9. November 1938 brannte dann – wie in ganz Deutschland zur Reichspogromnacht – die Synagoge am Großen Berlin nieder.
Neueste Kommentare