Moderne Talent 2-Triebwagen von Halle nach Wittenberg ab Ende Juli

Die alten Doppelstockzüge werden bald noch seltener am Hauptbahnhof in Halle (Saale) zu sehen sein. Ab Ende Juli beginnt die Deutsche Bahn schrittweise mit der Umstellung auf die modernen Talent 2-Züge im sogenannten Mitteldeutschen S-Bahn-Netz II. Damit verkehren künftig auf den Linien RB 75 Lutherstadt Eisleben—Halle–Delitzsch—Eilenburg und RB 80 Halle—Bitterfeld—Lutherstadt Wittenberg—Zahna/Jüterbog keine Doppelstock-Wagen mehr, sondern die Triebzüge, wie sie bereits von der S-Bahn zwischen Halle und Leipzig bekannt sind. Weil die Triebwagen schneller fahren können und eine bessere Beschleunigung haben, hofft die Bahn auf eine größere Pünktlichkeit. Zudem werden weitere Maßnahmen umgesetzt.
Anschlusszüge in den Knotenbahnhöfen
Durch die Regelung, Anschlusszüge in den Knotenbahnhöfen nicht länger als drei Minuten warten zu lassen, um keine weiteren Verspätungen zu verursachen und die Zahl der betroffenen Kunden gering zu halten, haben die umsteigenden Kunden aus verspätet ankommenden Zügen oftmals das Nachsehen. Besonders betroffen sind Reisende zwischen Halle und Dessau-Roßlau, wo die zuvor regelmäßigen Direktverbindungen wegen der Bauarbeiten meist durch Verbindungen mit Umstieg in Bitterfeld ersetzt werden mussten. Daher wurde für diesen Anschluss eine generelle Warteregelung zunächst erprobt und nun ab Juni verbindlich eingeführt. Die Anschlusszüge von DB Regio und Abellio warten nun in beiden Richtungen auf Züge, die im Zulauf auf Bitterfeld fünf Minuten verspätet sind.
RB 51 Dessau—Lutherstadt Wittenberg—Zahna/Falkenberg
Auf dieser Linie steht seit Mitte Juni in Dessau ein zusätzliches Fahrzeug bereit. Damit werden Verspätungen der ankommenden Züge nicht mehr auf die Gegenrichtung übertragen. Züge in Richtung Lutherstadt Wittenberg können pünktlich in Dessau abfahren. Da für das zusätzliche Fahrzeug ein weiterer Bahnsteig in Dessau benötigt wird, musste dafür auch der Fahrplan für die Elbe-Saale-Bahn Linie RB 50 (Dessau—Köthen—Aschersleben) angepasst werden.
RE 13 Magdeburg—Dessau—Bitterfeld—Leipzig
Auch auf dieser Linie wird ein zusätzliches Fahrzeug eingesetzt, um morgens in Leipzig Hbf., trotz eventueller Verspätung des ankommenden Regional-Express, pünktlich in Richtung Magdeburg abfahren zu können.
RB 42 Magdeburg—Dessau
Die Züge der RB-Linie 42 haben geringfügig längere Fahrzeiten zwischen Magdeburg-Neustadt und Magdeburg Hbf. erhalten. Dadurch stabilisiert sich die pünktliche Ankunft im Knoten Magdeburg. Allerdings müssen sich die Züge auch in Magdeburg wegen Bauarbeiten weniger Bahnsteige teilen. Es kann nach wie vor zu Folgeverspätungen kommen.
Auch weiterhin bleibt das Problem der wegen Baumaßnahmen eingeschränkten Infrastrukturkapazitäten bestehen. Das hat zur Folge, dass die Linien der Elbe-Saale-Bahn im Raum Magdeburg—Dessau-Roßlau—Halle (Saale) und der S-Bahn Mitteldeutschland empfindlich auf Störungen reagieren. Die Verantwortlichen werden jedoch alles daran setzen, Einschränkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten und neben einem verlässlichen Betrieb auch verlässliche Kundeninformation sicherzustellen.
Hintergrundinformation:
Die Verkehre des sogenannten Mitteldeutschen-S-Bahn-Netzes II wurden nach europaweiter Ausschreibung zum Dezember 2015 an die DB Regio AG vergeben. Es handelt sich um die Linien RE 13 Magdeburg—Dessau—Bitterfeld—Leipzig, RE 14 Magdeburg—Roßlau—Lutherstadt Wittenberg—Falkenberg, RB 42 Magdeburg—Dessau und RB 51 Dessau—Lutherstadt Wittenberg—Zahna/Falkenberg der Elbe-Saale-Bahn und um die S 2 Dessau—Bitterfeld—Leipzig der S-Bahn Mitteldeutschland. Die Linien RB 75 Lutherstadt Eisleben—Halle–Delitzsch—Eilenburg, RB 80 Halle—Bitterfeld—Lutherstadt Wittenberg—Zahna/Jüterbog und RB 81 Bitterfeld—Lutherstadt Wittenberg—Falkenberg werden mit Fortschritt der Baumaßnahmen im Raum Halle ebenfalls Teil des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes.
Neueste Kommentare