Prüfung für neue Bibliothek in Halle-Ost – und wo kommt das Geld her?
In den Haushaltsberatungen war es kein Thema, doch im Zuge des vorstehenden Kommunalwahlkampfes tauchte plötzlich der Wunsch einer neuer neuen Stadtteilbibliothek für den halleschen Osten auf. Ursprünglich lautete der SPD-Antrag schon auf eine definitive Schaffung, inzwischen haben die Sozialdemokraten ihren Antrag in einen Prüfauftrag abgewandelt. Und der fand diese Woche im Finanz- und im Hauptausschuss eine Mehrheit.
„Es ist erfreulich, dass unser Antrag die Ausschüsse mit positiven Voten passiert hat. Wenn der Stadtrat nächste Woche zustimmt, wird die Stadtverwaltung bis Mai 2019 eine Prüfung vornehmen, bis wann und an welchen Standorten eine Stadtteilbibliothek errichtet werden könnte und wie viel dies den städtischen Haushalt kosten würde“, freut sich der Fraktionsvorsitzende Johannes Krause. „Aktuelle Zahlen über die Präsenz der Fahrbibliothek im halleschen Osten zeigen: Der Bedarf ist groß und in den letzten Jahren, nicht zuletzt durch den Zuzug vieler Hallenserinnen und Hallenser, gestiegen. Die Fahrbibliothek ist aktuell ca. vier Stunden pro Woche vor Ort präsent. Eine Stadtteilbibliothek hat ca. zwanzig Stunden geöffnet. Für die Einwohnerinnen und Einwohner in Büschdorf, Freiimfelde, Reideburg, Diemitz, Dautzsch und Kanena wäre die Eröffnung ein großer Qualitätssprung. Zumal Bibliotheken oftmals auch Begegnungsstätten sind. Eine Bibliothek im Osten wäre damit der erste Schritt, das Netz der Bildungseinrichtungen in Halle wieder zu verdichten.“
Dabei sind eigentlich Zahlen schon bekannt. Bibliotheksleiterin Katrin Lesche hat sie schon im Kulturausschuss präsentiert. Rund 300.000 Euro zusätzlich im Jahr seien zusätzlich nötig. Allein die Herrichtung eines Gebäudes, das natürlich auf gut an den Öffentlichen Verkehr angebunden muss, schlägt mit rund 1000.000 Euro zu Buche. Hier muss unter anderem auf die Deckenlast geachtet werden, denn Bücher wiegen. Der Kulturausschuss hatte deshalb auch den grundsätzlichen Antrag abgelehnt, woraufhin die SPD ihn in einen Prüfauftrag umgewandelt hat. Ob der hallesche Osten tatsächlich eine zusätzliche Bibliothek bekommt, müssen dann die Haushaltsberatungen im Herbst zeigen. Zumindest aber hat Kulturdezernentin Judith Marquardt erklärt, dass man noch in diesem Jahr die Fahrzeiten des Bücherbusses anpasse werde.
Das Geld sollte man lieber nutzen und auf alle Schulen der Stadt in gleichen Anteilen verteilen, damit die Schulbibliotheken in Halle ordentlich ausgerüstet werden. Das wäre doch auch sinnvoller! Dann kommt es endlich bei den Kindern an und man würde die Lesefähigkeit der Kinder stärken.