Auch Filiale in Halle: Angeschlagene Möbel- und Deko-Kette Depot beantragt Insolvenz in Eigenverantwortung

Bereits seit geraumer Zeit sind die finanziellen Engpässe bei der Möbel- und Deko-Kette Depot bekannt. 90 der bundesweit 300 Filialen sollen vor dem Aus stehen. Nun hat das Mutterunternehmen Gries Deco Company mit 4.000 Mitarbeitern beim Amtsgericht Aschaffenburg ein Schutzschirmverfahren eingeleitet, also eine Insolvenz in Eigenverantwortung.
Das Schutzschirmverfahren ist eine besondere Form der Insolvenz. Die Geschäftsführung des Unternehmens bleibt weiterhin im Amt, bekommt aber einen Sachwalter an die Seite gestellt.
Bereits im April stand “Totaler Räumungsverkauf” auf Plakaten am Schaufenster der Filiale in der Leipziger Straße in Halle (Saale), ebenso bei vielen anderen Filialen bundesweit. Dabei handelte es sich aber nur um Marketing.
Es wäre sehr überraschend, wenn die Filiale in der Leipziger Straße bestehen bleibt. Die Innenstadt ist mittlerweile komplett tot, keine Parkplätze, übelstes Klientel, nur noch Barbiere und Dönerläden, wer soll sich das denn antun?
Halt schlecht gewirtschaftet würde eventuell eine Wirtdchaftsministerin sagen.
Ich niemals.
Wie wir alle wissen, sind Parkplätze das blühende Leben. 🙄 🤦♀️
Hast du es immer noch nicht verstanden? Parkplätze=Autos=Kundschaft. Das gilt heute sogar noch mehr als früher, da man heute den bequemen Onlinehandel als ernsthafte Konkurrenz hat.
Du begreifst es nie, oder? Möbelgeschäft…! Meinst du, jemand kauft ein Möbelteil und bindet sich das auf den Rücken?
Du holst die Sofa-Wohnlandschaft mit deinem Dacia Sandero.
Ja, nee, is klar.
Ne, du holst sein Sofa.
Mit der Gütertaxe vom Warenlager. Brauchts kein Parkplatz vor dem Laden nicht.
„Drehsch…“ Falsch! Es ist genau anders herum. In Städten, die auf autofreie Innenstädte setzen, floriert der Handel, da sich die Aufenthaltsqualität rasant erhöht, Kunden vermehrt in die Stadt kommen können, Die Kaufkraft und Verweildauer von Fahrradfahrern und Fußgängern + ÖPNV viel größer ist.
Besseres Kaufklima = mehr Umsatz und bessere Geschäfte. So wird ein Schuh daraus. Selbst wenn „Depot“ ein Möbelgeschäft wäre, dann könnten größere Möbelstücke ausgeliefert werden.
Wieviele Leute nehmen denn aus dem Möbelhaus Lührmann Möbel direkt nach dem Kauf mit nach Hause?
@Zeitzeuge
Es stellt sich immer die Frage, wie man auf aktuelle Entwicklungen reagiert. Akzeptieren, dagegen ankämpfen, was tun?
Die Innenstadt von Halle, wie sie früher war, ist tot und wird nicht zurückkommen. Jeder Versuch, die Uhr zurück zu drehen wird scheitern und nur Geld kosten.
Kauf dir ein Fotoband und stelle es ins Regal. Kannst auch eine Kerze anzünden und auf die Fensterbank stellen. Mehr gibt es nicht zu tun.
Unser Wirtschaftsminister würde sagen….Depot ist nicht Insolvent nur weil niemand etwas kauft.
Die Stadtverwaltung wird sicherlich alles, was in deren Möglichkeiten besteht, zu ermöglichen, dass da wieder ein Geschäft eröffnen wird. Man kann ja das Zukunftscenter dabei ansprechen und die Massen an Touristen, die dann in Halle einfallen werden… Nach all den Dönerbuden wäre doch mal ein Gyrosladen ganz nett…
Gibt es da denn nicht einen der von der Stadt ernannt wurde, sich hauptberuflich um den Boulevard zu kümmern?
Wenn ja, könnte er doch mal öffentlich über sein bis jetzt, erreichtes erzählen.
Ich erinnere mich nur an eine Sandkiste am oberen Boulevard, damit die Kinder dort spielen können.
Das Thema niedergelassener Handel fällt eben immer mehr aus der Zeit. Die Leute, die nicht alles online kaufen werden immer älter und spätestens zum Rentenbeginn ist dann auch dort viel weniger Geld.
Klar, ein paar Nieschen bleiben: Fressbuden, Buchhandel und vielleicht ein Elektronikhändler. Aber Möbel, wenn dann Ikea.
Das ist vielleicht auch nicht schlimm. Die Mitarbeiter werden im Handel problemlos neue Jobs finden, dann eben bei Lebensmittelhändlern. Und die Kunden stört es ja auch nicht, die wollten da ja nun nicht einkaufen.
Bleibt die Frage: „Ist das überhaupt schlimm?“
Nein, ist es nicht. Somit ist die Frage beantwortet.
Ist mir einfach zu teuer, dafür bekomme ich Vergleichbares mit der selben Qualität woanders günstiger!
Es ist eine Mischung aus: Missmanagement, unatraktiver Innenstadt u.a. durch Autos und zugeparkter Straßen, sowie Immobilienbesitzer, denen das Wohl der Innenstadt schlicht und einfach egal ist.
Davon abgesehen ist das Warenangebot und die Firmenphilosophie der Handelaskette zum gruseln, um es noch diplomatisch auszudrücken. Geht wirklich überhaupt nicht.
Das Warenangebot unterscheidet sich nicht wesentlich von dem von Woolworth, nur dass es kleiner ist. Deko-Schnulli gibt es überall zu kaufen. Schade, dass der WMF-Laden da nicht mehr drin ist.