„U-Bahn nach Auschwitz“: Vorfall bei Spiel zwischen Kanenaer SV und Roter Stern

Am vergangenen Samstag kam es offenbar zu Zwischenfällen beim Fußballspiel zwischen dem Kanenaer SV und Roter Stern Halle. Kanena hatte das Spiel 3:1 gewonnen. Doch das Ergebnis scheint nachrangig.
So hätten Zuschauer Affenlauten gegenüber Spielern des Roten Stern Halle imitiert und “Eine U-Bahn bis nach Auschwitz bauen wir…” gesungen. Hinzu komme eine der rechten Szene zuzuordnende Kleidung der Kanenaer Fans, kritisiert der der linken Szene zugehörige Verein Roter Stern. Der Kanenaer SV habe hierauf überhaupt nicht reagiert. Stattdessen habe der zunächst dort postierte Ordner im Verlauf des Spiels sein Ordnerleibchen ausgezogen und sich so mit den Fans verbündet.
Der Schiedsrichter hat diese Vorkommnisse ebenfalls registriert und in seinem Sonderbericht vermerkt. Dadurch sei auch der DFB darüber informiert. Damit zeige sich einmal mehr, dass trotz der Bemühungen des Stadtverbandes Halle in den letzten Jahren, noch immer Rassismus auf den halleschen Fußballplätzen vorkomme, auch unter klarer Duldung des jeweiligen Heimvereins, heißt es in einer Erklärung von Roter Stern.
Der Trainer der Herren-Mannschaft des Roten Stern Halle meint hierzu: „Dieses Spiel ist ein Beispiel dafür, dass man Politik und Fußball nicht trennen kann und nicht trennen darf. Solange Rassismus akzeptiert und geduldet wird, ist es wichtig für Vielfalt, Toleranz und Fairness das Trikot anzuziehen und Farbe zu bekennen.“
Der Rote Stern Halle verurteile als Verein jegliche Form von Rassismus im Sport. Er stehe für ein gerechtes, buntes und faires Miteinander aller Menschen, so die Vereinsführung. Letztlich würden die Vorkommnisse während des Spiels zeigen,dass Rassismus weiterhin gesellschaftliche Akzeptanz finde und im Sport versuche, sich zu manifestieren. “Dem werden wir als Verein, zusammen mit unseren Partnern,entschieden entgegentreten.”
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