Wo Napoleon residierte: Riesenhaus wird saniert

Die Sanierung des sogenannten „Riesenhauses“ im der Großen Brauchhausstraße rückt näher. Schon seit Jahren befindet sich das Gebäude in keinem guten Zustand, Gerüste schützen seit fast 10 Jahren Passanten vor herabfallenden Teilen.
Vermutlich 2019 beginnen die Arbeiten. Einen genauen Starttermin kann Bauunternehmerin Angela Papenburg, deren Firma der geschichtsträchtige Komplex gehört, zwar noch nicht nennen. Doch die ersten Anträge und Genehmigungen sind gestellt. So hat das Landesamt für Denkmalpflege und Architektur bereits den Abriss des benachbarten gründerzeitlichen Bürokomplexes bestätigt. Hier soll Platz für einen Neubau entstehen, der bis zur Rannischen Straße reicht. Dort klafft bereits seit Jahren eine Baulücke, nachdem das Gebäude des Halleschen Tageblattes abgerissen wurde. Geplant ist ein städtebaulicher Wettbewerb zur Gestaltung. Ebenfalls zum Gebäudekomplex gehören Wohn- und Geschäftshäuser sowie die Theatrale im Waisenhausring, die ebenfalls saniert werden sollen.
Doch vor allem das 1697 vom halleschen Postmeister Friedrich Mateweiß errichtete Riesengebäude hat für die Stadtgeschichte enorme Bedeutung. Hier lebten einst Anatomieprofessor Philipp Friedrich Theodor Meckel und sein Sohn Johann Friedrich, insbesondere durch die Meckelschen Sammlungen ist ihr Name noch immer ein Begriff. Der französische Kaiser Napoleon übernachtete am 19. und 20. Oktober 1806 in dem Gebäude und verfügte hier über die Schließung der Universität und die Ausweisung der Studenten.
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