50 Jahre Parkfest im Pestalozzi-Park: Zeitzeugen und Mitstreiter gesucht

In diesem Jahr feiert das Parkfest im Pestalozzi-Park ein besonderes Jubiläum. Denn das Fest wurde 1966 zum ersten Mal begangen und gibt es nun folglich seit 50 Jahren, wenn auch mit einer Wendebedingten Unterbrechung.
Die heutigen Veranstalter suchen suchen nun Mitstreiter und Zeitzeugen des 1. Parkfestes 1966 – so zum Beispiel ehemalige Mitglieder des Pionierblasorchester des VEB Waggonbau Ammendorf oder Akteure der Sport- und Tanz- und Singegruppen, Laien- und Berufskünstler, welche damals aufgetreten sind, sowie Zeitzeugen, Moderatoren, Bilder oder Filmmaterial von „damals“.
Erstmals gab es das Parkfest als Wohngebietsfest des Stadtbezirkes Halle-Süd am 13. und 14. August 1966 auf Initiative des Stadtbezirksausschusses der Nationalen Front und des Rates des Stadtbezirkes Süd im Pestalozzi-Park. Eröffnet wurde es durch das Pionierblasorchester des VEB Waggonbau Ammendorf.
Das siebte sozialistische Parkfest 1972 – so war die offizielle Bezeichnung bis zum 24. Parkfest 1989 – fand erstmals in Gemeinsamkeit mit den zweiten Betriebsfestspielen des VEB Kombinat Pumpen und Verdichter statt. Weitere Höhepunkte waren das Kinderprogramm mit Frau Elster und Taddeus Punkt, sowie die Mode-Revue 1972 – die erste getanzte Modenschau der DDR. Zu den Höhepunkten des 10. Parkfestes 1975, bei welchem es über 30 Veranstaltungen mit zahlreichen Laien- und Berufskünstlern gab, zählte auch der Auftritt von Manfred Krug. Insgesamt 28 Betriebe waren bei der Vorbereitung und Durchführung des 10. Parkfest beteiligt. Als weitere Neuerung wurde 1982 das 17. Parkfest erstmalig gemeinsam mit dem zehnten Kreissportfest Halle-Süd durchgeführt.
1990 hätte das Parkfest sein 25. Jubiläum begehen können. Es wurde jedoch leider „ein Opfer der Wende“. Die Betriebe hatten andere Sorgen, als sich um Kultur und Traditionen zu kümmern und die Stadt hatte „dafür“ auch kein Geld mehr.
„Für uns Menschen sind Traditionen aber sehr wichtig, nicht nur für unsere eigene Identität, sondern auch für ein gutes Miteinander in einer friedliebenden Gesellschaft“, sagt Beate Gellert vom Kinder- und Jugendhaus e.V., die sich heute um das Fest kümmert. Der Wunsch der Mieter und dem Vorstand der WG „Eigene Scholle“ nach einer Wiederbelebung „ihres“ Parkfestes und die Einbeziehung des „Kinder- und Jugendhaus“ e.V. im Jahr 1999, sei ein Beispiel für die Bedeutsamkeit dieser sozialräumlichen Tradition. Seit 2000 liegt die Organisation und Bündelung von Ideen und Finanzen in der Hand des „Kinder- und Jugendhaus“ e.V. als neutraler und gemeinnütziger freier Träger. „Es ist uns gelungen, die Kräfte aus Wirtschaft, Kultur, Sport und Gemeinwesen zu bündeln und zu einem tragfähigen UNS zu vernetzen“, freut sich Gellert.
Wer ihr bei der Suche nach Zeitzeugen helfen kann, kann sich an das „Kinder- und Jugendhaus“ e.V. wenden, Züricher Straße 14 in 06128 Halle (Saale) oder per E-Mail an: Beate_Gellert@web.de
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