Orgacid: Giftgefahr in Ammendorf wird bis März untersucht

Die Stadt Halle erwartet im März neue Untersuchungsergebnisse erwartet im März neue Ergebnisse zu einer möglichen Belastung des Grundwassers mit Resten des auf dem Orgacid-Gelände produzierten Kampfstoffes Lost / Senfgas.
„Wir untersuchen derzeit den Grundwasserabstrom in Richtung Siedlung“, sagte Steffen Johannemann, Leiter des Fachbereichs Umweltrecht, zur Beigeordnetenkonferenz. Oberbürgermeister Bernd Wiegand hatte mehrfach versucht, aus Johannemann die Warnung von einer Gefährdung herauszukitzeln. Doch dafür gebe es bisher keine Hinweise, so Johannemann. Zwar wurden bei vormaligen Untersuchungen Abbauprodukte des Kampfstoffes Lost im Grundwasserabstrom abseits der Bebauung entdeckt, sogenannte Metabolite. Diese werden aber an der Grundwasserreinigungsstation des Landes abgefangen.
Nun sollen die neuen Untersuchungen ergeben, ob auch für die Heimstättensiedlung eine Gefahr besteht. Johannemann machte deutlich, zwar geht die Stadt bisher nicht davon aus, dass hier das Grundwasser betroffen ist. Doch selbst wenn, dürfte eigentlich keine Gefahr für die Bevölkerung bestehen. Es seien seit der Wende in dem Gebiet keine neuen Brunnen genehmigt worden. Alte Brunnenanlagen hätten gemeldet werden müssen, dies sei ebenfalls nicht geschehen. Es gebe auch keine Hinweise auf eine illegale Nutzung. Johannemann ließ sich aber zu der Aussage durchringen: „Bis Erkenntnisse vorliege, raten wir davon ab, das Grundwasser zu nutzen.“
Doch selbst wenn diese Ergebnisse vorliegen, ahnt Johannemann, dass die Diskussionen und Gerüchte nicht aufhören werden. So hat bislang noch keine Untersuchung der auf dem Orgacid-Gelände befindlichen Rohrleitungen stattgefunden. Ein teures Unterfangen, machte Johannemann deutlich.
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