Aktion Lucia: Licht ins Dunkel zum Thema Brustkrebs
Genau 49 Kerzen brannten am Sonntagabend in der Kapelle des Elisabeth-Krankenhauses in Halle (Saale). Die 49 Kerzen stehen für jene Anzahl an Frauen, die tagtäglich in Deutschland an Brustkrebs sterben. An sie solle mit der Aktion Lucia erinnert werden. Ins Leben gerufen wurde die Aktion im Jahr 2001 von der ehemaligen Brandenburger Sozialministerin Regine Hildebrand ins Leben gerufen wurde.
„Lucia heißt Lichtbringerin“, sagte Sven Weise von der Krebsgesellschaft. Und das sei auch das Ziel. Man wolle mehr Licht ins Dunkel zum Thema Brustkrebs bringen. 2013 hätten sich 60 Prozent aller Frauen der besonders gefährdeten Altersgruppen am Mammascreening beteiligt. Doch die „unsäglichen Veröffentlichungen“ in den Medien seien der Früherkennung nicht zuträglich gewesen, so Weise. Dabei sei Früherkennung wichtig. Zwar könne es zu Überdiagnosen kommen. Doch inzwischen gebe es neue Technik. Die sei im Moment noch sehr teuer, werde aber bald zum Standard gehören. Wie Weise sagte, erkranke jede 7. Frau im Laufe ihres Lebens an Brustrebs. Er wies in diesem Zusammenhang auf die Herzkissen-Aktion hin, die Kissen werden an Brustkrebserkrankte verteilt. Die spezielle Beschaffenheit und Form soll Schmerzen lindern. 500 Ehrenamtliche stellen die Kissen in Handarbeit her. Doch das Problem sei die Finanzierung, deshalb sei man auf Spenden angewiesen.
Nötig sei aber auch, mehr Licht in den Dschungel der Krebsregister. Voriges Jahr war dazu schon ein Gesetz erarbeitet worden. Nun hoffe man auf eine schnelle Umsetzung. Wichtig seien zudemNachsorge und Rehabilitation. Oft wollen aber Krankenkassen laut Weise die Erkrankten aus dem Krankengeld treiben, um Kosten zu sparen. Auch die psychologische Begleitung sei ein Problem. In Halle warte man ein dreiviertel Jahr auf einen Termin beim Psychologen, in den ländlichen Regionen auch schon mal 2 Jahre. Weise äußerte die Hoffnung, dass den Akteuren im Gesundheitswesen ein Licht aufgeht.
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