Auch Grüne gegen neues Wohngebiet in Kröllwitz
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Der Widerstand gegen ein Bauvorhaben in Kröllwitz wächst. Nach einer Anwohnerinitiative und der Stadtratsfraktion MitBürger / Neues Forum äußern nun auch die Grünen Kritik. Sechs Mehrfamilienhäuser mit Zwei- bis Dreiraumwohnungen sowie fünf Einfamilienhäuser sollen auf dem Gebiet einer Gartenanlage im Wildentenweg entstehen. Übrigens hatte der Stadtrat im Mai einstimmig den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan gefasst. Jetzt aufkommende Kritikpunkte waren in der Stadtratssitzung nicht Thema.
Wolfgang Aldag, Stadtrat und Landtagsabgeordneter für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, hat sich direkt vor Ort mit Anwohnern unterhalten. “Mir wurde berichtet, dass seit Längerem Vermessungsarbeiten stattfinden, bei denen auch ohne Nachfrage Privatgrundstücke betreten wurden. Das finde ich nicht in Ordnung“ so Aldag. „Auch soll ein benachbartes ‚Wäldchen‘ mit in die Bebauung einbezogen werden, was laut den Unterlagen von 2016 zunächst nicht vorgesehen war. Wir werden uns die Pläne, wenn sie auch uns als Stadtrat offiziell vorgelegt werden, sehr genau anschauen und diskutieren, ob diese Planungen für Kröllwitz in die richtige Richtung gehen“ so Aldag weiter.
Mit der geplanten Bebauung wird eine Verdichtung erzeugt, die erhebliche Auswirkungen auf das gesamte Gebiet hat. Mit Blick auf die Flächen, welche bereits im Besitz des Investors sind, kann man erahnen, welchen Umfang diese Verdichtung haben wird.
Wolfgang Aldag stellt klar: „Eine Rodung des ‚Wäldchens‘ und eine Verschiebung von Grenzen eines vorhandenen Landschaftsschutzgebietes zugunsten von Wohnbebauung wird es mit uns Grünen nicht geben. Wir müssen uns die Entwicklung im gesamten Quartier ansehen. Hier passiert an vielen Stellen etwas, zum Beispiel am Sandbirkenweg, in der Lettiner Straße oder an der ehemaligen Papierfabrik. Das alles wird früher oder später zu mehr Verkehr führen. Wir müssen auch die zunehmende Versiegelung in Bezug auf den Wasserhaushalt und das Klima betrachten. Und auch andere Infrastruktur wie Kindergärten und Schulen dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Deshalb meine Forderung an die Stadtverwaltung: bitte keine ‚Salamitaktik‘, sondern eine integrierte und angemessene Entwicklung planen. Das hat für uns ganz klar Vorrang vor den Interessen möglicher Investoren.“
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