Luckner-Gesellschaft pflanzt Friedenshain am Holzplatz
Zu Spaten und Gießkanne wurde am Dienstag auf dem Holzplatz gegriffen. Die “Felix Graf von Luckner Gesellschaft” hatte sich hier unter dem Motto “Baumpflanzung für den Frieden” versammelt. Fünf Bäume wurden mit professioneller Hilfe durch das Grünflächenamt in den Boden gebracht: Esskastanie, Hopfenbuche, Mehlbeere, Gleditschie und Japanische Zelkove. Auch Sozialdezernentin Katharina Brederlow packte mit an.
7 bis 10 Jahre sind die Gehölze herangewachsen, sagte Roland Strunk von der Saale-Baumschule. Dieser Zeitraum ist auch nötig, damit die Bäume die nötige Reife erreicht haben. “Wir wollen ja auch, dass die Bäume die Zeit überdauern”, sagt Mitinitiative Andreas Wagner, Vizepräsident der Luckner-Gesellschaft.
Auch ein in der deutschen Astronautenszene hochgehandelter Name war präsent: Matthias Maurer. Allerdings der Namensvetter. Denn der Präsident der Luckner-Gesellschaft ist der hallesche Rechtsanwalt Matthias Maurer. Er verriet auch, dass eigentlich ein “Mini-Wald” geplant war. Weil aber die Fläche zwischen Planetarium und Turnhalle im Notfall als Evakuierungsfläche dient, kann sie nicht komplett bepflanzt werden.
Doch auch die jetzige Wahl auf 5 Bäume hat einen tieferen Sinn. Denn drei Monate nach Luckners Tod wurden in Israel 5 Bäume für ihn im Thomas-Mann-Wald gepflanzt. Denn Luckner habe viele jüdische Freunde gehabt, hat auch eine jüdische Frau vor dem KZ gerettet, erklärte Maurer.
Die 5 Bäume sollen im kommenden Jahr, den 80. Jubiläum des Kriegsendes, offiziell an die Stadt übergeben werden. Maurer hat auch angesichts der weltpolitisch angespannten Lage einen Namen: Friedenshain.
„Gepflanzt wurden fünf Bäume: Esskastanie, Hopfenbuche, Mehlbeere, Gleditschie und Japanische Zelkove.“
Hierzu 2 Anmerkungen:
1. Kann man Bäume nicht mal einfach so pflanzen? Für die Natur, für die Umwelt, für den Schatten, für das Auge? Muss es unbedingt mit irgendwelchen „Werten“ verbunden sein?
2. Die Baumauswahl mal wieder! Wir haben hier in Mitteleuropa vom Aussterben oder genetischer Verarmung bedrohte Baumarten, wie die Schwarzpappel, den Speierling und viele mehr. Die Gleditischie (Amerika) und die japanische Zelkove (Japan) muss man nicht setzen. Feldahorn, Wildbirne, Speierling, oder wenn es etwas grösser sein soll, dann die ganz konventionelle Rotbuche, der Spitz- oder Bergahorn, die Sommer- und Winterlinde, die Silberweide, die Eiche natürlich auch.
Man sollte sich mal überlegen, ob es wirklich nötig ist, wegen persönlicher Eitelkeit diese potentiellen Neophyten zu setzen und sich dann „gut“ zu fühlen oder nicht lieber was, was auch für die Natur einen Wert hat. Zumal Bäume wie Eiche, Ahorn, Linde, Rotbuche und alle anderen gerne mal ein paar hundert Jahre alt werden.
Mann muss doch im Gespräch bleiben. Eine deutsche Eiche hätte zu einem solchen Anlass doch Geschmäckle.
Ganz ihrer Meinung. Derartige Bäume haben auf öffentlichen Grund nix verloren. Allerdings ist der Anlass doch egal. Frieden ist ja nun das einzige, was wirklich erstrebenswert ist.
Die Gleditschie (Gleditsia triacanthos) und die Japanische Zelkove (Zelkova serrata) bieten erhebliche Vorteile.
Die Gleditschie stammt zwar ursprünglich aus Nordamerika, hat sich jedoch in Mitteleuropa als eine äußerst klimaresiliente Baumart etabliert. Sie ist bekannt für ihre Toleranz gegenüber Trockenheit, Hitze, salzhaltigen Böden (z. B. durch Streusalz), städtischer Luftverschmutzung und verdichteten Böden. Diese Eigenschaften machen sie zu einer idealen Wahl für urbane Standorte, an denen heimische Arten wie Rotbuche oder Eiche oft Schwierigkeiten haben, sich zu etablieren oder langfristig zu überleben. Darüber hinaus sind die filigranen Blätter der Gleditschie lichtdurchlässig, wodurch ein angenehmes Mikroklima entsteht, ohne zu viel Schatten zu werfen.
Die Japanische Zelkove ist eine asiatische Art, die ebenfalls sehr widerstandsfähig gegen Trockenheit und Krankheiten ist. Sie hat in Europa gute Anpassungsfähigkeiten gezeigt und wird zunehmend in urbanen Pflanzkonzepten genutzt. Ihr eleganter Wuchs und die attraktive Herbstfärbung machen sie zudem ästhetisch ansprechend. Auch sie hat keine invasiven Eigenschaften, sodass sie die heimische Flora nicht bedroht.
Die von Ihnen vorgeschlagenen heimischen Alternativen wie Feldahorn, Wildbirne oder Speierling sind zwar ökologisch wertvoll, benötigen jedoch spezifische Standorte und Pflegemaßnahmen, die auf städtischen Flächen nicht immer gewährleistet sind. Zum Beispiel hat der Speierling (Sorbus domestica) hohe Anforderungen an Bodenqualität und Pflege, um erfolgreich zu gedeihen. Feldahorn und Rotbuche wiederum sind empfindlicher gegenüber Trockenstress, was angesichts des Klimawandels ein zunehmend wichtiger Faktor ist.
Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Biodiversität: Eine Mischung aus heimischen und eingeführten, jedoch nicht invasiven Baumarten erhöht die Widerstandsfähigkeit eines Baumbestandes gegen Schädlinge und Krankheiten. Ein reiner Bestand heimischer Arten birgt die Gefahr, dass bestimmte Schädlingsarten, die sich auf diese spezialisiert haben, große Schäden anrichten könnten. Die Diversifizierung des Baumbestands, wie hier durch Gleditschie und Zelkove umgesetzt, trägt somit gerade zur Stabilität urbaner Ökosysteme bei.
So weit ich sah, hat er/sie nie behauptet, vom Fach zu sein.
Kann man nichtmal ein paar Bäume setzen, ohne dass ständig einer immer etwas besser weiß?