Baustelle ohne Bagger: Projekt auf dem Schorre-Areal in Halle liegt offenbar auf Eis – Investor antwortet auch auf Fragen der Stadt nicht

Wo einst hunderte Hallenser zu den Klängen von House, Pop und Rock ihre Wochenenden feierten, ist heute Stillstand eingekehrt. Die Kultdiskothek Schorre, über Jahrzehnte ein fester Bestandteil der halleschen Ausgehkultur, wurde vor drei Jahren geschlossen. Seitdem hat sich das Bild des Areals an der Willy-Brandt-Straße in Halle (Saale) radikal verändert: Große Teile des Gebäudekomplexes wurden abgerissen, fünf moderne Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 134 Wohnungen sollten entstehen – doch von Aufbruchsstimmung keine Spur mehr.
Baustelle im Dornröschenschlaf
Nach dem Abriss im Jahr 2022 begannen zunächst zügig die vorbereitenden Bauarbeiten. Die Bodenplatten für die geplanten Wohnhäuser wurden teilweise gegossen, Baumaschinen rollten über das Gelände. Doch seit mehreren Wochen herrscht dort gespenstische Ruhe. Die schweren Geräte sind abgezogen, die Baustelle wirkt verlassen. Betontreppen liegen achtlos im Unkraut neben dem Bauzaun, sogar die temporären Parkverbotsschilder wurden inzwischen entfernt. Für viele Anwohner ist der Anblick frustrierend – nicht nur wegen des ästhetischen Stillstands, sondern auch wegen der emotionalen Verbindung zur einstigen Schorre.

Stadtverwaltung ohne Informationen
Auch die Stadt Halle zeigt sich irritiert über die Entwicklung. Eine offizielle Bauunterbrechung wurde durch den Bauherrn bislang nicht angezeigt – obwohl dies laut Bauordnung des Landes Sachsen-Anhalt verpflichtend wäre. Stadtsprecher Drago Bock bestätigt: „Der Bauherr ist durch die untere Bauaufsichtsbehörde der Stadt um Mitteilung zum aktuellen Baufortschritt gebeten worden.“ Bisher habe man jedoch keine Antwort erhalten.
Mehrfache Anfragen – sowohl durch die Stadt als auch durch uns – blieben ebenfalls unbeantwortet. Welche Gründe zum Baustopp geführt haben könnten, bleibt im Dunkeln. Auch finanzielle Schwierigkeiten oder rechtliche Probleme können derzeit nicht ausgeschlossen werden. Das Immobilienunternehmen Quarterback hatte im Frühjahr seien gesamten Wohnungsbestand veräußert.
Was bedeutet das für das Projekt?
Für die Stadt Halle ist die unklare Situation auf dem Schorre-Gelände ein heikles Thema. Das Scheitern eines Projekts dieser Größenordnung ist mehr als nur ein Imageproblem, das Gelände steht derzeit als halbfertige Baustelle leer – mit unkalkulierbaren Risiken für Sicherheit, Sauberkeit und Anwohnermoral.
Stadt will dranbleiben
Die Bauaufsicht kündigte an, weiterhin im engen Kontakt mit dem Bauherrn zu bleiben. Sollte sich keine Bewegung abzeichnen, könnten rechtliche Schritte geprüft werden – etwa eine Aufforderung zur Wiederaufnahme der Bauarbeiten oder im Extremfall eine Rücknahme der Baugenehmigung. Diese würde nach zwei Jahren Stillstand verfallen.

Ich habe mal von einer Stadt in D gehört (weiß nicht mehr welche), die Baugrundstücke mit der Auflage verkauft, in einer bestimmten Zeit (2,3,5 Jahre) das Projekt abgeschlossen zu haben. Ansonsten fällt das Grundstück wieder an die Stadt zurück. Bei privaten Verkäufen müsste sich die Stadt halt in die Verträge einklinken, sie hat ja auch Vorkaufsrechte. Sowas müsste doch auf die Beine helfen.
Wann hat das Grundstück der Stadt gehört?
In private Verträge einklinken und Vorkaufsrecht – das hat nicht mal in der DDR funktioniert.
Woher hast du dein „Wissen“ immer nur?
In den Sand gesetzt ? Sind die Fördermittel alle ? Peinlich ist das .
,,Rücknahme der Baugenehmigung“
Na dann aber flott und auf den Wiederaufbau der Schorre pochen. Für den jetzigen Schandfleck musste unsere geliebte Schorre verschwinden. 😡
Wir Wollen Unsere Schorre Wieder Haben.
2 Kommas, das Signum des Lotte.
Ist die Quarterback Immobilien AG finanziell angeschlagen?
Nein.
Bitte genauso bei der Brüderstraße 7 hinterher sein!
Wenn schon Fördermittel und Erlöse auf die nicht vorhandenen Wohnungen geflossen sind, dann könnte es sein, dass der Investor sich irgendwo auf einer Südseeinsel ein schönes Leben genießt. Wäre nicht der Erste und auch nicht der Letzte. Und die Banken verbuchen das dann wie gewohnt als Penauts. Sarkasmus off
Bauherr will mehr öffentliche Mittel um weiter zu bauen? Gewinne werden privatisiert.
Ein intaktes (historisches) Gebäude fast abgerissen, und nun liegt die Betoninvestmentruine brach.