Beginn der Erkältungszeit in Sachsen-Anhalt – aber erst vier Grippe-Fälle
Mit dem Herbst beginnt die Erkältungszeit. Ein Grund dafür ist, dass Menschen sich wieder vermehrt in Innenräumen aufhalten und dort Viren, die akute Atemwegserkrankungen (ARE) hervorrufen, leicht durch virushaltige Tröpfchen oder Aerosole beim Sprechen, Husten oder Niesen auf andere übertragen werden können. Dabei handelt es sich nicht nur um Erkältungsviren, die einen einfachen Schnupfen oder Husten auslösen. Mit fallenden Temperaturen werden auch wieder Infektionen durch Respiratorische Synzytialviren (RSV) und Influenzaviren auftreten, die, insbesondere bei Kleinkindern, immungeschwächten bzw. alten Menschen auch schwere Erkrankungen hervorrufen können. Auch COVID-19-Infektionen werden im Herbst und im Winter wieder zunehmen, denn das Coronavirus SARS-CoV-2 ist in der Lage, immer wieder Mutationen zu erwerben, die zu steigenden Neuinfektionen führen können.
Aktuell ist die Influenza-Aktivität gering. Mit Stand vom 05.10.2023 wurden dem Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) von Anfang bis Ende September (36.-39. KW 2023) 4 Influenza-Meldefälle aus Sachsen-Anhalt übermittelt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es bereits 79 Fälle. Die Meldezahlen der aktuellen Saison sind vergleichbar mit vorpandemischen Jahren und es deutet bisher nichts auf den Beginn einer frühen Grippewelle, wie sie im letzten Jahr auftrat, hin. Bei den aktuell registrierten 4 Meldefällen handelt es sich um Influenza A. Eine Subtypisierung wurde in einem der 4 Fälle übermittelt (A/H3N2). Sollte dieser Subtyp auch in dieser Grippewelle wieder dominieren, ist keine besonders starke Grippewelle zu erwarten, da wegen der starken Influenza-A/H3N2-Welle im letzten Jahr von einer guten Grundimmunität in der Bevölkerung auszugehen ist. Sollten Influenza-A/H1N1-pdm09-Viren oder Influenza-B-Viren verstärkt auftreten, könnte uns auch in der aktuellen Saison eine starke Grippewelle bevorstehen.
In der vergangenen Herbst-Winter-Saison traten während der Influenzawelle ebenfalls RSV-Infektionen und COVID-19 auf und belasteten zeitgleich das Gesundheitssystem. Während RSV vor allem bei Kleinkindern einen Großteil der schweren Atemwegsinfektionen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, ausmachte, war bei älteren Personen vor allem COVID-19, aber auch Influenza dafür verantwortlich.
Die Influenzawelle der letzten Saison verlief sehr stark und deutlich früher als in vorpandemischen Zeiten, in denen sie meist erst im Januar begann. Sie startete in Sachsen-Anhalt Mitte November 2022, erreichte ihren Höhepunkt Anfang Dezember und endete bereits zum Jahreswechsel. Es zirkulierten vor allem Influenza-A-Viren des Subtyps A/H3N2 und betroffen waren besonders Schulkinder. Von insgesamt 18.577 Influenza-Fällen, die in der Saison 2022/23 in Sachsen-Anhalt registriert wurden, waren 9.089 (49%) Kinder und Jugendliche.
Wann die Influenza-Welle der aktuellen Herbst-Winter-Saison beginnt und wie stark sie verlaufen wird, lässt sich nicht vorhersagen. Der Verlauf der Welle ist davon abhängig, welche Influenzavirus-Subtypen oder Linien dominieren werden und wie hoch die Grundimmunität der Bevölkerung in Bezug auf sie ist.
Schutzmaßnahmen gegen akute Atemwegsinfektionen einschließlich Influenza, RSV und COVID-19 beinhalten die bekannten Hygieneregeln, wie Händewaschen, in die Armbeuge Niesen oder Husten, große Menschenansammlungen und Kontakt mit Erkrankten meiden bzw. zuhause bleiben, wenn man krank ist, lüften und ggf. auch Masken tragen. Der beste Schutz vor einem schweren Verlauf ist jedoch die Impfung. Gegen Influenza und COVID-19 empfiehlt die ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) deshalb bestimmten Personengruppen eine saisonale Impfung bzw. Auffrischimpfung, die am besten im Herbst erfolgen soll. Dazu gehören über 60-Jährige, besonders gefährdete Personen und solche mit Kontakt zu besonders gefährdeten Personen, z. B. medizinisches und pflegerisches Personal. In Sachsen-Anhalt wird die jährliche Impfung gegen Influenza darüber hinaus allen Altersgruppen empfohlen. Aufgrund der genetischen Variabilität von SARS-CoV-2 und Influenzaviren werden diese Impfstoffe an die zirkulierenden Virusvarianten angepasst.
Da eine Infektion mit Influenzaviren oder auch anderen Viren zu einer bakteriellen Sekundärinfektion führen kann, ist es zudem sinnvoll, seinen Impfstatus auch bezüglich Haemophilus influenzae, Pneumokokken und Meningokokken überprüfen zu lassen. Für die erst seit kurzem für ältere Menschen und für Schwangere (zum Schutz der Neugeborenen) in der Europäischen Union zugelassenen RSV-Impfstoffe hat die STIKO noch keine Impfempfehlungen herausgegeben.
Wer auch immer für diese Pressemitteilung verantwortlich ist, sollte sich warm anziehen, wenn Herr Bundesminister Prof. Lauterbach anruft und die lausige Panikmache bemängelt. Da werden Köpfe rollen müssen!!!
Na kommt‘s wieder mit Corona mimimi