Bildungsausschuss beschließt Aufhebung der Schulbezirke an Sekundarschulen

Der Bildungsausschuss hat sich am Mittwoch mehrheitlich dafür entschieden, die Schulbezirke an den vier bestehenden Sekundarschulen Johann Christian Reil (Norden), Fliederweg (Südstadt, südliche Innenstadt), Halle-Süd (Silberhöhe, Ammendorf) und Heinrich Heine (Neustadt) aufzuheben. Passieren soll dies laut Antrag zum Schuljahr 2018/19. Schulleiter und Stadtschülerrat hatten sich gegen den Antrag gestellt. Mit dem nun erfolgten Beschluss können sich die Sekundarschüler aussuchen, auf welche Schule sie gehen. Es gab drei Gegenstimmen und eine Enthaltung.
„Wir verstehen die Angst, dass sich keine Gemeinschaften bilden können“, sagte Annika Seidel-Jähnig (SPD). Magdeburg habe gezeigt, dass es ohne Schukbezirke an Sekundarschulen laufe. „Wir sehen die Notwendigkeit, haben keine andere Wahl.“ Die Aufhebung sehe man als Chance, dass sich an den Sekundarschulen neue Profile bilden können.
Es sei keine Entscheidung gegen die Schulleiter, sagte der sachkundige Einwohner Torsten Schiedung. Es sei eine „pragmatisch-verwaltungstechnische Lösung.“ Eine soziale Entmischung, die Befürworter der Schulbezirke befürchten, erwarte er nicht. Andreas Schachtschneider (CDU) erklärte, einer sozialen Entmischung könne man nur durch feste Grenzen entgegenwirken.
Hendrik Lange (Linke) erklärte, er sehe Vor- und Nachteile in dem Beschluss. So können die Schulen durch eine Aufhebung der Schulbezirke Kapazitätsgrenzen festlegen und ein Losverfahren zur Aufnahme durchführen. Dadurch befürchte er, dass ein Schüler, der neben der Reil-Schule wohnt, an die kilometerweit entfernte Halle-Süd-Schule zugeordnet wird.
Thomas Senger vom Stadtelternrat sagte, die Sekundarschulen in Halle seien die Resterampe, müssten alle Schüler aus ihrem zugewiesenen Schulbezirk aufnehmen, „Mit einer Neuregelung können die Schulen sagen, es geht nicht mehr und einen Aufnahmestopp verhängen. Zudem stelle man auch ein Stück weit Gerechtigkeit her im Bezug auf Schülerbeförderung.
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