Die Schweden sind da: Söldnerlager am Landesmuseum
Kanonenschüsse hallen über die Wiese vorm Landesmuseum, Zelte sind aufgebaut: in Halle wird am Pfingstwochenende die Zeit gut 400 Jahre zurückgedreht. Ein historisches Söldnerlager lockt noch bis Sonntagabend. Der Eintritt ist frei.
Die Living-History-Gruppen »MacKays Regiment of Foote«, »Sperreuthers Schwarzes Regiment«, »Die Verlorenen zu Memmingen« und die »Historische Nürnberger Stadtwache« haben sich niedergelassen. In Vorführungen und Mitmachaktionen wird der Lageralltag im Dreißigjährigen Krieg in all seinen Facetten für die Besucher erlebbar. Zwischen Pulverdampf und Pikendrill kann man einen Blick in die Zelte von Tross und Söldner werfen, um ihnen bei den alltäglichen Verrichtungen und der Pflege der Ausrüstung über die Schultern zu schauen. Außerdem wird den Besuchern gezeigt, wie damals so eine Kanone geladen wurde. Wichtig dabei: den Blick zum Feind. Und gefeuert wurde natürlich auch, natürlich mit gehörigem Abstand zum Publikum. Schließlich rummst es gewaltig. „Und die Stichflamme kann bis zu 10 Meter weit reichen“, erklärte einer der Darsteller.
Das Lagerleben wird zur vollen Stunde durch Führungen in der Sonderausstellung ergänzt. Die Aktion ist kostenlos, lediglich für den Museumsbesuch muss der Eintritt entrichtet werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Sonderausstellung »Krieg – eine archäologische Spurensuche« ist noch bis zum 22. Mai 2016 im Landesmuseum für Vorgeschichte zu sehen.
Was soll das Kriegsspiel? Wir als Anwohner fallen bei den Kanonenschüssen fast vom Stuhl, die Scheiben klirren, die Kinder wimmern angstvoll!
Kann ich nur unterstützen… so ein quatsch hat in der Innenstadt nix tu suchen. bitte wieder aufs feld nirgendwo bei lützen umziehen…da kann dann weiter gespielt werde.
Ich wohne luftlinie ca 500 m weit weg und auch bei mir war das gelärme noch sehr störend.
Schöne Pfingsten
Alles Schießen innerhalb der Stadtmauern bleibt das ganze Jahr hindurch untersagt. (Stadtordnung von 1803)
Haben die Sie noch? Sowas in Zeiten von Flüchtlingsnot (viele mit kriegshintergrund) ich finde das absolut taktlos .. Wohne zudem nicht weit entfernt und bin von dem Geballer genervt. Wer will in das (unschön) mit Bauzäunen isolierte Lager überhaupt reinschauen zumal dafür bezahlen?
Liebe Kommentatoren, es bietet sich an, sich die Ausstellung mal anzuschauen und mit den Akteuren ins Gespräch zu kommen, gerade wenn man so nahe dran wohnt. Dann erfährt man in der Tat viel über Krieg, Flucht und Gefahr, denn darum geht’s bei beidem. Schade, dass so wenig Leute kommen. Das Knallen über den Tag (zum letzten Mal weit vor 18 Uhr) übrigens ist nichts, aber auch gar nichts im Vergleich zu Silvester und folgende… Wir wohnen auch direkt um die Ecke…
@marga d. Ich habs nicht so mit Hobby Militarismus. War aber vor Ort und hab mir das mal angesehen…. zusätzliche Frechheit die Strasse gleich mit abzusperren. Ich glaube mich schwach zu erinnern das der tenor der Ausstellung nicht die verherrlichung des Krieges ist. Recht hast du was die schiesszeiten angeht…. wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat.