Drei Hallenser mit dem Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in der Magdeburger Staatskanzlei den Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt an eine Bürgerin und sechs Bürger überreicht.
Geehrt wurden:
Edda Ahrberg, Tangerhütte, OT Cobbel
Die 71-jährige Theologin wurde für Ihre herausragende Verdienste im Zusammenhang mit der Aufarbeitung des SED-Regimes geehrt. Ab 1990 war sie Mitglied des Bürgerkomitees zur Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. 1991 arbeitete sie in der Bezirksverwaltungsbehörde Magdeburg im Bereich Verfolgte des Nationalsozialismus und engagierte sich von 1992 bis 1994 für den Aufbau eines Dokumentationszentrums in der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt Magdeburg (heute Gedenkstätte Moritzplatz). Von 1995 bis 2006 war sie Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Sachsen-Anhalt. Seitdem setzt sie sich in unterschiedlicher Form ehrenamtlich für die Opfer der SED-Diktatur ein und engagiert sich in der Kommunalpolitik. „Als langjährige Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Sachsen-Anhalt sowie in Ihrer freiberuflichen Tätigkeit haben Sie sich wie kaum jemand sonst für die Belange der Opfer und Betroffenen eingesetzt“, würdigte Haseloff das Engagement Ahrbergs.
Dr. Rüdiger Fikentscher, Halle
Der 84-jährige frühere Landtagspräsident wurde für sein herausragendes politisches Engagement in der Kommunal- und Landespolitik geehrt. Von 1990 bis 1994 und von 2002 bis 2011 war er Vizepräsident des Landtages. Von 1990 bis 2002 war er Landesvorsitzender der SPD und führte von 1994 bis 2002 die SPD-Landtagsfraktion. Von 2004 bis 2019 war er Stadtratsmitglied in Halle. Er gehörte 1994 zu den Mitbegründern der Gesellschaft für Demokratie und Zeitgeschichte Sachsen-Anhalt e.V. und war bis 2004 ihr Vorsitzender. Im Verein für Friedhofskultur in Halle und dem Umland engagiert er sich seit vielen Jahren im Vorstand. „Ihr wichtigstes Anliegen war und ist es, das Demokratiebewusstsein zu fördern und einen Beitrag zur Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit dem Land Sachsen-Anhalt zu fördern“, wandte sich Haseloff an Fikentscher.
Thomas Fritzsch, Freyburg
Der 64-jährige Musiker wurde für seine herausragenden Verdienste im Bereich der Musik und Kultur ausgezeichnet. Mit hohem persönlichen Einsatz widmet er sich der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, insbesondere der Wiederentdeckung verschollener und vergessener Gambenwerke. Bekanntheit erlangte er durch die Wiederentdeckung und Aufführung verlorener Werke von Komponisten wie Telemann und Abel. Im Jahr 2023 initiierte er in Köthen erstmals ein internationales Musikfestival anlässlich des 300. Geburtstages von Carl Friedrich Abel, welches künftig alle zwei Jahre stattfinden soll und in dessen Preisträgerjury er aktiv ist. „Sie tragen maßgeblich zur internationalen Reputation des Musiklandes Sachsen-Anhalt bei“, lobte Haseloff das Wirken Fritzschs.
Prof. Dr. Winfried Kluth, Halle
Der 66-jährige Rechtsprofessor wurde für seine herausragenden Verdienste auf dem Sektor des Staats- und Verwaltungsrechts und damit für die rechtlichen Grundlagen des Verwaltungshandelns und die Gesetzgebungslehre im Land Sachsen-Anhalt geehrt. Von 2000 bis 2014 war er Richter des Landesverfassungsgerichtes Sachsen-Anhalt. Seit 2015 ist er stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Gesetzgebung und hat den Preis für gute Gesetzgebung mitinitiiert. Er ist Herausgeber der Textsammlung zu den wichtigsten Landesgesetzen Sachsen-Anhalts. Die Herausgabe des Kommentars zum Grundgesetz wurde ihm übertragen. „Ihr rechtspolitisches Wirken ist von erheblicher Bedeutung für Staat und Gesellschaft“, richtete sich Haseloff an Kluth.
Andreas Porsche, Lutherstadt Eisleben
Der 64-jährige Arzt wurde für sein herausragendes Engagement für eine lebendige Kultur, insbesondere für eine vielfältige Musiklandschaft in Sachsen-Anhalt und für seinen Beitrag zur Belebung des kulturellen Tourismus ausgezeichnet. Er war vor der Wiedervereinigung Vorsitzender des Freundeskreises Carl Loewe im DDR-Kulturbund. Seit 1992 ist er Vorsitzender der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft e.V. Es ist nicht zuletzt sein Verdienst, dass sich die Carl-Loewe-Festtage zu einem international anerkannten Musikfest entwickelt haben. 2009 war er Gründungsmitglied des Vereins Straße der Musik, dessen Vorstand er bis heute angehört. An der Straße der Musik wurden unter seiner maßgeblichen Mitwirkung bereits 50 Stationen an historisch bedeutsamen Orten aufgebaut. „Mit Ihren Aktivitäten leisten Sie einen bedeutenden Beitrag zur Förderung des musikkulturellen Erbes unseres Heimatlandes“, würdigte Haseloff das Wirken Porsches.
Max Privorozki, 62 Jahre, Mathematiker, Halle
Der 62-jährige Mathematiker wurde für seinen jahrzehntelangen Einsatz für jüdisches Leben, für interreligiösen Dialog und für die Bekämpfung von Antisemitismus geehrt. Seit 1999 ist er Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Halle und gleichzeitig deren Geschäftsführer. Seit 2007 war er kommissarischer Vorsitzender des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt und von 2009 bis 2024 dessen Vorsitzender.
Auf Bundesebene vertrat er den Landesverband im Direktorium des Zentralrats der Juden in Deutschland bis Ende 2024. Er gab den Anstoß für die Gründung des Freundeskreises Leopold Zunz Zentrum e.V. und trug maßgeblich zur Etablierung der Jüdischen Kulturtage zunächst in Halle und dann auf Landesebene bei. Er war von 2022 bis Anfang 2025 Mitglied im Beirat für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt „Neben der Bekämpfung des Antisemitismus ist Ihnen besonders das Engagement für Toleranz und Verständigung wichtig“, wandte sich Haseloff an Privorozki.
Gustav-Adolf Schur, Biederitz, OT Heyrothsberge
Der 94-jährige frühere Radsportler wurde für seine Verdienste um den Sport, für sein motivierendes Engagement zur Förderung des Nachwuchses und für seine bis heute bestehende Vorbildwirkung geehrt. Er gewann unter anderem 1955 und 1959 die Internationale Friedensfahrt sowie 1958 und 1959 die Straßenweltmeisterschaft der Amateure. Bis heute ist er ein beharrlicher Motivator für Bewegung, gesunde Ernährung und Gemeinsinn. Beispielsweise nahm er 2022 an der Rügen-Tour für krebskranke Kinder teil und ist Ehrenpräsident des Landessportbundes Sachsen-Anhalt. „Auch nach Ihrer sportlichen Karriere setzten Sie sich für die Förderung des Sports, insbesondere der Jugend ein“, richtete sich Haseloff an Schur.
Hintergrund
Der Landesverdienstorden ist die höchste Auszeichnung Sachsen-Anhalts. Mit ihm werden außergewöhnliche Leistungen über einen längeren Zeitraum für das Land Sachsen-Anhalt und die Allgemeinheit gewürdigt. Einschließlich der heute überreichten Auszeichnungen wurde der Orden nun 77 Mal verliehen.
Stasi und DDR-Diktatur ist immer gut, da reicht schon die Grundschule.
Bist ja nicht betroffen gewesen oder selbst ein Rote Socke!
Wann bekommt ein Arbeiter einen Verdienstorden ? Die Arbeit eines einfachen Arbeiters wird i jetzigen Deutschland gar nicht gewürdigt .
Honecker war volksnah zum arbeitenden Volk. Nicht nur zur Intelligenz.
Doch, er bekommt seinen Lohn, so wie alle die Arbeiten. Aber wenn Du in Deiner Freizeit 100 benachteiligte Kinder förderst, oder eine Ruine von historischem Wert rettest kannst Du auch einen Preis bekommen. Nur in einem geb ich Dir Recht: Politiker sind deitlich zu oft vertreten bei solchen Preisen. Aber am Ende ist es auch nur ein Dtück Metall am Sioffband. Wenn der Staat es ernst meinen Eürde gäbe es was Wertvolles, wie lebenslange Steuerbefreiung. So, na ja, nur eine Geste.
Das Metall interessiert keinen . Die Geehrten sind scharf auf das Geld was dazu gehört .
Schur ist der totale Fehlgriff. Man kann doch seine aktive politische Tätigkeit so einfach ausblenden, weil er ein erfolgreicher Sportler war! Wäre er ein kritischer Sportler gewesen, dann gäbe es auch seine Erfolge nicht bzw. die Verehrung nach seiner Karriere!
32 Jahre Volkskammermitglied, wo er Unrechtsentscheidungen mit legitimierte, kann man nicht wegwischen! Für seinen Sport, kann man ihn im Heimatverein ehren, aber kein Staatsorden des Landes!
Du begreifst seine Leistungen nicht. Was du mit der Volkskammer erzählst ist Käse.
Wer weiß wo du überall gessessen hast!
Nene, da hat“geht gar nicht“ schon recht. Aber die Linken-Seilschaften funktionieren hier leider immer noch.
Recht hat er aber aber dennoch.
Mit dem früheren HNO -Arzt Fikentscher begann der Niedergang der SPD in Sachsen-Anhalt. Ich verweise nur auf die von ihm gesteuerte Stimmungsmache gegen Manfred Püchel!!!!!
Berufspolitiker sollten grundsätzlich von staatlichen. Verdienstorden ausgenommen werden.