DRK warnt vor gefährlichen Badestellen in der Saale und will offizielle Flussbadestellen
Die Wasserqualität der Saale in Halle hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, immer öfter wird in dem Fluss heutzutage gebadet. Teilweise sind es bis zu 100 Personen im Wasser an heißen Tagen.
„Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die zeigt, dass die Umweltschutzmaßnahmen der vergangenen Jahre wirken und die Saale wieder als Badegewässer angenommen wird“, stellt Sven Thomas, der Vorsitzende der DRK Wasserrettung, fest.
Doch er warnt zugleich vor den Gefahren. Denn als Bundeswasserstraße diene die Saale vorrangig dem Schiffsverkehr. Die vertiefte Fahrrinne sorge für höhere Fließgeschwindigkeiten und unter Wasser steil abfallende Böschungen Die geringe Breite des Flusses führe dazu, dass die mit roten und grünen Bojen gekennzeichnete Fahrrinne oft nur wenige Meter vom Ufer entfernt ist und Badende schnell in den Boots- und Schiffsverkehr geraten.
Die DRK Wasserrettung zählt über 30 natürliche Zugänge zum Fluss, die von Badenden genutzt werden, nicht selten in unmittelbarer Nähe von wasserbaulichen Anlagen wie Schleusen, Wehren und Brücken und somit zusätzlich gefährlich.
Als besonders gefährlich Badestellen und Uferbereiche gelten: Die Wiese am Trothaer Wehr, nur 30 m vom Wehr entfernt und direkt in der Einfahrt zur Trothaer Schleuse gelegen, sowie der „Saalestrand“ an der Ziegelwiese. Hier fällt die Böschung unter Wasser steil auf 5m Tiefe ab, die Strömung führt dicht am Ufer entlang und ist nur schwer einzuschätzen, der Bootsverkehr läuft direkt an der Badestelle vorbei.
An der Brücke der Freundschaft bestehe für Jugendliche, die unerlaubt in den Fluss springen, aufgrund der geringen Wassertiefe von 1,2 m unter der Brücke außerhalb der Fahrrinne erhebliche Verletzungsgefahr. Am Rabeninsel-Wehr sei die Wehrkante extrem glatt. Dennoch laufen Kinder hier oft entlang. Wer hier abrutscht, wird von der Fallströmung unter Wasser gezogen, warnt das DRK. Im Wasser befinden sich zudem große Steine. Erst vor wenigen Tagen sind dort drei Kinder nur knapp vor dem Ertrinken gerettet worden.
Die Uferpromenade am Bootshaus 5 ist teilweise noch gesperrt, dort gibt es keinen Absturzschutz, im Wasser befinden sich vereinzelt Stahlteile der Bewehrung, zudem sind keine Leitern vorhanden, die ein Verlassen des Wassers ermöglichen würden.
„Tödliche Badeunfälle sind nur eine Frage der Zeit“, sagt Thomas. Er betont, Badende und Schwimmer nutzen die Saale auf eigenes Risiko und gefährden sich dabei häufig selbst. Die DRK Wasserrettung schlägt deshalb vor, Flußbadestellen zu schaffen. Mit der Einrichtung von Flussbadestellen ließen sich die Ertrinkungsrisiken deutlich verringern.
Insbesondere schlägt Thomas vor, die Einrichtung einer Flussbadestelle am Amselgrund, im Mündungsbereich der Wilden Saale zu prüfen. Dort ist der Fluss verhältnismäßig breitund die Strömung verlangsamt. Im Bereich der Einmündung der Wilden Saale entsteht zusätzlich ein „Strömungsschatten“. Erforderlich wäre eine Geländeanpassung am Ufer, um den Ein- und Ausstieg in den Fluss zu erleichtern, zudem die Ausbringung von Bojen und Schwimmleinen für einen Nichtschwimmerbereich in Ufernähe. Ein weiterer Vorteil laut DRK: Der Amselgrund ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen und verfügt bereits über einen weitläufigen Grünbereich. Erforderlich wären Sanitäranlagen.
Alternativ könne auch der Bereich südlich des jetzigen „Saalestrandes“ in Frage kommen. Aufgrund der geringen Tiefe von 1,8 – 2,2 m und der abgeschwächten Strömung ließe sich dort mit Hilfe von Buhnen ein strömungsberuhigter Bereich schaffen. Eine Abgrenzung mit Bojen und Schwimmleinen könnte zusätzlich Nichtschwimmer- und Schwimmerbereiche markieren und vom Bootsverkehr trennen. In Verbindung mit der Schaffung eines neuen Saalestrandes könnte der bisher genutzte Bereich zudem für „Kanutouristen“ als Haltepunkt angeboten werden.
Direkt neben dem „Bootshaus Nr. 5“ befindet sich bereits eine befestigte und nutzbare Einsetzstelle für manuell angetriebene Boote. Zudem sind Sanitäranlagen vorhanden.
Mit der Einrichtung von Flussbadestellen ließe sich die Sicherheit beim Baden und Schwimmen in der Saale deutlich verbessern. Mit überschaubarem Aufwand können die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung als Eigentümerin der Saale, und die Stadt als Betreiber eines Flussbades gemeinsam zum Gelingen dieses Projektes beitragen.
Die Umwidmung des „Saalestrandes“ zu einer „Halte- und Einsetzstelle“ für den Kanutourismus würde laut Wasserwacht zudem den Wassertourismus und -Sport auf der Saale unterstützen.
Mal im Stadtarchiv nachsehen, vor 100 Jahren hat es etliche Flußbäder gegeben, mit Bademeister. mußten dann nur schließen, weil die Saale zu dreckig wurde.
Außerdem war die Saale damals noch nicht so angestaut wie heute und eher ein flaches, von Stromschnellen durchflutetes Gewässer. Nicht umsonst wurden manche Bäder als „Wellenbad“ beworben: http://www.saalepfad.de/12badeanstalten.html
https://www.halle.de/images/de/Kultur/Stadtgeschichte/Historische-Orte/pulverweiden_s_9_1_boen_wb_326-xLarge.jpg
https://www.picclickimg.com/d/l400/pict/133360354960_/AK-Halle-Saale-Blick-vom-Wellenbad-Glaucha.jpg
Interessantes Bild, noch mit Kefersteinschem Haus und Wehr am Mühlgraben, heute dafür dort die Tristesse der Hochstraße.
Die Staustufen sind alt. Die einzigen die umgebaut wurden, sind an der Rabeninsel und an der Stadtschleuse wegen Hochstraßenbau. Damt wurde ja auch das Wehr an der Herrenstraße/Schwemme überbaut und die Mühle mit dem ehemaligen Bad abgerissen (hatten aber zu der Zeit die Russen in Beschlag).
Meine Rede seit Jahren: Ein Badestrand am Prallufer ist gefährlich und dumm, allein schon die jährliche Notwendigkeit, den fortgeschwemmten Sand zu ersetzen hätte doch mal einen Prozess des Überdenkens in Gang setzen können.
Hoffe sehr, dass die Fachleute vom DRK eher Gehör finden.
Saubere Saale, naja wenn man Laternenpfahle, Einkaufswagen, Fahrräder, Fäkalien und Küchenabfälle nicht berücksichtigt, dann ists wohl sehr sauber. Küchenabfälle dienen der Fütterung von Enten, Gänsen und Schwänen, wer da rein hüpft, naja.
Es ist schon ein Fortschritt, dass am Gitter des Überlaufs an der Neuen Residenz kein Klopapaier mehr hängt.
Die Saale ist für den Bootsverkehr und den Angelsport geeignet.Wer unbedingt im Fluss baden möchte, den empfehle ich die Klia.Ertrinken ist dort nicht möglich.
Wer ist denn verantwortlich dafür, dass dort an dieser jetzigen Stelle ohne Not damals ein Badeufer eingerichtet wurde? Wenn das dort so gefährlich ist wie man heute feststellt, muss das Bad dort auf dessen Kosten wieder entfernt werden! Denn augenscheinlich war das damals ein Schnellschuss ohne vorher genau zu prüfen und billig musste es sein. Da gibt es viel ruhigere Plätze um zu baden, aber warum gerade in der Saale? Ich habe noch im Luisenbad schwimmen gelernt. Da gibt es noch die Kanäle wo man ohne Gefahr baden könnte, da hätte man investieren können. Aber nee es musste ja in einem Saalebogen mit Strudel und Untiefen und Bootsverkehr sein. Unüberlegter Schnellschuss – typisch für Halle. Und nun?