Einblicke ins Herz des Krankenhauses: Martha Maria Dölau lud ein
Ins Krankenhaus gehen die wenigsten gern. Und wenn man doch mal muss, dann will man sich wohlfühlen. Umso besser ist es, wenn man die Einrichtung schon mal kennt.
Am Samstag lud das Krankenhaus „Martha Maria“ in Halle-Dölau zu einem Tag der offenen Tür ein. Und es war einiges los. Denn bei strömenden Regen waren Veranstaltungen in Gebäuden angesagt, was auch dem Tag der offenen Tür entgegen kam. Neben medizinischen Kurzvorträgen und Diskussionsrunden waren vor allem die einzelnen Stationen und Behandlungsgeräte für die Besucher interessant. Denn wann hat man schon einmal die Chance, sich auf einer Intensivstation umzuschauen? Dort wurden den Besuchern die Funktionen der einzelnen Geräte erklärt. So manches davon konnte man auch gleich bei sich selbst testen. Ein kleiner Clip an die Hand, und nach wenigen Sekunden konnten Sauerstoffsättigung und Herzfrequenz abgelesen werden.
Besucher konnten auch in Bereiche hinein schnuppern, die sonst verschlossen sind. So war der Andrang riesig im OP, in der Notaufnahme, auf der Intensivstation und Intermediate Care, im Herzkatheterlabor, in der Endoskopie, beim Gefäß-Ultraschall im ambulanten OP-Zentrum. Knie Endoprothesen und Wirbelsäulendarstellungen gab es in der Orthopädie-Ambulanz zu sehen und in der Gynäkologie-Ambulanz konnte man sich über Frauenleiden und z.B. die Operation bei Beckenbodensenkungen informieren. Die HNO-Ambulanz bot Beratungen und Hörtest und gemeinsam mit der Klinik für Allgemein-, Visceral und Gefäßchirurgie wurde anhand des Riesenmodells die Funktion der Schilddrüse erklärt. Viel Interesse gab es auch an der Demonstration von Schnellschnitten im Institut für Pathologie, welches sonst ebenfalls nur für Mitarbeitende zugänglich ist. Überall, wo man selbst etwas ausprobieren konnte, z.B. mit Hilfe minimalinvasiven OP-Instrumenten kleine Gegenstände zu fassen oder das Intubieren oder die Herzdruckmassage an einer Puppe durchzuführen, oder an den Ständen der Logopäden und Ergotherapeuten, bildeten sich zeitweise lange Schlangen. Die Infostände der Grünen Damen, der Palliativstation, der Selbsthilfegruppen, des Ambulanten Pflegedienstes aber auch Ausbildung und Pflege, der Christlichen Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe, der Seelsorge und die Patientenfürsprecherin waren äußerst gefragt. Im Zehnminutentakt wurden die begehrten Plätze auf der Tiefenwellentherapie-Matte in der Physiotherapie vergeben.
Insgesamt vier Rundwege waren ausgeschildert. Schließlich ist so ein Krankenhaus ein regelrechtes Labyrinth. Und so mancher Bereich wie das Onkologische Therapiezentrum, die Kita und die Pathologie waren doch etwas versteckt. Damit sich die Besucher gut zurechtfanden standen überall Pflegeschüler und –Schülerinnen als Lotsen und wurden dem Aufdruck auf ihren T-Shirts „Wir helfen Ihnen gerne weiter“ mehr als gerecht.
Das Krankenhaus wurde zwischen 1936 und 1942 von der Luftwaffe als Lazarett gebaut. Zu DDR-Zeiten war es Bezirkskrankenhaus Halle, ist den Hallensern seit dem vor allem wegen seiner idyllischen Lage als Waldkrankenhaus bekannt. 2007 trennte sich die Stadt Halle von ihren 51 Prozent Anteilen. Seit dem gehört es dem Diakoniewerk Martha-Maria der Evangelisch-methodistischen Kirche. In den letzten Jahren war es für 100 Millionen Euro saniert und modernisiert worden.
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