„Faires Praktisches Jahr (PJ): Rund 400 Medizinstudenten aus Halle protestieren, fordern neue Approbationsordnung
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Rund 400 Medizinstudenten haben sich am Mittwoch an einer Demonstration durch Halle (Saale) beteiligt. Die Teilnehmer riefen unter anderem “Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns das PJ versaut.” Es ging im Grundsatz um das Praktische Jahr. Das muss ein Medizinstudent in einem Krankenhaus absolvieren, bevor er dann anschließend die Abschlussprüfung absolviert und ausgebildeter Arzt ist.
Doch genau jenes PJ steht in der Kritik. Denn 400 Euro im Monat bekommen die Mediziner für den Fulltime-Job. Und oft haben die Ärzte, die ihre angehenden Kollegen anleiten sollen, kaum Zeit, um tatsächlich so etwas zu leisten.
“Wir kritisieren das System, nicht die Ärzte”, sagte einer der Medizinstudenten. Die 400 Euro im Monat reichen nicht aus, um die Lebenshaltungskosten zu stemmen. Obendrauf seien die zwei Wochen Abstand zwischen dem Ende des PJ und der Abschlussprüfung zu kurz, die Studenten fordern vier Wochen. Er habe sich mit vielen Menschen über die Situation unterhalten, sagte der Student, überall sei das Verständnis da. Doch offenbar habe man es nicht geschafft, in der Politik genug Aufmerksamkeit für das Thema zu generieren, so dass es bislang keine Änderung gab. Dabei seien die “Forderungen nicht krass, sondern realistisch.”
Unterstützung erhielten die demonstrierenden Studenten auch von Professorin Dr. Heike Kielstein, Dekanin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Forderungen seien “nachvollziehbar und verständlich”, sagte sie. “Für mich sind es Almosen, die Sie hingeworfen bekommen und die vorne und hinten nicht reichen”, sagte sie zur PJ-Vergütung, für sie auch ein Grund für den Fachkräftemangel bei Ärzten im Land. “Bleiben Sie dran und warten Sie nicht erst auf die neue Approbationsordnung”, sagte sie. Außerdem ging Kielstein auf die Problematik ein, dass auf den Krankenhausstationen oftmals keine Zeit ist. “Die meisten Ärzte wollen Ihnen etwas beibringen, haben aber keine Ressourcen”,
“Im PJ werden einem häufig Aufgaben übertragen, für die man nicht ausreichend qualifiziert ist und nicht genügend Anleitung erhält”, beklagte eine Studentin. Im aktuellen Gesundheitssystem stehe der Mensch nicht im Mittelpunkt. Deshalb brauche es für ein gerechtes Gesundheitssystem den Zusammenschluss aller Professionen. Dazu gehöre auch die Reinigungskraft im Krankenhaus.
Forderungen für neue Approbationsordnung:
- Das Recht, sich krankzumelden durch die Trennung von Krankheits- und Fehltagen in der Approbationsordnung, der Verordnung, die die Rahmenbedingungen des Medizinstudiums bestimmt.
- Eine qualitativ hochwertige Ausbildung! Mentoring, Betreuung und Lehrveranstaltungen, wie in den Entwürfen der Approbationsordnung vorgesehen, müssen zeitnah umgesetzt werden.
- Viele PJ-Studierende können von der Vollzeittätigkeit im Krankenhaus nicht leben. Es ist unerlässlich, dass den Studierenden eine für Grundbedürfnisse ausreichende Aufwandsentschädigung gewährt wird. Daher fordern wird eine bundesweite Aufwandsentschädigung mindestens in Höhe des BAföG-Höchstsatzes.
- Einen Mindestabstand von vier Wochen zwischen dem Ende des Praktischen Jahres und dem dritten Staatsexamen, der Abschlussprüfung des Medizinstudiums, denn auf das Staatsexamen vorbereiten geht nicht zwischen Tür und Angel!
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Wenn das PJ Teil des regulären Studiums ist, stelle ich mir allerdings die Frage, wie die Medizinstudenten bisher ihr Studium finanziert haben. Wovon haben die dann eigentlich die zehn Semester zuvor gelebt?
Bis zum Masterabschluss habe ich zweimal ein 6-monatiges Praktikum absolviert, das auch vergütet wurde. Das lag aber im Wesentlichen auch daran, dass ich mit meinen damaligen Arbeitgebern verhandelt habe und auch entsprechende Arbeitsleistung brachte.
Es klingt, als würden Sie den Studierenden eine Bezahlung nicht gönnen, die sie ja laut eigener Aussage selbst bekommen haben. Aus eigener Erfahrung kann ich noch beifügen, dass Medizinstudierende zuvor bereits mehrere Monate in ihren Semesterferien unentgeltlich in verschiedenen Bereichen im Krankenhaus gearbeitet haben und nun lediglich einen Lohn und faire Arbeitsbedingungen (wie Krankentage) für ihren 40-Stunden-Job im PJ fordern.
Fürs Erste würden Berechtigungsgutscheine für die Tafel reichen , damit keiner von denen hungrig zum Praktikum gehen muss.
Wie haben es in der Vergangenheit die Studenten bloß geschafft, die Hürden zu überwinden? Sie haben sich doch nicht etwa angestrengt. Die Teilnehmer der Demo haben wohl das Abi mit Müh und Not geschafft und sehen sich schon wieder mit Herausforderungen konfrontiert 🧐?
Du meinst, Kinder wohlhabender Eltern haben bessere Abinoten?
Mit Gejammer erreicht man nicht den Olymp. Wie haben denn die jetzigen bereits praktizierenden Ärzte ihr Pensum des Studiums gemeistert? Einfach mal drüber nachdenken. Ohne Fleiss kein Preis. Geld ist nicht alles im Leben, man muss auch mal Verzicht üben und kennenlernen.
Der Witz an der Sache ist ja, dass die Studierenden einen 40-Stunden Job ausüben (also sie sind fleißig) und dafür eben keinen Preis bekommen. Nur weil es die Ärzt:innen vor ihnen geschafft haben, muss das ja nicht heißen, dass das System dahinter gut ist. Und dass in unserem Gesundheitssystem etwas schief läuft sollte ja nun wirklich keinen überraschen.
Jeder der Medizin studiert, weiss im Voraus, dass es harte Jahre des Studiums sein werden, wo einige finanziell, als auch mental an ihre Grenzen kommen.
Abee mal positiv sehen, spätestens mit 45 jahren düsen diese armen Medizinstudenten mit einem cabrio durch die Botanik.
Blockadehaltung/ ist der neueste Schrei
Zum einen wäre die Konsequenz daraus, dass weniger Leute sich für ein Medizinstudium entscheiden und der Ärztemangel sich verstärkt – das kann ja nun keiner wollen. Und zum Anderen sehe ich hier keine Blockadehaltung. Aus den Forderungen geht ganz klar hervor, dass die Studierenden lernwillig sind – zu fairen Bedingungen.
Warum setzen sich approbierte Ärzte nicht für eine bessere Bezahlung der Pfleger ein, geben von ihrem Reichtum etwas ab, wenn es angeblich um das System geht?
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Viele Ärzt:innen setzen sich für ein besseres System ein, was beinhaltet, dass die Arbeitsbelastung für alle in diesem System sinken soll und dass auch alle eine faire Bezahlung bekommen. Beide Berufe brauchen einander und sollten doch lieber zusammen für ihr gemeinsames Ziel kämpfen als gegeneinander.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre.Auch zukünftige Einkommensmillionäre müssen mal klein anfangen.
Wer von denen Geld verdienen will kann aufs Land gehen – da sind die Lebenshaltungskosten klein u. es gibt keine Konkurrenz.Das will aber keiner. .
Die Genertion Z will lieber eine Lifeworkbalanz in urbanen Zentren.Für das teure Medizinstudium kann man dem Steuerzahler u. der Gesellschaft auch mal was zurückgeben.
Der Gesellschaft was zurückgeben = kostenlose Arbeitskraft? Na dann immer zu. Niemand zwingt dich ein Gehalt und dein Recht auf Krankentage in Anspruch zu nehmen.
Übrigens haben Medizinstudierende bis zum PJ bereits 7 Monate in ihren Semesterferien unentgeltlich im Krankenhaus gearbeitet.
Und zuletzt kann man der GenZ wohl kaum vorwerfen, dass sie nicht ihre ganze Energie in einen Job stecken, von dessen Gehalt sie sich deutlich weniger leisten können als Generationen vorher. Betrachtet man beispielsweise die Entwicklung der Grundstückspreise wird es für die GenZ sehr viel schwerer sich ein Eigenheim zu leisten als für einen Boomer.
Das „Praktische Jahr (PJ)“ ist der letzte Studienabschnitt im sechsten Studienjahr. Nach bereits zwei bestandenen Staatsexamen arbeiten Studierende hier 40h/Woche im Krankenhaus und unterstützen, idealerweise unter Anleitung ausgebildeter Medizinerinnen und Mediziner, erste ärztliche Tätigkeiten.
Man ist teilweise sogar gezwungen, krank im Krankenhaus zu arbeiten – denn gesonderte Urlaubs- und Krankentage gibt es nicht! Im Schulterschluss mit allen anderen medizinischen Berufen ist diese Demonstration eine von noch vielen notwendigen Schritten, um auf die Mängel im Gesundheitssystem hinzuweisen!
Wenn Sie auch daran interessiert sind, das werdende Ärzte und Ärztinnen gut ausgebildet werden um Sie und Ihre Familie später gut zu behandeln, unterzeichnen Sie gerne die dazugehörige Petition zum „Fairen PJ“ und senden Sie mit uns eine deutliche Nachricht an die Regierung!
https://www.openpetition.de/petition/online/ausbildung-statt-ausbeutung-endlich-ein-fairespj-im-medizinstudium
Deutliche Absage für diese Forderungen. Wer krank zur Arbeit geht, ist selbst dran Schuld. Jeder ist für sein Wohlergehen selbst verantwortlich.
Gejammer wo man nur hinschaut
Du hast keine Ahnung ! Man darf nur eine bestimmte Anzahl von Tagen in diesem Jahr fehlen und da werden Krankheitstage und sonstige freie Tage zusammen gerechnet.
Dies ist auch grenzwertig, weil man letztlich auf Regenerationsanspruch verzichtet. Mütter und Väter sind bei kranken Kindern besonders übel dran.
Das Studium ist beinhart, lange und wie schon geschrieben, können viele Studenten auch in den Semesterferien nicht arbeiten gehen , da dort Pflichtpraktika absolviert werden .
Bafög und Unterhalt sind bei den aktuellen Lebenshaltzngskosten echt eine Zumutung .
Man kann die Forderung nur unterstützen !
Es geht ja nicht um dicke Gehälter , sondern um eine gerechte Entlohnung bei einem sehr langen Praktikum !
Hätte nie gedacht, das sich jemand öffentlich gegen ein verbindliches Mentoring, eine adäquate Ausbildungsbetreuung, das Abhalten von Lehrveranstaltungen sowie das Recht auf Krankmeldung stellt.
Viele Studierende, insbesondere in Halle, haben bereits eine medizinische Ausbildung absolviert und waren vor dem Studium mehrere Jahre beruflich tätig.
Ihre Haltung schadet auch Studierenden mit Kindern, die trotz erkrankter Kinder zur Arbeit müssen, weil Sie sonst ohne Ausnahme ein Jahr Zeit verlieren.
„Wenn Sie auch daran interessiert sind, das werdende Ärzte und Ärztinnen gut ausgebildet werden…“
Dann werde ich von schlecht ausgebildeten Ärzten behandelt, weil die das alte System durchlaufen haben?
Vor allem werden Sie behandelt von kranken Ärzt:innen, die sie anstecken könnten. Und von überarbeiteten Ärzt:innen, die unkonzentriert sind. Und eben auch von jungen Ärzt:innen, in deren Ausbildung die Lehre aufgrund von Zeitmangel zu kurz gekommen ist und sie dementsprechend einige Dinge nie richtig -gezeigt bekommen haben.
Da stimme ich den Studenten voll zu
Ja wehrt euch und lasst euch das nich gefallen, die wollen euch ausbeuten
Ich weiß gar nicht , ob die Urologen , die sich gefühlt von fast jedem Pat. bei 100 Euro bar für eine qualifizierte Prostatauntersuchung zusätzlich zur KV-Karte auf den Tisch legen lassen , diese auch versteuern ?
Das war kein Urologe!!! 😳
Dann komm doch nicht jede Woche vorbei wenn dir das zu teuer ist. Und nochmal. Nur weil dir jemand für 100€ den Finger in den Hintern steckt, ist das noch lange kein Arzt.
Wir fragen uns jedesmal, warum du uns deine KV-Karte dazulegst.