Für vier gefällte Bäume werden in Halle 3 neue Bäume gepflanzt
In Halle wird mehr gefällt als neu gepflanzt. Das kritisiert die Fraktion „Hauptsache Halle2. Die hatte die Stadtverwaltung nach den aktuellen Zahlen gefragt. Demnach wurde im vergangenen Jahr für 835 Bäume ein Antrag auf Fällung gestellt. In 772 Fällen erfolgte eine Genehmigung. Zudem wurde angeordnet, 566 Bäume als Ersatzmaßnahme neu anzupflanzen.
Für vier gefällte Bäume werden also 3 neue Bäume gepflanzt. Dabei nicht berücksichtigt sind 67 Gefahrenabwehranzeigen, die weitere Baumfällungen ermöglichten. Hinzu kommt eine nicht erfasste Anzahl von Bäumen, außerhalb des Geltungsbereichs der Baumschutzsatzung. Nicht geschützt sind in der Stadt Halle alle Nadelbäume außer Eibe, Eschenahorn, Götterbaum, Robinie und Pappel-Hybriden und -Zuchtformen, außer Schwarz- und Zitterpappel, zudem Obst- und Walnussbäume im eingefriedeten Grundstück.
Diese Zahlen stützten den Eindruck vieler Bürger, dass Halle in den innerstädtischen Bereichen, die für das Lebensgefühl von Einwohnern und Gästen ausschlaggebend sind, spürbar „entgrünt“ wird, sagt Stadtrat Sven Thomas. Allerdings habe die Stadt mit großangelegten Pflanzaktionen im letzten Jahr auch sehr positive Akzente gesetzt.
Thomas fordert, in der neuen Baumschutzsatzung der Stadt, Robinien und Eschenahorn als schützenswerte Bäume anzuerkennen. Beide Baumarten sind seit Jahrhunderten in Europa heimisch und gut an die Bedingungen des Klimawandels angepasst. „Es gibt keine ‚guten‘ und ‚schlechten‘ Bäume“, sagt er. „Entwaldungsaktionen“, wie die im Harz, im Wörlitzer Gartenreich oder im Trothaer Wäldchen sollen, nach Auffassung von Hauptsache Halle, künftig nicht mehr genehmigungsfähig sein.
Ich sehe es genauso. Wie lange versuche ich schon dass die Stadt in unserem Viertel wieder neue Bäume pflanzt welche sie vor über zwei Jahren gefällt hat. Baumschutztsatzung? Am A… Ich hatte vor einer Weile angefragt warum denn z.B. an der Straße am Kanal entlang über zwanzig neue Bäume gepflanzt wurden obwohl dort genügend Bäume und Sträucher stehen und ob es nicht besser wäre die neuen Bäume dort zu pflanzen wo sie gefällt wurden oder um das Viertel aufzuwerten. Die Antwort der Behörde war: „es ist uns überlassen wo wir pflanzen. Hauptsache es wird gepflanzt.“ Geil was…
Das Thema ist doch komplexer, wie man als Bürger im ersten Moment vielleicht denken mag!
https://themenspezial.eskp.de/metropolen-unter-druck/stadtklima-verbessern/stadtbaeume-sind-nuetzlich-aber-nicht-ueberall-93788/
Allerdings halte ich eine grundsätzliche Verringerung der Bäume als ebenfalls problematisch!
3 für 4 ist doch für den Stadtraum mehr als passabel! Weil: Es wird mit Sicherheit nicht bedacht, dass es sich bei den zu Fällungen beantragten Bäumen nicht ausschließlich um in Alleen, Gruppen oder Reihen stehende Straßenbäume handelt, welche 1:1 ersetzt werden können. Hier fließen mit Sicherheit Bäume aus waldartigen Beständen, zu dicht an Bauten gepflanzte oder angesamte Wildaufwüchse etc.pp. nicht mit in die Betrachtung ein. Aus Gründen Konkurrenzdruck im dichten Bestand oder zu erwartender Beeinträchtigungen von Bauten durch Dichtstände (z.B. Wurzeldruck), macht es hier keinen Sinn Neupflanzungen anzulegen. Selbst im Straßenraum kann es aufgrund von Ver-/Entsorgungsleitungen zur Aufgabe von Baumstandorten kommen. Aber Hauptsache negativ diskutieren anstatt mal: Am Gimritzer Damm stehen jetzt weit mehr Bäume, als Gefällte nachgepflanzt wurden. Aber richtig: „Es gibt keine guten und schlechten Bäume.“ Es gibt aber Bäume, wie Eschenblättriger Ahorn, mit geringer Holzqualität und wenn die mit einer erhöhten Bruchfreudigkeit einhergeht, dann ist das eben nix für die Stadt. Zumindest nicht an Straßen, Plätzen, Spielplätzen etc.pp..
Da sollte doch fff mal aktiv werden. Es müssen ja nun keine Kita-Kinder eingespannt werden.
Es ist nicht “passabel“, wenn in Halle mehr Bäume gefällt (meist große Bäume) als nachgepflanzt werden (kleine Bäume oder Setzlinge. Im Zuge einer wachsenden Einwohnerzahl, zunehmender Erwärmung und Dürreperioden wird den Einwohnern mit behördlicher Genehmigung immer mehr Sauerstoff/saubere Luft entzogen. Dazu kommt ein Artenverlust in der Tierwelt. Man braucht z.B. nur ein paar Kilometer weiter bis Leipzig zu blicken, wo das Problem ernsthaft angegangen und gelöst wird. Hier in Halle bleibt einem wohl nur das Hüpfen auf dem (baumfreien) Markt.
Umbau braucht es in einer dynamischen Stadt immer. Eine zu restriktive Satzung ist kontraproduktiv. Es sollten eher Ausgleichsmaßnahmen statt verschärfte Fällverbote kommen. Ggf. Auch mit Angeboten dafür außerhalb des eigenen Grundstücks wo vllt der Platz fehlt, z. B. indem die stadt eine neue Fläche für einen neuen Stadtwald bereitstellt, so wie früher mal für die Heide.
Wenn für 4 Fichten auch nur 2 Eichen gepflanzt werden, ist es das auch wert. Esgeht ja nicht nur um Zahlen, sondern auch Qualität. Aber erstmal ist es schlecht, da die neuen Bäume klein sind.
@Uppercrust…einen Stadtwald hätte man machen können aber da war der Günter mit dem Bauen schneller… Leider