Brennender Plattenbau mit 50 Verletzten: Groß-Übung für Feuerwehr und Rettungsdienst

Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz haben am Samstagvormittag im Braunschweiger Bogen in Halle-Neustadt den Ernstfall geprobt. „Massenanfall von Verletzten“, hieß das Einsatzszenario im Behördendeutsch. Es brannte ein Plattenbau, mehrere Personen waren eingeschlossen. Besonders brisant: über der Brandwohnung fand eine Party statt, deshalb waren viele Menschen in dem Haus. Dicker Rauch – zum Glück nur Diskonebel – quoll aus den Fenstern der vierten Etage des von der GWG zum Abriss vorgesehenen Gebäudes.
Die Ehrenamtlichen Helfer der Freiwilligen Feuerwehren Lettin, Nietleben, Reideburg, Ammendorf, Kanena und Büschdorf sowie die Rettungsdienste sollten in diesem realistischen Szenario ihr Können und Wissen unter Beweis stellen. Oberbürgermeister Bernd Wiegand sowie Vertreter des Landesverwaltungsamtes beobachteten die Übung. Das solch ein Brand nicht unwahrscheinlich ist, hat erst kürzlich ein Brand im Südpark gezeigt, bei dem mehrere Personen Rauchgasvergiftungen erlitten.
Und natürlich kann bei so einer Übung auch was schief gehen. So wurden „Verletzte“ übersehen, die aus dem Fenster gesprungen waren und hinter dem Haus lagen. Außerdem erlitten zwei Freiwillige Feuerwehrleute einen Kreislaufkollaps. Denn 50 „Verletzte“ zu retten geht an die Substanz. Vor allem, wenn sie von der fünften Etage bis ins Erdgeschoss getragen werden müssen, und das mit voller Feuerwehrausrüstung und Atemschutzgeräten. Löschschläuche wurden verlegt, Verletzte vom Höhenrettungstrupp abgeseilt. Aucb Behandlungszelte galt es aufzubauen.
„Es war ganz schön gewaltig viel“, meinte Nietlebens Feuerwehr-Chef Lutz Ratajek im Anschluss. „Alle Kameraden haben ihre Jobs gut gemacht.“ Lettins Wehrführer Stefan Schneider bescheinigte der Übung „viele Aufgaben, wenig Leute.“ Ein paar Kleinigkeiten in der internen Kommunikation habe man ausgemacht, sagte Ammendorfs Wehrleiter Thomas Sperling. Die Büschdorfer Vertreter lobten das Szenario und die einhergehende Überforderung. Schließlich weiß man ja im Ernstfall auch nie, was einen erwartet. Auch die Rettungsdienste ASB, DRK und Ambulance zeigten sich zufrieden. In den kommenden Wochen wird sich die Spitze der Berufsfeuerwehr noch einmal mit den Wehrleitern zusammensetzen und die Übung detailliert auswerten.
Daniel Schöppe von der Berufsfeuerwehr Halle zur Übung:
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