Halle bekommt eine Biedermann-Schwimmhalle
Die Robert-Koch-Schwimmhalle wird in „Paul-Biedermann-Schwimmhalle“ umbenannt. Der Kulturausschuss hat am Donnerstag der Umbenennung zugestimmt. Es gab drei Ja-Stimmen und zahlreiche Enthaltungen.
Biedermann gelte als einer der erfolgreichsten Deutschen Schwimmer mit vier Weltmeister- und 12 Europameister-TIteln, sagte OB-Referentin Sabine Ernst. SPD-Stadtrat Kay Senius nannte Biedermann ein „sportliches Ausnahmetalent, das dauerhaft mit Halle verbunden sei.“ Deshalb sei es auch konsequent , eine Sportstätte nach ihm zu benennen. Kritik übten die CDU-Stadträte Bernhard Bönisch und Ulrike Wünscher. Es gebe auch andere erfolgreiche Sportler in Halle, sagte Wünscher. Und Bönisch fragte, „was hat sie denn geritten, diese Vorlage öffentlich zu machen?“ Es gebe auch andere sportliche Helden, die nicht geehrt werden. Gegenüber denen sei es eine Diskriminierung. Fabian Borggrefe (SPD) nannte Biedermann einen „extreme Lokalpatrioten“, der immer zu Halle gehalten habe und die Stadt in jedem Interview erwähnt habe. Er habe den Schwimmsport über eine Dekade geprägt. Und dank seiner Leistungen habe die Stadt überhaupt erst Fördermittel für den Neubau der Schwimmhalle bekommen. Elisabeth Nagel (Linke) fragte sich, warum der Kulturausschuss und nicht der Sportausschuss zuständig seien. Erwin Bartsch (Linke) verwies darauf, dass es erfolgreichere Schwimmer als Biedermann gab, so die vierfache Olympiasiegerin Cornelia Enders. Elke Schwabe meinte, es sei für Kinder und Jugendliche wichtig, eine Identifikationsfigur zu haben.
Eine Einrichtung nach einem lebenden Zeitgenossen zu benennen ist immer ein zweischneidiges Schwert.
Was wäre, wenn der „Namenspatron“ plötzlich Schlagzeilen wie Jan Ulrich oder Boris Becker machen würde? Ist er dann immer noch eine gute Identifikationsfigur?
Mit 3 (!) Ja-Stimmen!?
Unfassbar das man damit Entscheidungen treffen kann, die solch einen öffentlichen Einfluss haben.
Er hat den Schwimmsport der jüngsten Vergangenheit in Halle geprägt, die Ehrung im Park der Olympiasieger und Weltmeister müsste dann doch reichen. Wir können nicht anfangen für jeden erfolgreichen Sportler Sportstätten umzubenennen. Da gibt es zur Zeit erfolgreichere Sportler in Halle, zb, Thorsten Margis der ist neben mehrfachen Weltmeister auch mehrfacher Olympiasieger. Die Stimmen der Kritiker kann ich durchaus nachvollziehen, es wäre richtiger gewesen dagegen zu stimmen und sich nicht zu enthalten.
naja, ihren bisherigen namen hatte sie ja sicherlich, weil sie an der Robert-Koch-Straße liegt.
Aber so kann ein Ausschuß auch seine Zeit umbrigen, ohne wirklich wichtige Probleme lösen zu müssen. So wählt man sich eben selber ab.
Die Schlaumeier in Rat und Verwaltung sind nicht ausgelastet. Nehmt denen ein paar Förderprojekte weg, und schon endet solcher Personenkultquatsch. Nichts gegen Biedermann – Ehre, wem sie gebührt – aber ein Buntes-Verdienstbescheinigungskreuzchen muß reichen. Oder müssen wir mal einen gewissen Praktikumsablauf bei einer hallischen Staatswerke-Sub-Firma dem Landesrechnungshof zur Prüfung empfehlen?
Jede Stimmenthaltung ist ein Zeichen von Feigheit und Charakterlosigkeit.
Nö. Ich habe mich meiner (sowieso nur beratenden und nicht entscheidenden) Stimme enthalten, weil mir die Umbenennung komplett wumpe ist.
Oh mann, in Halle werden die Dummen wirklich nicht alle! Wer hat diesen Vorschlag überhaupt eingebracht? Schämen sollte diese Person sich!
Der OB
Na wen wundert’s … 🙄
@Zahlencode
Dir scheint in unserer Stadt so einiges nicht zu gefallen. Wenn es dir nicht passt, dann zieh einfach weg. Oder du akzeptierst die Sachen so, wie sie sind, bzw. wie sie kommen.
Wenn du was ändern willst, bewirb dich doch selbst auf den OB-Posten. Glaube aber kaum, das du da echte Chancen haben wirst, bei deiner Negativ-Einstellung gegenüber anderen. Dir ist doch nur recht, was dir gefällt, alles andere ist „Scheiße“.
Mein Kompromißvorschlag, die Halle lieber nach Jeanette Biedermann zu benennen, fand leider keine Mehrheit. Dabei hatte ich so gute Argumente:
1. Sie lebt auch noch.
2. SIe hat 2 Echos gewonnen (als es dennoch gab) und mehrere Bravo-Ottos!
3. Ein (allerdings sehr weit hergeholter) Bezug zur Kultur im Kulturausschuß ist gegeben.
Warum sollte man die Schwimmhalle nicht nach Paul Biedermann benennen?
Sicherlich mag Kornelia Grummt-Ender (bitte den Namen im Beitrag ändern) insgesamt erfolgreicher gewesen sein, aber Paul Biedermann kommt eben aus Halle und hat den Schwimmsport national und international in den letzten Jahren sehr geprägt.
Deswegen finde ich es sehr gut, das die Schwimmhalle in der halleschen Robert-Koch-Straße nach dem halleschem Weltklasse-Schwimmer Paul Biedermann benannt wird.
Du bist auch so ein ja-sagender Mitläufer. Früher hättest du dich auch über die Ehrenbürgerschaft Adolf Hitlers gefreut, weil er so prägend für die deutsche Politik gewesen ist.
Das denkst aber auch nur du. Im Gegensatz zu einigen anderen sage ich nicht zu allem Ja und Amen.
Was A. Hitler angeht, hätte ich wohl auch eher so gehandelt, wie Graf Schenk v. Staufenberg. Leider ging dieses Attentat schief.
Ich wäre auch nie zur Armee gegangen, wenn man mich nicht ausgemustert hätte.
Es gibt genug Sachen, zu denen ich ganz bewusst „NEIN“ sage.
Unbegreiflich mit welchen Argumenten doch eine Schwimmhalle unbenannt werden soll. Durch ihn erhielt Halle erst Fördermittel für den Neubau. Vergessen : Er selber war der Nutznießer dieser Halle und spielte er nicht mit den Gedanken der Abwanderung ?????
Ich hasse diesen Personenkult! Hunderttausende Bäcker in Deutschland backen für des Volkes Wohl, Polizisten sorgen für unsere Sicherheit usw. usf. Keiner von Denen wird je namentlich erwähnt oder geehrt. Kein Hahn kräht nach denen. Was soll es dann!
Ja Scholle, weil sie eben nur kleine Brötchen backen, keine Weltganoven zur Strecke bringen oder sonst nicht international auffallen… Auch ginge es dann ja nur um hallesche Bäcker und Polizisten… also eng territorial gesehen.
Personenkult ist was für einfältige Mitläufer.
Ich habe die Lösung: Wie sollten einfach mehr Sportstätten bauen. Dann wäre für jeden halbwegs-Promi eine Stätte bereit, um den Namen zu empfangen.
So ein Schwachsinn. Gott sei Dank ist es ja nicht so gekommen.